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seweich ans Gas nehmen, um dann äußerst<br />
munter und ohne irgendeinen Hänger<br />
durch Drehzahlband zu marschieren.<br />
Die Spitzenleistung liegt bei 9200/min an,<br />
doch bereits ab 3500 bis hinauf zur Nenndrehzahl<br />
stemmt der 1050er immer um<br />
oder über 100 Nm auf die Kurbelwelle,<br />
maximal stehen 108 Nm bei 6300/min an.<br />
Die relativ lange Übersetzung verhindert<br />
zwar überwältigende Durchzugswerte,<br />
aber auch so geht es sehr zügig und dabei<br />
mit einer unglaublichen Lässigkeit vorwärts.<br />
Im etwas hart und knochig zu<br />
schaltenden Sechsganggetriebe muss<br />
nicht übertrieben oft gerührt werden, der<br />
souveräne 1050er verschafft dem Schaltfuß<br />
lange Zeiten der Arbeitslosigkeit. Zum<br />
feinen Gaseinsatz, der guten Elastizität<br />
und der wunderbaren Drehfreude gesellt<br />
sich ein sehr moderater Verbrauch. Viel<br />
mehr als fünf Liter gönnt sich die GT nur<br />
im dauerhaften ICE-Modus, über sechs<br />
Liter schaffen nur Gasgriff-Grobmotoriker.<br />
Unterm Strich ist und bleibt dieser herrliche<br />
Dreizylindermotor DER Grund, ausgerechnet<br />
eine Triumph und nichts anderes<br />
zu kaufen.<br />
Fahrbericht<br />
Die Koffer sind fest miteinander gekoppelt.<br />
In klassenüblichen 3,4 Sekunden sprintet<br />
die Sprint GT von 0 auf 100 km/h, bei<br />
230 km/h wird abgeriegelt. Ein Tempo,<br />
das laut Triumph übrigens auch ausdrücklich<br />
mit beladenen Koffern gefahren werden<br />
darf. Die beiden Koffer sind fest<br />
miteinander gekoppelt, aber flexibel mit<br />
dem Motorrad verbunden, was alle störenden<br />
Einflüsse außen vor und die GT<br />
immer und überall mit stoischer Ruhe geradeaus<br />
laufen lässt. Die Vollverschalung<br />
bietet zwar bei hohem Tempo keinen<br />
Fahrtwind-Entkoppelung, nimmt aber verwirbelungsfrei<br />
so viel Druck vom Oberkörper,<br />
dass sich hohe Geschwindigkeiten<br />
auch in der Praxis dauerhaft realisieren<br />
lassen. In Verbindung mit dem geringen<br />
Verbrauch und relativ großem Tank können<br />
damit locker Reiseschnitte gefahren<br />
werden, die mit anderen Sporttourern nur<br />
schwer zu schaffen sind.<br />
Der deutlich verlängerte Radstand und<br />
die spürbar softer abgestimmten Federelemente<br />
bescheren der GT im direkten<br />
Vergleich mit der ST ein etwas trägeres<br />
Fahrverhalten. Wobei „träger“ nach Tourer-Dickschiff<br />
klingt; „etwas weniger dynamisch“<br />
trifft die Sache vielleicht besser.<br />
Noch immer lässt sich die Triumph deutlich<br />
zügiger als 20 bis 40 Kilo schwerere<br />
Tourer ums Eck schwenken; im Vergleich<br />
mit 30 bis 40 Kilo leichteren Sporttourern<br />
à la Kawasaki Z 1000 SX oder Yamaha<br />
FZ1 Fazer muss der GT-Fahrer im Winkelwerk<br />
aber deutlich mehr arbeiten. Zum<br />
Einlenken braucht sie einen recht entschlossenen<br />
Lenkimpuls. Die etwas un-<br />
Großer Stauraum unter der Sitzbank.<br />
terdämpfte Gabel vermasselt auf<br />
unebenem, engem Geläuf zwar ggf. die<br />
Kurvenstabilität, doch dafür ist die GT ein<br />
wunderbar komfortables und zielsicher zu<br />
bewegendes Bügeleisen, wenn die Kurven<br />
weiter werden. Das serienmäßige ABS ist<br />
keine Offenbarung, regelt zwar besser als<br />
bisher, aber im Vergleich mit dem Wett-<br />
bewerb immer noch etwas grob. Ähnliches<br />
gilt für Dosierung und Wirksamkeit<br />
der GT-Bremse außerhalb des Regelbereichs:<br />
ordentliche Wirkung, ausreichend<br />
gute Dosierbarkeit – aber als Referenz<br />
gehen diese Standard-Stopper nicht<br />
durch.<br />
Neben vielen clever gedachten und<br />
gemachten Details (sehr gutes Licht,<br />
praxisgerechte Spiegel, komplette Instrumentierung,<br />
Staufach in der rechten