BIKE&CO - Das Magazin für Spaß und Freude am Radfahren - Ausgabe 02/2017
Kunst & Räder Neue Produkte - Hardware Im Fokus: Trekkingräder Test und Technik: Kinderräder, E-Bikes, Citybikes, Reise & Story: Stadt und Bike, Road Movie, Bregenzer Wald, Dolomiten Radreise-Tipps Sport-Ernährung und vielem mehr.
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Neue Produkte - Hardware
Im Fokus: Trekkingräder
Test und Technik: Kinderräder, E-Bikes, Citybikes,
Reise & Story: Stadt und Bike, Road Movie, Bregenzer Wald, Dolomiten
Radreise-Tipps
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Bild: Gonso<br />
unser Unterfangen be reitstellen könnte, stellte sich<br />
nur noch<br />
Equipment<br />
die Frage: Wen mitnehmen auf diesen<br />
Zwei-Mann-Trip?<br />
Mit meinem alten Schulfre<strong>und</strong> Chris toph verbinden<br />
mich zahllose Biketouren in den Neunzigern, doch<br />
hat sich das Ganze mittlerweile auf ein paar Treffs im<br />
Jahr <strong>und</strong> regelmäßigen Mailverkehr re duziert. Der<br />
ideale Partner also <strong>für</strong> diesen Trip back to the future.<br />
Nach einem zweimi nütigen Telefongespräch war<br />
alles geklärt. Terminkalender schauen, Chef fragen,<br />
Überst<strong>und</strong>en eintragen, fertig. Christoph übernimmt<br />
die Tourenplanung <strong>und</strong> ich fahre erst einmal zwei<br />
Wochen nach Caorle!<br />
Freitag, 14 Uhr<br />
Die Hitze liegt wie eine Glocke über Re gensburg.<br />
Ich warte, dass endlich ein alt bekannter metallicblauer<br />
Volkswagen in die Parkgarage der Wohnanlage<br />
im Stadt osten einbiegt. Wir beladen das Auto <strong>und</strong><br />
machen uns mit 30-minütiger Verspätung auf zu<br />
unserem Startpunkt im Bayerischen Wald. Komisch,<br />
alles ist heute irgendwie relaxter. Die Vorfreude<br />
steigt, während Green Day ihr September-Lied<br />
aus den Autolautsprechern quäken. Ein Besuch im<br />
Burger King in der Kreisstadt Ch<strong>am</strong> setzt ein Ende<br />
hinter die Zivilisation. Mit einem Hot Brownie mit<br />
Eis als Nachtisch im Ma gen geht es zur Grenzstadt<br />
Furth im Wald, dem Ausgangspunkt unserer Tour.<br />
Der klei ne, aber feine C<strong>am</strong>pingplatz <strong>am</strong> Stadtrand<br />
weckt Erinnerungen – Erinnerungen an die Kindheit.<br />
Dauerc<strong>am</strong>ping zehn Kilometer von zu Hause.<br />
Wohnwagen mit Garten zaun. Alles sauber. Obwohl<br />
es auch auf italienischen C<strong>am</strong>pingplätzen durchaus<br />
„deutsch“ zugeht, ist doch das Flair hier zu Hause ein<br />
ganz Besonderes.<br />
Nachdem wir bisher noch keine Zeit hatten, das neue<br />
Material zu prüfen oder „probeaufzubauen“, machen<br />
wir uns als erstes mit den neuen Teilen vertraut. Da<br />
sind sie wieder, die alten Riten. Türen auf, Musik an,<br />
Zelt aufstellen, Bikes durch checken, dumme Sprüche<br />
reißen. „Deine W<strong>am</strong>pe war auch schon kleiner,<br />
haha!“ Es ist halb sieben, als wir uns noch auf eine<br />
kleine Feierabendr<strong>und</strong>e begeben. Zu spät stellen<br />
wir fest, dass wir die R<strong>und</strong>e auf den Dieberg falsch<br />
herum angegangen sind <strong>und</strong> fast die ganze Strecke<br />
bergauf schie ben müssen. Bergab wäre dieser Singletrail<br />
traumhaft gewesen. Es ist nach wie vor drückend<br />
schwül. Die Fliegen fressen uns auf den Schiebepassagen<br />
fast auf. Belohnt wird unser schweißtreibender<br />
Spaziergang mit einem majestätischen Ausblick<br />
vom Aussichtsturm auf die Further Senke. Auch das<br />
passende Abendprogr<strong>am</strong>m ist schnell gef<strong>und</strong>en. Im<br />
C<strong>am</strong>ping-Stüberl läuft ein Fußballspiel. Dabei ist das<br />
Gespräch mit den eingefleischten C<strong>am</strong>ping-Rentnern<br />
aber weit erheiternder. Vier Bier, vier Euro, lautet<br />
dann die Rechnung. Respekt!<br />
S<strong>am</strong>stag, 8.00 Uhr<br />
Aufstehen, packen, frühstücken. So lange man keinen<br />
Wert auf ein zweites Trikot oder ein Kuschelkissen<br />
legt, lässt sich das Material relativ problemlos in zwei<br />
Ruck säcken unterbringen. Alles paletti. Schließlich<br />
noch eine kleine Verzögerung. Die Bat terie des<br />
Tachos gibt den Geist auf. Also noch schnell zum<br />
Uhrmacher, dann kann‘s losgehen. Um <strong>am</strong> Schluss<br />
unserer Zwei-Tages-Tour nicht auf eine Dusche<br />
verzich ten zu müssen, parken wir das Auto gegen<br />
eine kleine Gebühr <strong>am</strong> C<strong>am</strong>pingplatz. Knapp<br />
zehn Kilometer rollen wir Richtung Hohen Bogen,<br />
unserem Zwischenziel. Be reits um neun deutet sich<br />
an, dass es ein heißer Tag werden wird, <strong>und</strong> <strong>am</strong><br />
Anstieg zum Gipfel des Hohen Bogen summe ich:<br />
„Dieser Weg, wird kein leichter sein“. Zwar ist es<br />
schon etwas in die Jahre gekommen, aber das Lied<br />
gilt jetzt auch <strong>für</strong> uns <strong>und</strong> wird uns die nächsten<br />
beiden Tage nicht mehr loslassen. Mittlerweile klappt<br />
die Ori entierung per Karte immer besser. Schon der<br />
alten Zeiten wegen habe ich das GPS-Gerät zu Hause<br />
gelassen. <strong>Das</strong> Wegenetz ist gut ausgeschildert. Vorbei<br />
an der Sommer rodelbahn kämpfen wir uns in der<br />
ange henden Mittagshitze zum Gipfel. Noch ist das<br />
Gewicht des Rucksacks kein Problem, noch ist genügend<br />
Kraft da, auch wenn sich jetzt schon herausstellt,<br />
dass meine Kräfte schneller schwinden<br />
als die von Christoph.<br />
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