magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...

SUT_06/06 Layout_Fedi aktuell 18.09.2006 12:50 Uhr Seite 40
HAFEN &
TRANSPORT INTERMODAL
Hamburger Hafen wächst immer schneller – Infrastrukturausbau kommt zu langsam voran
Erfolgswelle in Hamburg
Der Hamburger Hafen wird weiter
von einer Erfolgswelle getragen.
„Alle Vorzeichen deuten darauf hin,
dass wir bis Jahresende die Marke
von 130 Mio. t passieren werden“,
stellte Henrik Lorenz, Vorstand der
Hafen Hamburg Marketing (HHM),
jetzt in der Hansestadt vor
Journalisten in Aussicht.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten.
Denn die Infrastruktur des
größten deutschen Universalhafens
wird inzwischen dauerhaft bis zum
Anschlag belastet. Die Hafenwirtschaft und
der Stadtstaat Hamburg müssen in den
kommenden Jahren mehrere Milliarden €
aufbringen, wenn 155 000 Arbeitsplätze
dauerhaft gesichert werden sollen. Während
der Rotterdamer Hafen beim Umschlag in
Trippelschritten vorankommt – ein Plus von
1,1 % im ersten Halbjahr 2006 – bewegt sich
Hamburg weiter im zweistelligen Prozentbereich.
Der Containerverkehr erreichte mit
einem Plus von 10,7 % auf 4,2 Mio. TEU in
den ersten sechs Monaten dieses Jahres eine
Menge, die im Gesamtjahr 2000 (!) bearbeitet
wurde. Zum Jahresende 2006 dürften
dabei um die 8,8 Mio. TEU herauskommen,
erwartet Lorenz. „Bis 2015 rechnen wir in
NWB
Wir sind für Sie da.
Service-Telefon:
040-31 17 00-0
40 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK
6/2006
HPA- Geschäftsführer Dr. Hans Peter Dücker (l.)
und HHM-Vorstand Henrik Lorenz arbeiten für
Hamburg „an einer einmaligen Erfolgsstory“
Bild: HHM
Hamburg mit 18 Mio. TEU“, erwartet Dr.
Hans Peter Dücker, Geschäftsführer bei der
Hamburg Port Authority (HPA). Gleichzeitig
wird der Umschlag von 125 Mio. t (2005) auf
über 221 Mio. t anwachsen. Neben der
starken Säule Stückgut wird auch das Massengut
eine wichtige Rolle spielen. Dücker
warnt zu Recht: „Wir dürfen nicht allein auf
den Container gucken. Auch beim Massengut
müssen wir uns auf einen Boom einstellen“.
Im ersten Halbjahr 2006 fielen in diesem
Segment fast 21,2 Mio. t an, ein Plus von
10,5 %. Ob Erz, Kohle, Getreide oder Flüssiggut
– die Hamburger Hafenwirtschaft spielt
in allen Segmenten im europäischen Vergleich
in der Champions League.
¨
Damit sich die Wachstumsprognosen erfüllen,
wird im Hafen mit Hochdruck gebaut.
Alle Betreiber der großen Containerterminals
investieren zusammengenommen einen
Milliardenbetrag in den Ausbau ihrer Anlagen,
und zwar „unter laufendem Rad“. So
wird die Kapazität der Terminals der Hamburger
Hafen und Logistik AG (HHLA),
Burchardkai (CTB), Altenwerder (CTA-
Inbetriebnahme Ende 2002) und Tollerort
(CTT) mit einem Investitionsaufwand von 800
Mio. € derzeit auf 10 Mio. TEU verdoppelt.
Auch die Nummer zwei unter den Hamburger
Container-Operateuren, greift tief in die
Geldschatulle: Bis 2010 soll der in direkter
Nachbarschaft zum CTB beheimatete
EUROGATE-Komplex auf eine Umschlagleistung
von 5 Mio. TEU hochgefahren
werden. Kosten: rund 350 Mio. €.
Firmen müssen Containerterminal
Steinwerder weichen
In Ergänzung zu den vier genannten Terminals
soll im Herzen des Hamburger Hafengebietes
das fünfte Containerterminal
Steinwerder (CTS) mit 3 Mio. TEU Kapazität
entstehen, dessen Betreiber in einem europaweiten
Verfahren ermittelt wird. HPA-Chef
Dücker: „Der Terminal muss auf der Kippe zu
2015 verfügbar sein.“ Bevor es soweit ist,
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