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falls aus Stahlblech gepresste Trapezgabel<br />

kann von Hand je nach Straßenzustand<br />

eingestellt werden. Die Lenkung<br />

ist direkt und trotz einiger Toleranzen gelingt<br />

meist eine hohe Treffsicherheit<br />

beim Richtungszielen.<br />

Der Federungskomfort ist bescheiden,<br />

so fährt es sich gemütlicher gleich viel<br />

besser. Großväterliche 60 km/h sind völlig<br />

ausreichend. Die dicke Feder unter<br />

dem Fahrersattel hat eine Gemeinsamkeit<br />

mit dem Einzylinder: Sie haben beide<br />

sieben Zentimeter Hub. Ausgeprägte<br />

Komfortansprüche bleiben da natürlich<br />

auf der Strecke.<br />

Im übrigen gibt es gegen Fahrwerksunruhen<br />

- bedingt durch die ungedämpfte<br />

Gabel und den starren Rahmen - ein<br />

von 1934 75<br />

einfaches wie verlässliches Mittel: Gas<br />

wegnehmen. Ein Griff an den Handbremshebel<br />

genügt, um das Thema<br />

Abenteuer neu zu definieren. Vorausschauende<br />

Fahrweise heißt das Motto,<br />

mit dem man sich Kurven und Ampeln<br />

nähern sollte. Sinnvoll ist es, sich den<br />

Bremsweg vor Augen zu halten. Am besten<br />

den von Lokomotiven. Obwohl vorn<br />

eine Halbnabenbremse ihren Dienst versieht,<br />

mag man oft an der Existenz selbiger<br />

zweifeln. Ihr Quietschen ist lauter als<br />

das, was sonst noch passiert.<br />

Um zu etwas Ähnlichem wie einem<br />

Verzögerungswert zu gelangen, muss<br />

man schon ordentlich am Hebel ziehen.<br />

Die hintere Halbnabenbremse ist auch<br />

nur geringfügig besser. Probleme mit<br />

der Zündapp gab und gibt es selten,<br />

wenn die Wartungsvorschriften eingehalten<br />

werden. Es kann höchstens mal<br />

vorkommen, dass der Vergaser seinen<br />

Saft nicht mehr halten kann und überläuft.<br />

Dann ergießt sich der Sprit erst<br />

über das Motorgehäuse und dann über<br />

den linken Krümmer, was für ein eindrucksvolles<br />

Freudenfeuer ausreicht.<br />

Wenn man nach einer Tour mit der KK<br />

200 durchgeschüttelt vom Sattel steigt,<br />

sich ölige Finger und Stiefel geholt hat,<br />

ist man stolz und glücklich über jeden<br />

gefahrenen Kilometer. Motorradfahren<br />

ist mal wieder zu einem Erlebnis geworden,<br />

auch mit nur 200 ccm und 7 PS.<br />

Konstantin Winkler<br />

Zehn Jahre stand das gute Stück in einer feuchten Garage.

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