16.03.2017 Aufrufe

Militaer_1_2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

0 4 0 H E E R &<br />

M<br />

E H R<br />

1 4 5<br />

2 3<br />

RICHTIG ABWEHREN<br />

Beim Militärischen Nahkampf geht es im Ernstfall um Leben oder Tod. Oberstes<br />

Ziel ist es daher, den Gegner möglichst schnell kampfunfähig zu machen. Wie<br />

das geht? Militär Aktuell hat sich in der Heerestruppenschule in Bruckneudorf<br />

typische Nahkampf-Situationen angesehen. Text: HANS SCHNEEWEISS Fotos: SEBASTIAN FREILER<br />

Nahkampftechniken kommen in<br />

militärischen Auseinandersetzungen<br />

meist dann zum Einsatz, wenn alle<br />

vorhergehenden Maßnahmen ihre<br />

Wirkung verfehlt haben und der<br />

Kontrahent bereits auf einen Soldaten<br />

losstürmt. Um sich in diesem<br />

Fall verteidigen zu können, werden<br />

im Bundesheer unter der Bezeichnung<br />

„Militärischer Nahkampf“<br />

unterschiedliche Schlag-, Abwehrund<br />

Folgetechniken gelehrt.<br />

Bei einem Stockangriff beispielsweise<br />

gilt es als erste Abwehrmaßnahme<br />

eine Kampfhaltung einzunehmen<br />

(1). Wenn der Angreifer näher<br />

gekommen ist, tritt der Soldat mit<br />

dem linken Fuß einen Schritt an den<br />

Aggressor heran, um so die Distanz<br />

zu diesem zu verkürzen (2). Der<br />

Stockschlag wird anschließend mit<br />

der Waffe abgeblockt, wobei man<br />

versuchen sollte, nicht den Stock,<br />

sondern die Hände des Gegners zu<br />

treffen (3). Als Folge davon könnte<br />

dieser möglicherweise den Stock aus<br />

der Hand verlieren, der Soldat bekommt<br />

so außerdem nicht die volle<br />

Wucht des Stockschlages zu spüren.<br />

Durch blitzschnelles Drehen der<br />

Waffe ist es außerdem möglich die<br />

Stockschläge neben den Körper abgleiten<br />

zu lassen. Als Folgetechnik<br />

geht der Soldat erneut auf den<br />

Aggressor zu und versucht ihn mit<br />

zwei bis drei Laufstößen gegen das<br />

Gesicht oder den Hals (4) zu verletzen<br />

und kampfunfähig zu machen.<br />

Ist der Soldat bei einem Angriff unbewaffnet,<br />

geht er ebenfalls in<br />

Kampfhaltung und blockt den<br />

Schlag mit seinen Händen (5) ab.<br />

Dabei versucht er den Stock des<br />

Angreifers zu fassen und dem<br />

Aggressor in der Folge einen<br />

Knietritt (6) zu verpassen.<br />

Wird ein Soldat mit einem Messer<br />

angegriffen, ist die Kampfhaltung<br />

zunächst ähnlich wie die bei einem<br />

Stockangriff – mit dem Unterschied,<br />

dass der Soldat eine etwas seitlichere<br />

Körperhaltung einnimmt. Dadurch<br />

bietet er dem Aggressor weniger Angriffsfläche,<br />

kann einen Stich leichter<br />

abgleiten lassen (7) und die Hand<br />

des Gegners greifen. In weiterer Folge<br />

versucht der Soldat dem Angreifer<br />

von hinten in dessen Knie zu treten<br />

(8) und ihn so zu Fall zu bringen.<br />

Stehen sich die beiden Kombattanten<br />

direkt gegenüber, kann sich der<br />

Soldat auch mit einem überraschenden<br />

Vorwärtsfußtritt verteidigen.<br />

Dabei tritt er dem Gegner mit voller<br />

Wucht von vorne in die Genitalien<br />

(9). Auch in diesem Fall könnte<br />

eine Folgetechnik beispielsweise<br />

ein Tritt mit dem Knie gegen den<br />

Kopf des Aggressors sein.<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!