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Cruiser im Sommer 2013

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CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />

News Schweiz<br />

15 Prozent mehr<br />

HIV-Infektionen<br />

Laut BAG sind die HIV-Infektionen<br />

<strong>im</strong> Jahr 2012 markant<br />

angestiegen.<br />

Bei der Analyse der HIV- und STI-Diagnose-Meldungen<br />

des Jahres 2012 fällt auf, dass die HIV-<br />

Zahlen nach drei Jahren des Rückgangs wieder<br />

gesamthaft um rund 15 Prozent auf 645 Fälle gestiegen<br />

sind. Dies berichtete das Bundesamt für<br />

Gesundheit (BAG) Ende Mai in seinem Bulletin.<br />

Besonders bei «Männern, die Sex mit Männern<br />

haben» (MSM) wurde eine markante Zunahme<br />

an positiven Fällen gemeldet.<br />

Laut BAG stammen 45 Prozent der 2012 gemeldeten<br />

HIV-Diagnosen von MSM. Laut Roger Staub,<br />

Leiter der Sektion Prävention, könnte die Zunahme<br />

auch auf die vermehrten HIV-Tests zurückzuführen<br />

sein, wie er gegenüber dem SRF mitteilte.<br />

2012 wurde erstmals die «Break the Chain»-Kampagne<br />

durchgeführt. Landesweit konnten sich<br />

Schwule für nur CHF 10.- testen lassen.<br />

Die Eidgenössische Kommission für sexuelle Gesundheit<br />

(EKSG) wird nun die vom BAG erstellten<br />

Analysen beurteilen und kommentieren.<br />

Die Zurich Pride<br />

war ein Erfolg<br />

Trotz der teilweise auch gefährlichen<br />

Route wurde am<br />

8. Juni friedlich demonstriert<br />

und gefeiert.<br />

Bei strahlendem Wetter ging am 8. Juni in Zürich<br />

der Pride-Umzug über die Bühne. Die - laut<br />

der Pride-Organisation - 8000 Teilnehmer wurden<br />

auf ihrem Marsch durch die Innenstadt von<br />

Kindern angeführt, getreu dem Motto «All Families<br />

matter». Diese wurden vom Dachverband<br />

der Regenbogenfamilien organisiert, der auch<br />

offizieller Partner des Events war.<br />

Bei den Reden kamen Nationalrätin Chantal<br />

Galladé (SP) sowie der neue Zürcher Stadtrat<br />

Richard Wolff (AL) zu Wort. Beide nahmen das<br />

diesjährige Motto in ihren Ansprachen auf. Richard<br />

Wolff betonte bei seinem ersten öffentlichen<br />

Auftritt seit seinem Amtsantritt, dass die<br />

sexuelle Identität keine Rolle für die Qualität<br />

der Eltern spiele.<br />

Für Ärger sorgte hingegen die «versteckte» Route,<br />

welche <strong>im</strong> Vorfeld des Umzugs zu reden gab.<br />

Sie führte nicht nur abseits der Bahnhofstrasse<br />

zum Helvetiaplatz, sondern teilweise auch mitten<br />

durch den Verkehr.<br />

Die Teilnehmer konnten sich daraufhin bei einem<br />

friedlichen Fest auf dem Turbinenplatz erholen.<br />

Diverse Stände und Show-Einlagen sorgten<br />

für St<strong>im</strong>mung. Danach lockten viele Partys<br />

und sorgten für heisse Nächte. Abgerundet wurden<br />

die Festival-Tage mit einem ökumenischen<br />

Gottesdienst am Sonntag.<br />

Über 1000 Besucher<br />

für das Gay-<br />

Basel-Schiff<br />

Das Party-Schiff, organisiert<br />

von Gay-Basel, war wiederum<br />

ein voller Erfolg.<br />

Mitte Juni lud GayBasel zum siebten Mal die Organisationen,<br />

Label und Aktivisten der lesbisch/<br />

schwulen Kultur in Basel zur gemeinsamen<br />

Sause auf ein Party-Schiff. Es entstand ein Potpourri<br />

