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SUT_06/06 Layout_Fedi aktuell 18.09.2006 12:51 Uhr Seite 57
Wasserschutzpolizei-Schule weiht modernsten
Radar-Simulator in Hamburg ein
Am 11. September weihte die Wasserschutzpolizei-Schule in Hamburg
ihren neuen Radarsimulator ein. Das System besteht aus drei
Fahrständen für die Ausbildung der Polizeischüler, einem Kontrollraum,
in dem zwei Instruktoren die Übungen steuern und überwachen
und einem zentralen Rechnerraum. Vor 15 Monaten erhielt die ELNA
Elektro-Navigation und Industrie GmbH, Rellingen, den Auftrag, in
Zusammenarbeit mit der Barco Orthogon GmbH, Stuttgart und ininnovative
navigation GmbH, Kornwestheim die Erneuerung der
vorherigen Anlage durchzuführen. Durch das gemeinsame Know-How
der Partner war es möglich, in kurzer Zeit eine hoch-komplexe, innovative
und kostengünstige Lösung zu realisieren.
Das Besondere des Radar- und Navigations-Simulators ist die
Verwendung von echten Fluss- und See-Radaranlagen und kompletten
Brückeneinheiten, die von der Simulationsumgebung mit künstlichen
Informationen versorgt werden. Die virtuelle Landschaft wurde aus
existierenden elektronischen Fluss- und Seekarten (ECDIS) errechnet.
Die durch die Schüler kontrollierten Eigenschiffe ergeben zusammen
mit den vom Simulator gesteuerten Fremdschiffen eine bewegte
Szenerie, die die Schüler vor realistische Fahrsituationen stellt.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit mittels AIS empfangene, echte
Schiffsbewegungen aus dem Hamburger Hafen in die Simulation
einzuspielen. Bis zu 9 Schüler können gleichzeitig in den Fahrständen
trainiert werden. Der Simulator kann im Fluss- und im See-Modus
betrieben werden, um Schülern aus beiden Bereichen die Ausbildung
zu bieten. Die Komplexität im Binnenbereich ist um ein Vielfaches
höher als auf See. Zum einen sind mehr Radar-relevante Objekte wie
Brücken, Molen, Seezeichen oder Stromleitungen zu verarbeiten, zum
anderen ist ein hohes Auflösungsvermögen von ca. 7m im Flussmodus
erforderlich. Die Realitätsnähe wird durch die Fähigkeit der Anlage
erhöht, Wind- und Strömungswirkungen zu simulieren sowie drehzahlabhängige
Motorengeräusche, Schallsignale und Unfallgeräusche
bei Kollision oder Auflaufen in den Fahrständen auszugeben.
Bis zu 9 Schüler
können gleichzeitig
in den
Fahrständen des
neuen RadarundNavigationssimulators
trainiert werden
Bild: ELNA
“Virtual Waterway” ist die zum Einsatz kommende Simulation von
Verkehrsvorgängen auf Binnen- und Küstengewässern. Die Simulationsumgebung
zeichnet sich insbesondere aus durch die detaillierte
Modellierung der Dynamik von Schiffen in strömenden Gewässern
sowie durch die realistische Nachbildung von Sensormessungen, wie
Radar oder GPS. Durch die Möglichkeit, eine große Zahl an Schiffen in
die Simulation einzubeziehen, lassen sich auch komplexe Verkehrssituationen
nachstellen und untersuchen. Für die Durchführung der
Schulung für den Binnenbereich wurden alle Fahrstände mit dem
zugelassenen Inland-ECDIS Navigationssystem RADARpilot720°
ausgerüstet. Über den seriellen NMEA-Datenaustausch erfolgt die
Generierung aller übrigen Signale eines Fahrstandes. Damit werden an
“Bord” vorhandene Geräte – wie GPS, Log, Kreiselkompass, Windmesser,
Echolot, Wendeanzeiger und AIS – nachgebildet. Durchgeführte
Übungen werden für jeden Fahrstand separat mittels eines
Voyage Data Recorders (VDR) einem Aufzeichnungs- und Wiedergaberechner
zugeführt und dort gespeichert. Die Aufzeichnungen beinhalten
in zeitsynchronisierter Form die Daten der angeschlossenen
Fahrstandsensorik, Videoinformation der Bildschirminhalte sowie
Audiosignale. Die Wiedergabe erlaubt die Beurteilung der Handhabungsleistung
der Schüler. ELNA ❑
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Halle A1, Stand A1.310
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6/2006