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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE

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Nachgelesen – nachgedacht:<br />

Was verstehen Sie denn unter den „närrischen<br />

Tagen“? Ist das die Zeit, in der die<br />

Menschen nichts als Unfug im Kopf<br />

haben oder die Zeit, in der Inkompetenz<br />

nicht ernst genommen werden darf?<br />

Auf jeden Fall muss in solcher Zeit in<br />

Düsseldorf folgender Änderungsantrag<br />

für das Schulgesetz erdacht worden sein:<br />

Die Zusammensetzung der Schulkonferenz.<br />

Laut der neuesten Idee des Ministeriums<br />

soll in § 66 Abs. 2 das Verhältnis<br />

Lehrerinnen und Lehrer : Eltern : Schülerinnen<br />

und Schüler nun auf 5 : 2 : 5 geändert<br />

werden. Das ist an sich noch nicht<br />

verwerflich. Die Realisierung wird jedoch<br />

an unseren Berufskollegs schwierig werden.<br />

Schließlich ist in § 66 Abs. 1 die Zahl<br />

der Mitglieder der Schulkonferenz bei<br />

über 500 Schülerinnen und Schülern auf<br />

18 (in Worten: achtzehn) festgesetzt worden.<br />

Nach den Grundsätzen der Verteilungsrechnung<br />

ist dies schlechterdings<br />

nicht zufriedenstellend zu lösen. Denn<br />

danach haben wir 7,5 Lehrervertreter.<br />

Zählen Lehrkräfte unter 1,55 m nur halb?<br />

Oder dürfen wir jedes zweite Mal mit 8<br />

Vertretern antreten? Oder sollen immer<br />

nur sieben dabei sein und einer vor der<br />

Tür auf der Reservebank sitzen? Und sollen<br />

die Schüler zum Wohle der Schulkonferenz<br />

in Zukunft von uns in Bruchteile<br />

zerlegt werden? Waren die Verfasser des<br />

Änderungsantrags etwa im letzten Urlaub<br />

zu lange in Pisa? Oder wollen sie denen<br />

Trost spenden, die laut aktueller Erhebungen<br />

nicht richtig rechnen können?<br />

Trost durch Angleichung!<br />

Sehr beeindruckend ist dagegen, wie<br />

sich Schulbehörden in die Diskussion um<br />

den Werteverfall einbringen. Nachdem<br />

die Staatsanwaltschaft die Lehrkräfte<br />

verfolgt, die anlässlich einer Klassenfahrt<br />

zu einem Freizeitpark Gutscheine angenommen<br />

haben (ohne es zu merken übrigens),<br />

haben sich auch verstärkt Bezirksregierungen<br />

des Themas der Vorteilsnahme<br />

im Amt angenommen. Dass die<br />

Kostenersparnis durch Freiplätze im Bus<br />

auf alle umgelegt werden muss, ist noch<br />

nachvollziehbar, obwohl die begleitenden<br />

Lehrkräfte freiwillig auf Reisekostenerstattung<br />

durch den Dienstherrn verzichten<br />

„dürfen“. Dass sich aber nun auch die<br />

warm anziehen sollen, die schon mal ein<br />

Freiexemplar eines Lehrbuches vom Verlag<br />

angenommen haben, das kann wirklich<br />

nur mit helau und alaaf kommentiert<br />

werden. Dies gilt umso mehr, wenn wir<br />

diesbezüglich Verhaltensmuster aus Politik<br />

und Wirtschaft zum Vergleich heranziehen.<br />

Der neue Entwurf für den Einstellungserlass<br />

beschreibt die Anforderungen für die<br />

Einstellung als Seiteneinsteiger am<br />

Berufskolleg: Erfolgreich abgeschlossenes<br />

Studium plus zwei Jahre Berufserfahrung.<br />

Statt Berufserfahrung reicht<br />

Zum guten Schluss<br />

Karneval am Rhein – nicht nur am Rosenmontag<br />

Herrscht in den Schulbehörden das ganze Jahr Karneval?<br />

Karneval – nicht nur im Februar?<br />

Neues aus dem Berufskolleg Hösel:<br />

Konrad Bräsig und …<br />

auch der Nachweis, dass zwei Jahre<br />

lang ein minderjähriges Kind erzogen<br />

wurde. Und manche von uns erinnern<br />

sich noch an die „Büttenreden“ zur Einführung<br />

des 8-Punkte-Programms (für<br />

Seiteneinsteiger): Mit diesem Programm<br />

sollte wegen des Lehrermangels die<br />

geballte Kompetenz aus den Wirtschaftsunternehmen<br />

in die Schulen geholt werden<br />

(Da hat wohl jemand zu viel Werbung<br />

geguckt. Denn da sagt die selbstbewusste<br />

Hausfrau: „Ich führe ein erfolgreiches<br />

Familienunternehmen.“ Und<br />

während der Eintritt für Nicht-Lehrer<br />

immer einfacher gemacht wird, bleibt<br />

gleichzeitig der echte Nachwuchs auf der<br />

Straße! Es steht bekanntlich fest, dass im<br />

Jahr 2005 nicht alle Bewerber und<br />

Bewerberinnen für das Referendariat an<br />

Berufskollegs eingestellt werden. Da<br />

bleibt das Lachen allerdings im Halse<br />

stecken.<br />

Fazit: In den Schulbehörden ist offensichtlich<br />

das ganze Jahr Karneval. Dass<br />

die sichtbaren Pappnasen fehlen, ist<br />

dabei irrelevant.<br />

Christiane Lechtermann ❍<br />

<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 2/2005 III

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