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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE

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I<br />

Bildungspolitik<br />

Der FDP-Landesvorsitzende Ingo Wolf<br />

plakatiert gegen die Einheitsschule<br />

betrieblichen Erfordernisse nicht<br />

berücksichtigen. Auch bei der Einführung<br />

neuer Ausbildungsberufe ist eine<br />

flexible Kooperationsvereinbarung<br />

benachbarter Schulträger einer entlegenen<br />

Bezirksfachklassenbildung vorzuziehen.<br />

� Für qualifikationseingeschränkte Jugendliche<br />

werden in mehr Ausbildungsfeldern<br />

verkürzte und ihrem<br />

Anspruch nach reduzierte zweijährige<br />

Kurzausbildungsgänge angeboten.<br />

Ein dem Umfang nach reduzierter<br />

beruflicher Befähigungsnachweis, den<br />

auch Problemjugendliche anforderungsgerecht<br />

mit Erfolg absolvieren<br />

können, ist besser als dauerhafte<br />

Perspektivlosigkeit derer, die an zu<br />

hohen Anforderungen hochkomplexer<br />

Berufsbilder scheitern.<br />

� Durch eine Modularisierung der<br />

Berufsausbildung wird das Berufsbildungssystem<br />

flexibilisiert. Potenzialträger<br />

erhalten durch die Anerkennung<br />

erbrachter Leistungen vor Ausbildungseintritt<br />

die Chance eines schnelleren<br />

Durchlaufs durchs System. Am<br />

anderen Ende der Leistungsskala<br />

erhalten Jugendliche mit Lernschwierigkeiten,<br />

die an den Anforderungen<br />

Im Jahre 1998 ist in Nordrhein-Westfalen<br />

das Berufskolleg als einheitliche und eigenständige<br />

Bildungseinrichtung eingeführt<br />

worden. Durch das Berufskolleggesetz<br />

wurde das frühere Nebeneinander unterschiedlicher<br />

Gliederungsansätze und Funktionsbezeichnungen<br />

überwunden und eine<br />

einheitliche Systematik unter Einbeziehung<br />

des Fachschulbereichs geschaffen.<br />

Auf Antrag der Fraktion der SPD und der<br />

Fraktion BÜNDNIS 90 / <strong>DIE</strong> GRÜNEN 2 hat<br />

die Landesregierung im April 2004 einen<br />

der gesamten Abschlussprüfung<br />

scheitern, zumindest eine Teilleistungszertifizierung,<br />

auf der sie für weitere<br />

berufliche Laufbahnen aufbauen<br />

können.<br />

Ziel all dieser Reformbemühungen ist es,<br />

zusätzliche Ausbildungsbereitschaft bei<br />

der ausbildungsberechtigten Wirtschaft<br />

zu mobilisieren und Jugendlichen zu<br />

einem größeren Ausbildungserfolg in<br />

einer geringeren Verweilzeit zu verhelfen.<br />

3 Begründung<br />

Um das System der dualen Ausbildung<br />

in NRW wettbewerbsfähiger zu machen,<br />

sind bestehende Ausbildungshemmnisse<br />

zu beseitigen. Der geeignete Weg dazu<br />

ist es, die vorhandenen Schwierigkeiten<br />

zu beseitigen und eine Deregulierung<br />

unseres Berufsbildungssystems unter<br />

Beibehaltung der hohen Qualität der Ausbildung<br />

zu erlangen. Dabei soll der ausbildenden<br />

Wirtschaft eine bessere<br />

Berücksichtigung ihrer betrieblichen<br />

Erfordernisse ermöglicht werden.<br />

Jugendlichen mit unzureichender theoretischer<br />

Begabung sollen neue Wege<br />

eröffnet werden, besser als bisher die<br />

Integration ins Berufsleben zu finden.<br />

