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Die kaufmännische Schule Begründet von Oberstudiendirektor Dipl.-Hdl. Dr. Erich Schmitz † Heft 2 Februar 2005 50. Jahrgang In dieser Ausgabe Seite Leitartikel Mündliche Ergänzung: Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung 1 Bildungspolitik FDP-Antrag: Berufliche Bildung in Nordrhein-Westfalen stärken 3 SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE: Attraktivität der Berufskollegs in NW weiter steigern 4 Die vLw-Stellungnahme: Berufliche Bildung in Nordrhein-Westfalen stärken 6 CDU fordert: Mehr Förderung – mehr Bildung – mehr Freiheit für unsere Schulen 11 vLw-Fachtagung: Der Weg zu Bildungsstandards in der beruflichen Bildung 12 Hintergrundwissen: Bildungsstandards – Ausweg oder Alibi? 12 In Kürze: Neues NRW-Schulgesetz verabschiedet 13 Recht und Besoldung Bundesratspräsident Platzeck: „Eckpunktepapier weist den Weg“ 14 Neugestaltung des öffentlichen Tarifrechts: Länderpolitik auf der falschen Spur 14 Hinweis für Angestellte: Änderung in der Pflegeversicherung ab dem 01.01.2005 14 Familie und Beruf Familienpolitik in Deutschland: Mehr Eltern braucht das Land 15 Familienpolitik vor Ort: Lokale Bündnisse für Familie finden großen Zuspruch 17 Berichte LfS und Uni Paderborn: BLK-Modellversuch segel-bs gestartet 19 Bezirk Arnsberg: Überregionale Qualifizierungsmaßnahme in Herne 25 Berufskolleg Lehnerstraße: Vertrags- und Haftungsrecht für Veranstaltungskaufleute 25 „Bottom-Up“-Ansatz: Neues Medienkonzept des vLw 26 MSJK und Dt. Telekom: Qualifizierte Telekom-Beamte werden als Lehrer ausgebildet 27 Service Noch Plätze frei: Europa in der Nachbarschaft: die EUREGIO Maas-Rhein 27 Rezension I: Personalmanagement in Schule 28 Rezension II: Fallsammlung BWL, VWL, REWE 28 Informationen dpa-Infos aus Bund und Ländern 29 Link des Monats: www.wissen.de/lesezeichen 31 Aus den Bezirken OV Geldern: Viele Aktivitäten und intensive Mitgliederbetreuung 31 Persönliches Neuer vLw-Bundesvorsitzender: Dr. Wolfgang Kehl gewählt 32 Zum guten Schluss ... Mitgliedsbeitrag im vLw: Auch im Jahr 2005 keine Beitragserhöhung 32 Nachgelesen – nachgedacht: Karneval am Rhein – nicht nur am Rosenmontag 33 Neues aus dem Berufskolleg Hösel: Konrad Bräsig und ... 33 Bitte beachten Sie im Innenteil dieser Ausgabe die VdF-Beilage „Informationswirtschaft“! Impressum Herausgeber: Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen in NW e. V. Völklinger Straße 9 40219 Düsseldorf Telefon: 02 11 / 49 10-2 08 Telefax: 02 11 / 49 83-4 18 E-Mail: info@vlw-nrw.de Internet: http://www.vlw-nrw.de Schriftleitung: Hilmar von Zedlitz Daagstraße 12 40878 Ratingen Telefon: 0 21 02 / 70 60 98 Telefax: 0 21 02 / 70 61 86 E-Mail: GOZedlitz@t-online.de Zuschriften und Artikel – möglichst als Textdatei – bitte direkt an die Schriftleitung senden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Verbandes wieder. Editorial Megatrend Frauen Nicht nur die Schüler/-innen aus unseren Biologie-Kursen wissen es: Das Gehirn der Herren ist im Schnitt 10 bis 15 Prozent größer als das der Damen. Aber auch unter der Schädeldecke kommt es nicht auf die Größe an. Der Münsteraner Neurologe Stefan Knecht hat festgestellt, dass sich die Hirnfunktionen bei den Geschlechtern überhaupt nicht unterscheiden. Weil Eltern deutlich häufiger mit weiblichen als mit männlichen Babys sprechen, entwickelt sich deren Sprachzentrum schneller. Entsprechend sind Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit weibliche Hochleistungsdisziplinen. Darum, sagen Forscher, gehört Frauen die Zukunft. Der Wiener Zukunftsforscher Matthias Horx spricht von einem Megatrend Frauen. In den Unternehmenskulturen kündige sich das Ende der männlichen Hierarchie-Kultur an. Und in Dienstleistung und Konsum formen in Zukunft weibliche Nachfragestrukturen ganze Branchen um, also auch eine Herausforderung für unsere Berufskollegs, nicht nur für Gleichstellungsbeauftragte. Aspekte werden u. a. in der Ausgabe thematisiert. Hilmar von Zedlitz ❍
