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Infos unter www.ticketvorverkauf.ch - Theater-Zytig

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<strong>Theater</strong>gruppe Fällanden<br />

Die missbrau<strong>ch</strong>ten liebesbriefe<br />

pd. Wer kennt sie ni<strong>ch</strong>t, diese Vorzeige-Novelle von Gottfried<br />

Keller, eine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, in der wieder Mens<strong>ch</strong>en mit Mens<strong>ch</strong>en<br />

und Gefühlen spielen und ni<strong>ch</strong>ts so ist, wie es eigentli<strong>ch</strong> sein<br />

sollte oder zumindest vorgegeben wird... (Ein Mö<strong>ch</strong>tegern-Poet<br />

will seine Frau zu höherer S<strong>ch</strong>reib-Bildung zwingen, indem er<br />

ihr vors<strong>ch</strong>reibt, ihm seine Liebesbriefe, abgesandt während<br />

einer Ges<strong>ch</strong>äftsreise, in ebenso s<strong>ch</strong>wülstig-kits<strong>ch</strong>iger Art zu<br />

beantworten. Die ges<strong>ch</strong>eite Frau jedo<strong>ch</strong> übergibt diese Aufgabe<br />

dem Dorflehrer, der dann aber prompt glaubt, die Liebesbezeugungen<br />

gingen an seine Adresse...) In einer träfen, volksnahen<br />

und humorvollen Dialekt-Neufassung der Regisseurin Ingrid<br />

Wettstein bewegen si<strong>ch</strong> just 25 Figuren, inklusive Gottfried Keller<br />

selbst. In klug konzipierten Bühnenbildern, die anmä<strong>ch</strong>elige<br />

Namen tragen wie: «Ein Trödlerladen erwa<strong>ch</strong>t zum Leben» oder<br />

«In einer Kneipe gedeihen Künstler wie Tulpen». Ein Chor, der<br />

die stimmig vertonten Gedi<strong>ch</strong>te Kellers optimal zum Besten<br />

gibt, ergänzt gefühlsbetont die farbenprä<strong>ch</strong>tigen S<strong>ch</strong>auspielbilder,<br />

wie sie etwa Keller hätte gemalt haben können, wäre<br />

er seinerzeit ni<strong>ch</strong>t als Maler ges<strong>ch</strong>eitert und aus eben diesem<br />

Grunde S<strong>ch</strong>riftsteller geworden. «Teuerste Freundin meiner<br />

Seele! Wenn si<strong>ch</strong> zwei Sterne küssen, so gehen zwei Welten<br />

<strong>unter</strong>. Aber dieser Untergang ist Seligkeit und sein Augenblick<br />

wiegt Ewigkeiten auf...» heisst es da so meisterli<strong>ch</strong> gefühlsduselig,<br />

ebenso wie im Lied von den «Augen, liebe Fensterlein,<br />

gebt mir s<strong>ch</strong>on so lange holden S<strong>ch</strong>ein, lasset freundli<strong>ch</strong> Bild<br />

um Bild herein: Einmal werdet ihr verdunkelt sein... Am 14.<br />

<strong>Theater</strong>Platz effretikon<br />

Tequila Sunrise<br />

pd. Der Autor Hape Köhli liess si<strong>ch</strong> für seine Komödie «Tequila<br />

Sunrise» vom englis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen Original «Once upon a<br />

scoundrel» inspirieren. Unsere Regisseurin Kristin Anderegg<br />

hat dessen Vorlage in eine züri<strong>ch</strong>deuts<strong>ch</strong>e Fassung gebra<strong>ch</strong>t.<br />

Das komödiantis<strong>ch</strong>e Spektakel um «Liebi, Tod und Vergäbig»<br />

entführt uns in ein mexikanis<strong>ch</strong>es Dorf, das vollständig von Don<br />

Carlos, einem skrupellosen Grossgrundbesitzer und Potentaten,<br />

beherrs<strong>ch</strong>t wird.<br />

Die Dorfbewohner sind es allmähli<strong>ch</strong> leid, seine S<strong>ch</strong>ikanen zu<br />

ertragen. Die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass er die junge Dorfs<strong>ch</strong>önheit Alicia<br />

zur Frau begehrt und dabei au<strong>ch</strong> vor ganz handfester Gewalt<br />

ni<strong>ch</strong>t zurücks<strong>ch</strong>reckt, bringt das Fass zum Ueberlaufen. Er<br />

lässt nämli<strong>ch</strong> den jungen Luis, den Alicia heiraten mö<strong>ch</strong>te, mit<br />

einem dubiosen Geri<strong>ch</strong>tsverfahren ins Gefängnis stecken und<br />

übt so Druck auf die Familie und die ganze Dorfgemeins<strong>ch</strong>aft<br />

aus, die si<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> mit der Verzweiflung der jungen Frau<br />

identifiziert.<br />

Die Dorfbewohner lassen si<strong>ch</strong> etwas sehr Unkonventionelles<br />

einfallen, um den herrs<strong>ch</strong>sü<strong>ch</strong>tigen Don Carlos zur Vernunft zu<br />

bringen: Sie ma<strong>ch</strong>en ihn glauben, er leide an einer tödli<strong>ch</strong>en<br />

Krankheit, ja, sie s<strong>ch</strong>recken sogar vor einem fingierten Begräbnis<br />

ni<strong>ch</strong>t zurück…<br />

Der so selbstsi<strong>ch</strong>ere Dorftyrann sieht si<strong>ch</strong> plötzli<strong>ch</strong> mit Mä<strong>ch</strong>ten<br />

und Ängsten konfrontiert, über die au<strong>ch</strong> er ni<strong>ch</strong>t gebieten<br />

kann. Dies bringt ihn endli<strong>ch</strong> zur Einsi<strong>ch</strong>t, er gönnt Luis und<br />

Alicia ihr Liebesglück und gewinnt damit seine irdis<strong>ch</strong>e Exis-<br />

aKTuelle PremiereN i SPotlI<strong>ch</strong>t<br />

Januar 2010 wird si<strong>ch</strong> die Bühne zur Premiere verdunkeln und<br />

das verehrte Publikum wird eingeladen, si<strong>ch</strong> an Bild und Tönen<br />

im holden S<strong>ch</strong>einwerferli<strong>ch</strong>t zu vergnügen.<br />

Daten siehe Inserat letzte Ausgabe und Spielplan<br />

oder theatergruppefällanden.<strong>ch</strong><br />

tenz zurück, diesmal mit dem Wohlwollen des ganzen Dorfes.<br />

Wir können uns an der komödiantis<strong>ch</strong>en Seite des Stückes herzhaft<br />

amüsieren, werden aber au<strong>ch</strong> zum Na<strong>ch</strong>denken darüber<br />

angeregt, dass unser Leben kaum lebenswert ist, wenn dessen<br />

Ziel bloss in der Unterdrückung unserer Mitmens<strong>ch</strong>en besteht.<br />

Daten siehe Inserat S.25 und Spielplan<br />

oder theaterplatzeffretikon.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1001 13<br />

bilder: zvg

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