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SUT_06/06 Layout_Fedi aktuell 18.09.2006 12:53 Uhr Seite 74
TECHNIK & SCHIFFFAHRT
Tiroler Möbelwerkstätte bietet Innovatives aus Holz
Auer Kompetenz im Schiffsausbau
Die Möbelwerkstätte Heinrich Auer
in Innsbruck hat sich vor 16 Jahren
mit der Renovierung des Bodensee-
Raddampfers „Hohentwiel“ in den
Schiffsinnenausbau gewagt. Seither
wurden eine Vielzahl von Schiffen
auf der Donau und den mitteleuropäischen
Seen mit qualitativ
hochwertigen Raumausstattungen
versehen. Das neueste von Auer
ausgestattete Schiff ist die am
3. Juli wieder in Dienst gestellte
RMS DIESSEN.
Egal ob Schiffe oder Privatvillen, ob
Geschäfte oder Museen oder andere
anspruchsvolle Aufträge ausgeführt
werden – das Wichtigste für die Firma
Auer ist immer Qualität hinsichtlich
Gestaltung, Material, Ausführung und
Montage. Mit diesem Grundgedanken hat
das Unternehmen 1894 mit dem Bau von
Inneneinrichtungen aller Art begonnen.
Heute hat sich die Tiroler Möbelwerkstätte
mit ihrem geschäftsführenden Inhaber
Heinrich Auer auf die Geschäftsbereiche
Schiffsinnenausbau, individueller Möbelbau
für den privaten Kunden, den Vitrinenbau für
Museen, Schmuck und Uhren im Zusammenhang
mit Glasfaserbeleuchtung spezialisiert.
Die Tochterfirma Norer Tischlerei GmbH
fertigt den Innenausbau für Apotheken,
Arztpraxen und Krankenhäusern, die Messeund
Ausstellungsbau GmbH beschäftigt sich
weltweit mit der Konzeption, Planung, Aufund
Abbau sowie Einlagerung von höchstqualitativen
Messeständen. Insgesamt
arbeiten mit großem Engagement 60 Mitarbeiter
in der Firmengruppe, die eines zum
Ziel haben, Lösungen in Funktion und Perfektion
dem Kunden anzubieten.
Den ersten Auftrag im Bereich Schiffsinnenausbau
erhielt die Firma Auer mit der Reno-
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vierung des Traditionsdampfers „Hohentwiel“,
der vor dem Schneidbrenner bewahrt
wurde und seit 1990 wieder im Linien- und
Charterverkehr auf dem Bodensee in Fahrt
ist.
Der 1913 von der „Königlich Württembergischen
Bodenseedampfschifffahrt“ in
Vorschiffsalon der HOHENTWIEL – mit Wandund
Deckentäfelung einschließlich Möbel aus
Mahagoniholz. Bilder: Auer
Betrieb genommene Schaufelraddampfer war
bis zum Jahr 1950 im Personenverkehr
eingesetzt und fand anschließend als fest
verankertes Clubheim und Restaurant Verwendung.
1984 hatte der Verein „Internationales
Bodenseeschifffahrtsmuseum“ die
Absicht, das mittlerweile stark abgewirtschaftete
Traditionsschiff nach dem Erscheinungsbild
von 1913 wieder betriebsfähig
herzurichten. Für die Firma Auer bestand die
Aufgabe darin, aus edlem Material und mit
vielen liebevoll gestalteten Details eine
erlesene Raumausstattung zu fertigen,
die Harmonie und Behaglichkeit
ausstrahlt. Alle Teile der Einrichtung
wurden im Maßstab 1:10
durchgeplant. Danach erfolgte
die Fertigung in der Innsbrucker
Werkstätte, die
mit der
Montage in Hard bei Bregenz abgeschlossen
wurde. Der Hecksalon – der „Salon erster
Klasse“ – erhielt Möbel aus massivem
hochglanzlackiertem Kirschholz; der
Vorschiffsalon – „der Salon zweiter Klasse“ –
erhielt eine Wand- und Deckentäfelung
einschließlich Möbel aus Mahagoniholz, der
Hecksalon der HOHENTWIEL – der „Salon
zweiter Klasse“ – mit Möbel aus massivem
hochglanzlackiertem Kirschholz
Rauchsalon eine Täfelung aus dunkel
gebeiztem Eichenholz und eine Decke aus
Eschenholz; die Eingangshalle im Vorschiffbereich
und der Schiffskassenraum
besteht aus Mahagoniholz. Zum Lieferumfang
gehörten auch die Bestuhlung einschließlich
Polsterung sowie Fenstervorhänge
und diverse Messingteile.
Passagiere können sich königlich fühlen
Nach Fertigstellung der „Hohentwiel“
erhielten die Tiroler Möbelschreiner weitere
lukrative Aufträge für Innenausbauten
nostalgischer aber auch moderner Fahrgastschiffe,
die auf österreichischen, schweizerischen
und süddeutschen Seen in Betrieb
sind. So ist der 2004, bei der Mondorfer
Die HOHENTWIEL war das Meisterstück der
Möbelwerkstätte Auer in Innsbruck.
Seither gehören Schiffsinnenausbauten
– ob nostalgisch oder
modern – zum Standardprogramm.
Das Schiff verfügt
über GL-Klasse
Bild: GL