Mündliche Ergänzung zur vLw-Stellungnahme 1 : Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, sehr geehrte Damen und Herren, die als Ausgangspunkt dieser Anhörung übermittelten Drucksachen 13/6037 und 13/6167 spannen einen so breiten Rahmen, dass wegen der zeitlichen Begrenzung für dieses Statement nur ein Aufriss der Probleme erfolgen kann. Der vLw ist gerne bereit, über die etwas ausführlichere schriftliche Stellungnahme hinaus seine Positionen da zu erläutern und zu vertiefen, wo dies gewünscht wird. Zur Sache in acht Punkten ein besonderer Punkt vorab: Es kann nicht sein, dass der Lehrermangel im Berufskolleg vom Land erkannt ist und durch Werbemaßnahmen versucht wird, ihn abzuwenden, und gleichzeitig ein Einstellungstermin – der im Herbst – de facto gestrichen wird. Es gehört auch zur Weiterentwicklung der Berufskollegs, dass das Land sich als verlässlicher Arbeitgeber präsentiert und solche kafkaesken Entwicklungen, die falsche Signale senden, verhindert werden. Punkt 1: Die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung ist ein wichtiges Ziel des Berufskollegs, über dessen hohe Bedeutung bei Einführung des Berufskollegs unter allen Akteuren Konsens bestand. Ich darf in diesem Zusammenhang erinnern an die Drucksache 13/4326 vom 16. Sept. 2003 mit dem Titel „Nordrhein-Westfalen verwirklicht die Gleichwertigkeit von Beruflicher Bildung und Allgemeinbildung“. Noch ist diese Gleichwertigkeit nicht gesichert. Es droht vielmehr, dass dieses Ziel „unter die Räder“ kommt, � weil erstens die Debatte um Bildungsstandards in der beruflichen Bildung richtig und wichtig ist, es aber nicht – bezogen auf die Allgemeinbildung – um gleichartige Standards gehen kann, geschweige denn um die Übernahme dieser Standards, � weil zweitens der Weg der Profilierung der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch im Medium des Berufs noch nicht stringent umgesetzt ist und schon das schlechte Beispiel anderer Länder, die diesen Weg nicht mitgegangen sind, als Vorbild aus der Vergangenheit geholt wird. Es kann nicht sein, dass derjenige, der sich nie bewegt hat, schon am Ziel ist und wir uns auf dem Weg in die rückwärtige Richtung befinden. Gleichwertigkeit kann nur bedeuten, dass der Kanon von Standards für die allgemeine Berechtigung in der beruflichen Bildung ein eigenständiger Kanon ist, der sich aus der beruflichen Domäne ableitet. Weil niemand erwarten darf, dass die Schülerinnen und Schüler im Berufskolleg die Beruflichkeit als Additum zum vollen Programm der allgemein bildenden Schulen schultern, muss es anstelle eines solchen „PLUS“ ein klares „GLEICHWERTIG“ geben. Zur Gleichwertigkeit gehört auch, dass der Gesetzgeber den Schülerinnen und Schülern der Berufskollegs die gleichen Optionen eröffnet wie denen anderer Schulformen: Der vLw mahnt an, dass im neuen Schulgesetz auch für den Weg zum Abitur über das Berufskolleg eine Verkürzung auf 12 Jahre optional möglich ist. Dass es geht, hat der vLw bereits dokumentiert. Punkt 2: Die Sicherung der Anerkennung von Gelerntem – wobei eine klare Orientierung an Standards für den vLw selbstverständlich ist – ist eine wesentliche Aufgabe für die Weiterentwicklung des Systems. Es ist kaum noch vermittelbar, dass zum Beispiel eine Schülerin / ein Schüler in der Höheren Handelsschule die Grundlagen der Buchführung lernt, dann dasselbe noch einmal in der Berufsschule. Es muss gesichert werden � die Anerkennung von vorher Gelerntem in der Berufsausbildung. Hier hat, bezogen auf die Anerkennung von Leistungen in der Kammerprüfung, der vLw ein dezidiertes Konzept vorgelegt; � die Anerkennung von Gelerntem in einem anschließenden Studium sowohl im Bereich der Fachhochschule als auch auf der Universität. Hier besteht Handlungsbedarf, den das einzelne Berufskolleg für sich nicht lösen kann; � die Anerkennung im System selber, die optimierbar ist. Punkt 3: Aktuell Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung Sicherung der Anerkennung von Gelerntem und klare Orientierung an Standards Ministerin Ute Schäfer mit Dr. Wolfgang Kehl (rechts) und dem Landesvorsitzenden Hermann Hansis (Foto: Klemens A. Walters) In der dualen Berufsausbildung wird häufig übersehen, dass Schule und Betrieb gemeinsam am erfolgreichen Durchlaufen der Ausbildung und am erfolgreichen Abschluss der Ausbildung arbeiten müssen und dass dabei jeder auf den anderen zugehen muss. Wenn heute von Betrieben Kooperation so verstanden wird, dass Schule möglichst oft verzichtbar ist und der betriebliche Ertrag der Ausbildung im Vordergrund stehen soll, dann ist dies nicht das Verständnis der Berufskollegs. Echte Kooperation erfordert, dass sich beide Seiten einbringen. Was unter dem Mäntelchen der Koopera- DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE 2/2005 1
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