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magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...

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SUT_06/06 Layout_Fedi aktuell 18.09.2006 12:48 Uhr Seite 14<br />

SONDERTEIL:<br />

BÖB-JAHRESTAGUNG 2006<br />

IN TRIER<br />

Aktuelle Themen der Binnenhafenentwicklung<br />

Häfen brauchen mehr Fläche<br />

Binnenhäfen werden längst nicht<br />

mehr als reine Umschlagbetriebe<br />

wahrgenommen. Sie stellen sich<br />

dem Wettbewerb am Markt. Für den<br />

Hafenwettbewerb sind daher<br />

Senkung der Kosten <strong>und</strong> Erhöhung<br />

der Einnahmen bei steigender<br />

Dienstleistungsqualität gefragt.<br />

Die Verbesserung der operativen <strong>und</strong><br />

k<strong>und</strong>enorientierten Effektivität<br />

führte in den vergangenen Jahren<br />

bereits zu erheblichen Umbauten<br />

<strong>und</strong> Modernisierungen in den Binnenhäfen.<br />

Vor allem durch die Zunahme des Containerhinterlandverkehres<br />

<strong>und</strong> den Ausbau der<br />

Wasserstraßen wird vielerorts über Maßnahmen<br />

nachgedacht. Neue Binnenhäfen<br />

entstanden auf „der grünen Wiese“. Die<br />

Brandenburger blicken stolz auf ihre neuen<br />

Häfen in Brandenburg, Eberswalde <strong>und</strong><br />

Schwedt sowie den Ausbau der Häfen in<br />

Königs Wusterhausen <strong>und</strong> Eisenhüttenstadt.<br />

Im norddeutschen Raum laufen zurzeit die<br />

Planungen <strong>für</strong> den neuen Eurohafen Emsland-Mitte.<br />

Auch im Süden Deutschlands<br />

wurden im vergangenen Jahrzehnt Investitionen<br />

in neue Hafenanlagen wie z. B. Nürnberg<br />

<strong>und</strong> Straubing getätigt.<br />

Der Großteil der Binnenhäfen in Deutschland<br />

blickt auf über 100 Jahre Geschichte zurück.<br />

Diese historisch gewachsenen Häfen suchen<br />

heute nach geeigneten Wegen, um sich den<br />

veränderten Wettbewerbsbedingungen anzupassen.<br />

Einer dieser Wege ist die Schaffung<br />

moderner <strong>und</strong> hoch belastbarer Kai- <strong>und</strong><br />

Umschlaganlagen, die nachfolgend näher betrachtet<br />

werden sollen.<br />

14 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

6/2006<br />

Schnittstelle Kaikante<br />

Der wesentliche Leistungsindikator im Hafen<br />

ist die Zugänglichkeit der Umschlagbereiche<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Verkehrsträger. Anordnung<br />

<strong>und</strong> Größe der Hafenbecken stammen häufig<br />

aus der Zeit der Schleppschifffahrt, in der die<br />

Hafenwirtschaft sich noch ganz anders definierte<br />

als heute. Dementsprechend verfügen<br />

viele Häfen über große Wasserflächen <strong>und</strong><br />

lange Kaikanten. Die Fahrwassertiefen sind<br />

teilweise nicht mehr ausreichend <strong>für</strong> die<br />

gängigen Schiffsklassen. Die vorhandenen<br />

Kailängen werden hingegen nicht mehr ausgelastet,<br />

denn durch die modernen Umschlagtechnologien<br />

können die Schiffe<br />

schnell abgefertigt werden. Demzufolge sind<br />

Schwergutumschlag im Binnenhafen Aken(Elbe)<br />

auch die Liege- <strong>und</strong> Löschzeiten so gering,<br />

dass die Häfen mit weniger Kailängen auskommen.<br />

Die Bestandsaufnahme der Schnittstelle<br />

Kaikante liefert den Ansatzpunkt <strong>für</strong><br />

Antworten auf die Anpassung der Häfen an<br />

moderne Binnenschiffsflotten <strong>und</strong> die Optimierung<br />

von Lade- <strong>und</strong> Löschvorgängen.<br />

Natürlich ist auch der Unterhaltungsaufwand<br />

<strong>für</strong> Kaianlagen ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt.<br />

Durch sinnvolle Umnutzungskonzepte<br />

lassen sich erhebliche Einsparungen<br />

erzielen. Zudem wächst der Instandhaltungsaufwand<br />

überproportional mit der Zunahme<br />

der Belastungen auf dem Kai, wenn dort<br />

Schwergut gelagert <strong>und</strong> Container übereinander<br />

gestapelt werden. Schnell treten die<br />

Grenzen der Belastbarkeit zu Tage, die sich<br />

landseitig im Absacken der Verkehrs- <strong>und</strong><br />

Umschlagflächen <strong>und</strong> der Zerstörung unterirdischer<br />

Versorgungsleitungen zeigen. Größere<br />

Fahrwassertiefen <strong>für</strong> die Schifffahrt in<br />

Kombination mit großen Belastungen der<br />

Kaiflächen können schließlich die Standsicherheit<br />

der gesamten Uferanlage in Frage<br />

stellen. Mobile Umschlaggeräte wie Reach<br />

Stacker tragen Belastungen in den Untergr<strong>und</strong>,<br />

die bei 100 t Achslast liegen.<br />

Umfrageergebnisse<br />

Aktuelle Ergebnisse aus einer Umfrage unter<br />

Binnenhäfen in Deutschland bestätigen die<br />

Veränderung der Gutartenstruktur <strong>und</strong> der<br />

Leistungsangebote. Der typische Binnenhafen<br />

will sich heute als Güterverkehrszentrum<br />

einer ganzen Region verstanden wissen.<br />

Deutlich herauszuhören war, dass bei einem<br />

Großteil der Befragten ein Mehrbedarf an<br />

Flächen <strong>für</strong> den Umschlag besteht. Ein Weg<br />

zu diesem Ziel bietet die Umwandlung nicht<br />

mehr genutzter Wasserflächen in Landflächen.<br />

Dies wurde bereits an vielen Standorten<br />

praktiziert. Immerhin r<strong>und</strong> 40 % der<br />

Befragten be<strong>für</strong>worteten die Möglichkeit,<br />

überschüssige Wasserflächen in wertschöpfende<br />

Landflächen umwandeln zu können.<br />

Entsprechende Vorhaben wurden teilweise<br />

schon durchgeführt oder sind in Vorbereitung.<br />

Das nicht alles beim Alten bleiben kann,<br />

spiegelt sich auch in der Frage nach dem<br />

künftigen Bedarf an Uferanlagen <strong>und</strong> land-

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