Militaer_1_2017

N E W S A U S D E R S I C H E R H E I T S B R A N C H E
china wirbt um
panzer-kunden
Auch die Panzerhersteller rückten auf
der IDEX ihre aktuellen Produkte in den
Fokus. Allen voran die beiden Marktführer
Krauss-Maffei Wegmann und Nexter
mit den aktuellen Ausführungen von
Leopard-A7 und Leclerc. Daneben warb
aber auch der Hersteller des neuen chinesischen
Kampfpanzers VT-4 (auch als
MBT-3000 bezeichnet) um Kundschaft.
Norinco-Vertreter erklärten in bemühtem
Englisch, dass die gezeigte Letztversion
der Type-90-II-Familie als
Hauptwaffe eine 125mm-Kanone trägt.
Weiters wurde auf die GPS-gelenkte
Munition, das aktive Schutzsystem des
VT-4 sowie Laser-Warner hingewiesen.
Explizit als für den Exportmarkt konzipiert,
gibt es auch schon einen Erstkunden:
Die thailändische Armee
ist aus einem ukrainischen Vertrag
ausgestiegen und hat 28 Stück des
50-Tonners um knapp 150 Millionen
Euro bestellt. Darüber hinaus besteht
eine Option auf weitere 150 Stück.
FOTO S : G E O r G M A D E r
„DAS IST HIER EIN VITALER ZUKUNFTSMARKT“
MARCUS
GURTNER
ist Verkaufsdirektor
bei Airborne-
Technologies
in Wr. Neustadt.
Airborne-Technologies ist eine relativ junge österreichische
Firma, die auf luftgestützte Überwachungs- und
Aufklärungstechnologien setzt. Wir haben mit Verkaufsdirektor
Marcus Gurtner über den Messeauftritt des
Unternehmens auf der IDEX, aktuelle Aufträge und
die jüngste technische Entwicklung gesprochen.
Herr Gurtner, warum ist Airborne hier bei der IDEX in
Abu Dhabi präsent?
Weil die Region für uns eine sehr interessante ist. Wir
sind in Europa etabliert, wachsen in 45 Ländern weltweit,
aber der Mittlere Osten ist einfach ein vitaler Zukunftsmarkt.
Speziell für unsere Komplettlösungen, also ganze
Flugzeuge etwa auf Basis von Twin-Turboprops wie der
Beech King Air, sehen wir hier gute Chancen. Da haben
wir durch einen vor der Erstauslieferung stehenden Auftrag
der britischen Bundespolizei eine gute Referenz und
bieten wir für Oberflächenkontaktsuche etwa die 5000eroder
7000er-Serie Galileo von SELEX an. Vielversprechend
entwickeln sich hier im Markt auch unseren innovativen
und auf NATO- und Ostplattformen passenden
Aufklärungsbehälter und überhaupt die ganze Behälterfamilie,
die aus dem sogenannten S.C.A.R.-Pod entstanden
ist. Dabei muss nichts verkabelt werden, der Pod
generiert eine Art Bord-WLAN zum Bediener ins Cockpit.
Dieser Wärmebild-Optronik-Pod ist von Fotos an slowenischen
PC-9 oder der tschechischen L-159 ALCA bekannt.
Genau. Darauf basierend bieten wir nun auch Behälter mit Radars
an, etwa mit dem Thales Eyemaster. Hier in der Region
gibt es unzählige Plattformen, die man damit ausrüsten könnte,
darunter Trainer wie die Tucano oder auch Hubschrauber.
Setzt sich bei einer Beschaffung – egal ob Pod oder Komplettlösung
– der Einkäufer mit dem Sensorhersteller zusammen
oder macht Ihr das?
Wir treten als Architekt einer Gesamtlösung auf, als sogenannter
„Prime“. Alle Kunden wünschen sich möglichst einen Komplettanbieter,
der ihnen alles aus einer Hand liefert. Dank
unserer anpassungsfähigen Firmenstruktur sind wir dabei
flexibler als „Big Boys“ wie L3 oder Lockheed und können
neueste Technologie wesentlich kostengünstiger anbieten.
Eine andere Frage: Ihr seid hier in den Österreich-Stand der
ARGE-Sicherheit der WKO eingebunden. Wärt Ihr auch ohne
die Wirtschaftskammer hier?
Ja, weil wir einfach hier sein müssen! Es ist aber ein unfassbarer
Mehrwert, hier im WKO-Verbund aufzutreten, dadurch
ergibt sich ein toller Netzwerkeffekt , man kann sich über
mitunter teure Lernkurven austauschen und erfährt von
den Handelsdelegierten rascher von Veränderungen bei
Beschaffungsverantwortlichen in diversen Ländern. In Summe
ist das für uns also eine unverzichtbare Unterstützung.
M I L I T Ä R A K T U E L L