Infos unter www.ticketvorverkauf.ch - Theater-Zytig
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BAckStAgE i regioNalVerBäNDe<br />
regionalverband Zentrals<strong>ch</strong>weizer Volkstheater rZV<br />
i commedianti<br />
Na<strong>ch</strong> der Vorstellung der <strong>Theater</strong> Emmeten und Spiringen ist<br />
in dieser Nummer die Gruppe i commedianti aus Luzern an der<br />
Reihe:<br />
Gegen Mitte des 16. Jahrhunderts entwickelte si<strong>ch</strong> in Italien<br />
eine neue Form von Stegreiftheater, die <strong>unter</strong> dem Namen Commedia<br />
dell’arte in die <strong>Theater</strong>ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te einging. Die Commedia<br />
dell’arte steht sinnbildli<strong>ch</strong> für Vitalität, Sinnli<strong>ch</strong>keit und Spontaneität.<br />
Die Stücke wurden auf karg ausgestatteten Bühnen von S<strong>ch</strong>auspielerInnen<br />
aufgeführt, die keinen Text lernten, sondern<br />
innerhalb der im so genannten Canovaccio vorgegebenen Szenenbes<strong>ch</strong>reibung<br />
weitgehend improvisierten. Weil die Dialoge<br />
ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> vorlagen, konnten die Komödianten Gesells<strong>ch</strong>aftskritik<br />
üben, ohne glei<strong>ch</strong> mit Zensurmassnahmen re<strong>ch</strong>nen<br />
zu müssen.<br />
Um das Spiel der Commedia dell‘arte gruppierten si<strong>ch</strong> eine<br />
Reihe immer wiederkehrender, teils mit Masken spielenden<br />
Figuren. Es entstanden <strong>Theater</strong>stücke geprägt von Akrobatik,<br />
Musik und Situationskomik.<br />
Do<strong>ch</strong> im Laufe der Zeit drohte diese <strong>Theater</strong>form zu erstarren.<br />
Der Venezianer Carlo Goldoni (1701-1793) setzte im 18.<br />
Jahrhundert der Commedia dell’arte ein literaris<strong>ch</strong>es Denkmal;<br />
es sind über 200 Bühnenstücke von ihm erhalten. Er ersetzte<br />
die Maskenfiguren dur<strong>ch</strong> realistis<strong>ch</strong>e Charakteren, wie das die<br />
französis<strong>ch</strong>en Di<strong>ch</strong>ter damals bereits getan hatten.<br />
«Die Commedia dell’arte ist die Hefe im Sauerteig des <strong>Theater</strong>s.<br />
Sie bietet si<strong>ch</strong> als zeitlose Spielform zur nötigen Belebung, wo<br />
10<br />
TheaTer-ZyTig 1001<br />
Sekretariat: Steve Volkart<br />
ennenmatt 30, 6103 S<strong>ch</strong>warzenberg<br />
Tel ./Fax 041 497 40 20<br />
email: sekretariat@rzv .<strong>ch</strong><br />
immer und wann immer das <strong>Theater</strong> si<strong>ch</strong> in den ausgefahrenen<br />
Geleisen der Konventionen zu ers<strong>ch</strong>öpfen droht.»<br />
Die beiden Initianten Andy Erzinger und Peter Huber hatten im<br />
Jahr 2001 die Idee, die Commedia dell‘arte wieder aufleben zu<br />
lassen. 2003 starteten sie mit «Diener<br />
zweier Herren» von Goldoni zu einem<br />
überras<strong>ch</strong>enden Erfolg.<br />
Die Stücke werden in deuts<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e<br />
mit viel Witz und Tempo umgesetzt.<br />
Es wird eine turbulente, aber ni<strong>ch</strong>t<br />
überladene Wandertheater-Stimmung<br />
auf der Piazza vermittelt. I commedianti<br />
spre<strong>ch</strong>en Kultur interessierte Leute<br />
aus allen Bevölkerungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten an. So<br />
gehören nebst vielen Zus<strong>ch</strong>auern aus<br />
der Stadt Luzern au<strong>ch</strong> Leute aus der<br />
ganzen S<strong>ch</strong>weiz zum Stammpublikum.<br />
Na<strong>ch</strong> der ersten Produktion – dem<br />
Grundstein für i commedianti – «Diener<br />
zweier Herren» (Carlo Goldoni), folgten<br />
2004 «Die S<strong>ch</strong>elmenstrei<strong>ch</strong>e des Scapino»<br />
(J.B. Molière). «Volpone» (B. Jonson)<br />
führte die Truppe 2005 auf und die<br />
Inszenierung von «Figaros Ho<strong>ch</strong>zeit»<br />
(Beaumar<strong>ch</strong>ais) fand im Jahre 2006<br />
statt. Na<strong>ch</strong> einem Jahr Pause wurde<br />
2008 die klassis<strong>ch</strong>e Komödie «Der<br />
eingebildete Kranke» (J.B Molière) mit<br />
grossem Erfolg präsentiert.<br />
Alle Produktionen fanden grossen Anklang beim Publikum. Die<br />
Na<strong>ch</strong>frage für weitere Aufführungen war und ist sehr gross.<br />
Dies bewegte uns, au<strong>ch</strong> weiterhin in diesem Rahmen ein neues<br />
Projekt in Angriff zu nehmen. Mit grosser Freude «servieren»<br />
wir im Frühjahr 2010 ein weiteres Feuerwerk: «Mirandolina»<br />
(Carlo Goldoni).<br />
Ein Stück, das wiederum auf sehr hohem Niveau gespielt und<br />
<strong>unter</strong> der Regie von Andy Erzinger vielverspre<strong>ch</strong>end inszeniert<br />
wird.<br />
Die Spieler und Spielerinnen organisieren si<strong>ch</strong> jedes Jahr neu,<br />
spielen unentgeltli<strong>ch</strong>, aus Freude und Gefallen an gutem <strong>Theater</strong><br />
mit hohem Niveau. Sie stammen aus Luzern und Umgebung<br />
und werden mit professioneller Spra<strong>ch</strong>- und Körpers<strong>ch</strong>ulung<br />
auf das anspru<strong>ch</strong>svolle Spiel vorbereitet. Die klassis<strong>ch</strong>e Aufführungsart<br />
der «Commedia dell‘arte» stellt hohe Ansprü<strong>ch</strong>e an die<br />
Truppe. Die Körperspra<strong>ch</strong>e, Mimik und Gestik stellt, nebst einer<br />
gut artikulierten Spra<strong>ch</strong>e, den S<strong>ch</strong>werpunkt der Inszenierung<br />
dar.<br />
Au<strong>ch</strong> die se<strong>ch</strong>ste Produktion von i commedianti kommt im faszinierenden<br />
und stilvollen Panoramasaal des Hotels Seeburg auf<br />
die Bühne. Die Aufführungen finden im kommenden Frühling<br />
statt. Nähere Informationen <strong>unter</strong> <strong>www</strong>.icommedianti.<strong>ch</strong>.