Militaer_1_2017
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T R U P P E N B E S U C H<br />
INTERVIEW<br />
„Wir arbeiten hier auf<br />
allerhöchstem Niveau!“<br />
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Die Kommunikation<br />
mit ausländischen Patienten funktioniert laut<br />
Dr. Armando Guruianu „reibungslos”. „Mit Englisch und<br />
Deutsch kommen wir gut weiter und für den Fall der<br />
Fälle verfügen wir über ein Buch mit Standardsätzen der<br />
Patientenkommunikation, die in zahlreiche Sprachen<br />
übersetzt wurden. Bislang konnten wir damit alle unsere<br />
Patienten behandeln, da gibt es keine Probleme.“<br />
ANALYSE Der Militärzahnarzt diagnostiziert und dokumentiert<br />
die Fälle computerunterstützt. Die Ausstattung<br />
ist auch in diesem Bereich auf „höchstem Niveau“.<br />
Aktuell versehen insgesamt zehn Österreicher<br />
im Einsatzlazarett (ELAZ) der<br />
Bundeswehr in Camp Prizren Dienst.<br />
Darunter mit Dr. Armando Guruianu<br />
auch ein österreichischer Militärzahnarzt,<br />
der trotz seiner erst 28 Jahre bereits<br />
zum vierten Mal im Auslandseinsatz ist.<br />
Herr Dr. Guruianu, warum haben Sie<br />
sich als Zahnarzt für eine Karriere beim<br />
Bundesheer entschieden?<br />
Mich hat die Aufgabe gereizt, Soldaten im<br />
Einsatzraum zahnärztlich zu versorgen. Es ist<br />
für mich eine wertvolle Erfahrung, in diesem<br />
Umfeld zu arbeiten. Ich bin jetzt bereits zum<br />
vierten Mal hier im Kosovo und jedes Mal<br />
wieder überrascht, auf welch hohem Niveau<br />
hier gearbeitet wird. Das Einsatzlazarett<br />
bietet allermodernste Technik auf dem<br />
Leistungsniveau eines Kreiskrankenhauses.<br />
Sie arbeiten vor Ort mit einer deutschen<br />
Kollegin zusammen?<br />
Genau. Wir sind hier zwei Zahnärzte und<br />
werden von drei Assistentinnen unterstützt.<br />
Grundsätzlich verfügen wir über<br />
geregelte Dienstzeiten, darüber hinaus<br />
sind aber entweder meine Kollegin oder<br />
ich stets über das Diensthandy erreichbar<br />
und bei Notfällen auch sofort verfügbar.<br />
Gibt es hier Notfälle? Oder anders gefragt:<br />
Mit welchen Beschwerden kommen<br />
Patienten zu Ihnen?<br />
Zahnmedizinische Notfälle kommen oft vor,<br />
erst gestern hatten wir es beispielsweise mit<br />
einem Frontzahntrauma nach einem Sportunfall<br />
zu tun. Im Regelfall kommen Patienten<br />
aber mit denselben Beschwerden, mit denen<br />
wir auch in der Heimat konfrontiert sind, zu<br />
uns: Schmerzen verursacht durch Weisheitszaḧne,<br />
die gerade durchbrechen oder sich<br />
entzünden, abgebrochene Zähne und<br />
kariesbedingte Beschwerden.<br />
Worin liegt die Besonderheit eines<br />
Einsatzes hier im Kosovo?<br />
Für mich ist das der Aspekt der internationalen<br />
Zusammenarbeit. Es kommen Soldaten<br />
aller KFOR-Nationen mit ihren Beschwerden<br />
zu uns und wir sind für die Wiedererlangung<br />
ihrer Einsatzfähigkeit verantwortlich.<br />
TOP-AUSSTATTUNG Das Einsatzlazarett<br />
(kurz ELAZ) der Bundeswehr<br />
in Camp Prizren ist eines der modernsten<br />
Krankenhäuser im Kosovo.<br />
So verfügt die Zahnarztpraxis unter<br />
anderem über ein zahntechnisches<br />
Labor und einer Radiologie mit Digitaltechnik.<br />
Das zahnärztliche Basis -<br />
instrumentarium (unten) besteht aus<br />
Sonde, Pinzette und Mundspiegel.<br />
TEAMWORK Vor Ort arbeitet<br />
Dr. Armando Guruianu mit einer<br />
deutschen Kollegin (Mitte) zusammen.<br />
Unterstützt werden sie von<br />
insgesamt drei Assistentinnen.