Indem das Angebot theoriegeminderter<br />

Ausbildungsgänge ausgeweitet wird,<br />

kommt man weniger leistungsstarken<br />

Auszubildenden entgegen und ermöglicht<br />

auch ihnen, einen standardisierten<br />

Berufsabschluss zu erlangen.<br />

Durch die Freigabe der Höhe der Ausbildungsvergütungen<br />

wird den Betrieben<br />

das Angebot einer größeren Zahl von<br />

Ausbildungsplätzen ermöglicht. Sie können<br />

dabei ihrer wirtschaftlichen Situation<br />

entsprechend Ausbildungsvergütungen<br />

mit der notwendigen Flexibilität vereinbaren.<br />

Ausbildungsvergütungen sind in den<br />

Antrag von SPD und BÜNDNIS 90 / <strong>DIE</strong> GRÜNEN 1 :<br />

umfassenden Bericht über die Umsetzung<br />

des Berufskolleggesetzes vorgelegt<br />

3 .<br />

Der Bericht gibt Auskunft über die mit<br />

dem Berufskolleg verbundenen Ziele und<br />

Erwartungen und zieht eine Bilanz der<br />

Entwicklungen und Ergebnisse. Er macht<br />

deutlich, dass die Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen<br />

in den ersten 5 Jahren<br />

ihres Bestehens einen zentralen Beitrag<br />

geleistet haben<br />

➢ zur Verbesserung der beruflichen<br />

Qualifizierung,<br />

letzten 15 Jahren gemessen an den Einkommen<br />

weit überdurchschnittlich angestiegen.<br />

Zumindest für die nicht tarifgebundenen<br />

Betriebe soll erreicht werden,<br />

dass Ausbildungsvergütungen grundsätzlich<br />

betrieblichen Vereinbarungen<br />

oder Vereinbarungen zwischen Betrieb<br />

und Auszubildendem unterliegen.<br />

Ausbildungsgänge sollen so modernisiert<br />

werden können, dass leistungsfähige<br />

Jugendliche sie ohne Qualitätsverlust<br />

zügiger absolvieren können. Schon dies<br />

erhöht die Zahl der zur Verfügung stehenden<br />

Ausbildungsplätze.<br />

Ein Großteil notwendiger Modernisierungsnotwendigkeiten<br />

kann das Land<br />

NRW allein aus eigener Kraft für eine Verbesserung<br />

der Lehrstellenbilanz erreichen.<br />

Die Beseitigung von in Bundesgesetzen<br />

darüber hinaus vorhandenen<br />

Hemmnissen, zusätzliche Ausbildungsplätze<br />

zu schaffen und bisher vorhandene<br />

zu sichern, sind aus NRW heraus<br />

beherzt im Rahmen einer Bundesratsinitiative<br />

in Angriff zu nehmen.<br />

Eine Ausbildungsplatzabgabe führt<br />

dagegen nicht zu einer notwendigen Flexibilität,<br />

sondern erhöht den bürokratischen<br />

Aufwand und belastet die Unternehmen<br />

zusätzlich.<br />

Anmerkung<br />

1 Dieser Antrag bildete einen Ausgangspunkt für die<br />

Anhörung am 19.01.2005 zum Thema „Berufliche<br />

Bildung in Nordrhein-Westfalen stärken – Zukunft<br />

des dualen Systems dauerhaft sichern“.<br />

2 Drucksache 13/6037 vom 28.09.2004<br />

Ingrid Pieper von Heiden,<br />

Joachim Schultz-Tornau, Dr. Daniel<br />

Sodenkamp, Prof. Dr. Friedrich Wilke<br />

und Ralf Witzel ❍<br />

Attraktivität der Berufskollegs in NW weiter steigern<br />

Qualität der Qualifizierungsarbeit an beruflichen Schulen sichern und ausbauen<br />

Sylvia Löhrmann und Manfred Degen<br />

➢ zur Entwicklung zukunftsorientierter<br />

Lernangebote und<br />

4 <strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 2/2005

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