auf drei Decks mit Info-Ständen, Kulinarischem<br />

und Musik.<br />

Über 1000 Besucher kamen an Bord des alten<br />

Expo-Schiffs <strong>im</strong> Rheinhafen und feierten von<br />

den frühen Abendstunden über den Sonnenuntergang<br />

und die Mitternacht bis in den frühen<br />

Morgen.<br />

© GayBasel<br />

Mit dem Erlös aus der Veranstaltung wird die<br />

Präsenz der lesbisch/schwulen Kultur in Basel<br />

und der Region durch digitale Vernetzung und<br />

Inserate gestärkt. Der Erlös aus den Benefiz-<br />

Tickets kommt dem GayBasel-HIV/Aids-Präventions-Fonds<br />

der Aids-Hilfe beider Basel zu Gute.<br />

Das nächste GayBasel Schiff findet in einem<br />

Jahr, wiederum eine Woche nach der Züri Gay-<br />

Pride statt.<br />

Weltbild und<br />

die «schwulen»<br />

Bücher<br />

Weltbild bedauert den<br />

«falschen Eindruck».<br />

Wie Queer.de berichtete, will der Weltbild-Verlag<br />

in naher Zukunft zumindest in Deutschland<br />

keine Bücher mehr verkaufen, welche homosexuelle<br />

Inhalte thematisieren. Da Weltbild <strong>im</strong><br />

Besitz der Katholischen Kirche in Deutschland<br />

ist, wolle man nur noch «traditionelle Werte»<br />

fördern. Jüngstes Beispiel: Dem kanadische Verlag<br />

«Icon Empire Press», welcher das nicht-erotische<br />

Buch «Schwule Liebesgeschichten aus<br />

aller Welt» von Robert Joseph Greene bei Weltbild<br />

anbieten wollte, wurde die Zusammenarbeit<br />

gekündigt. «Icon Empire Press» bezeichnete<br />

diese Haltung als «heuchlerisch». Besonders, da<br />

beispielsweise der Sado-Maso-Roman «Shades of<br />

Grey» weiterhin <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent des katholischen<br />

Buchhändlers bleibt.<br />

«Weltbild» vertreibt auch in der Schweiz eine<br />

beachtliche Auswahl an (schwulen) Büchern.<br />

«Wir bedauern es, wenn durch unsere Auswahl<br />

ein falscher Eindruck entsteht. Wir bitten aber<br />

um Verständnis, dass wir uns wie andere Buchhändler<br />

auch vorbehalten, einzelne Titel und<br />

Verlage aus unterschiedlichsten Gründen nicht<br />

zu führen», so Eva Grosskinsky, Leiterin der<br />

Kommunikation auf Anfrage.<br />

Nackte Körper<br />

und Alkohol<br />

Jean-Claude Carreira von<br />

der JSVP hält nicht viel von<br />

der Pride.<br />

Gegenüber dem Zürcher Tagblatt überrascht<br />

der offen schwule Jean-Claude Carreira mit einer<br />

einseitigen Denkweise betreffend der Pride.<br />

Im Interview bezeichnete der Delegierte<br />

der JSVP die Demonstration als «falschen Weg»,<br />

um Toleranz zu erreichen. «Den meisten geht<br />

es nicht um die Kundgebung, sondern um die<br />

wilde Party, die halbnackten Körper und den<br />

Alkoholkonsum», so Carreira. Es entstehe ein<br />

falsches Bild in der öffentlichen Wahrnehmung.<br />

Zudem würden Lärm, Abfall und Verkehrsbehinderung<br />

unangenehme Konsequenzen mit<br />

sich bringen.<br />

Im Interview bezeichnet Carreira weiter die<br />

sogenannten «meisten Schwulen» als Linkswähler,<br />

welche sich ständig beklagen: «Leider<br />

interessieren sich Schwule selten für Politik.<br />

Deswegen bewegen sie wenig.» Homosexuelle<br />

würden weiter eine «Hexenjagd» gegen die SVP<br />

betreiben.<br />

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