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Infos unter www.ticketvorverkauf.ch - Theater-Zytig

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Er s<strong>ch</strong>reibt über diese Werke und beginnt<br />

seine eigene Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zu Papier<br />

zu bringen. Sie wird 1789 <strong>unter</strong> dem Titel<br />

«Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und natürli<strong>ch</strong>e Abenteuer<br />

des Armen Mannes im Tockenburg» vom<br />

Zür<strong>ch</strong>er Verleger H. Füssli veröffentli<strong>ch</strong>t.<br />

Und «unser» Bräker auf der Bühne?<br />

Si<strong>ch</strong> verlierend in seiner Phantasiewelt,<br />

ers<strong>ch</strong>einen ihm die shakespearis<strong>ch</strong>en<br />

Figuren leibhaftig und werden zu realen<br />

Personen. Die eigentli<strong>ch</strong>e Lebensrealität<br />

prallt auf die ebenso als real empfundene<br />

Phantasiewelt und löst damit einiges bei<br />

den betroffenen Mens<strong>ch</strong>en aus…<br />

Zur Einstimmung auf die Zeit des 18.<br />

Jahrhunderts und die Figur von Bräker<br />

begaben wir uns im September auf eine<br />

ganz eigene Entdeckungsreise in das Toggenburg.<br />

Mit Improvisationsübungen<br />

tasteten wir uns langsam heran, um ein<br />

Gespür für die Atmosphäre des Stücks<br />

zu bekommen. Sol<strong>ch</strong>e Übungen fallen<br />

ni<strong>ch</strong>t immer lei<strong>ch</strong>t, Überwindung gehört<br />

dazu. Do<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t genau dies ein Teil<br />

der Faszination des <strong>Theater</strong>spielens aus.<br />

Es geht um den Mut, etwas zu wagen,<br />

seine eigenen Grenzen auszuloten und zu<br />

erweitern. Dazu brau<strong>ch</strong>t es Leidens<strong>ch</strong>aft,<br />

die nur allzu oft und s<strong>ch</strong>nell im Alltagsleben<br />

<strong>unter</strong>geht. Diese Leidens<strong>ch</strong>aft wieder<br />

zu entdecken ist ein Prozess, den jeder<br />

für si<strong>ch</strong> alleine dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>reitet. Und das<br />

<strong>Theater</strong>spielen bietet hierfür eine wunderbare<br />

Unterstützung.<br />

Daten siehe Inserat S. 21 und Spielplan<br />

oder zuspi.<strong>ch</strong><br />

Freili<strong>ch</strong>tbühne S<strong>ch</strong>warzenburg<br />

Strubi Zyte<br />

pd. Anlässli<strong>ch</strong> der Feier «150 Jahre<br />

Rüs<strong>ch</strong>egg» erarbeitet der erfahrene <strong>Theater</strong>mann<br />

Theo S<strong>ch</strong>mid <strong>unter</strong> der Ägide<br />

der Freili<strong>ch</strong>tbühne S<strong>ch</strong>warzenburg und<br />

dem Patronat des Kunstmalers Franz<br />

Gerts<strong>ch</strong> mit zahlrei<strong>ch</strong>en Darstellerinnen<br />

und Darstellern aus der Gemeinde<br />

Rüs<strong>ch</strong>egg ein Festspiel der ganz speziellen<br />

Art. In einer stimmungsvollen Inszenierung<br />

soll die bewegte Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von<br />

Rüs<strong>ch</strong>egg und des S<strong>ch</strong>warzenburgerlandes<br />

gezeigt werden.<br />

In einem Stationentheater entführen über<br />

hundert Beteiligte den Besu<strong>ch</strong>er in eindringli<strong>ch</strong>en<br />

Bildern in die Zeit der Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts, zeigen das Leben<br />

der damaligen Bevölkerung und s<strong>ch</strong>ildern<br />

die dramatis<strong>ch</strong>en Gründe, die zur Abspaltung<br />

Rüs<strong>ch</strong>eggs von Guggisberg geführt<br />

haben.<br />

Die Gegend rund um die Kir<strong>ch</strong>e Rüs<strong>ch</strong>egg<br />

steht im Zentrum des Abends und bietet<br />

eine zauberhafte Kulisse und ein wunderbares<br />

Ambiente. Der Pfarrer begrüsst<br />

die Besu<strong>ch</strong>er in Hirs<strong>ch</strong>horn und fährt mit<br />

ihnen auf einem Fuhrwerk dur<strong>ch</strong> die winterli<strong>ch</strong>e<br />

Lands<strong>ch</strong>aft.<br />

Abgemagerte Gestalten erbetteln <strong>unter</strong>wegs<br />

etwas Essbares, der Totengräber<br />

s<strong>ch</strong>aufelt neue Gruben für die jüngsten<br />

Hungeropfer und aus dem Haus einer<br />

verarmten Familie kommt die «Fluehzere»,<br />

eine Quacksalberin oder viellei<strong>ch</strong>t<br />

au<strong>ch</strong> Wohltäterin der Armen, die eben<br />

mit ihren geheimnisvollen Mittel<strong>ch</strong>en die<br />

s<strong>ch</strong>merzende Wunde von Christen ver-<br />

aKTuelle PremiereN i SPotlI<strong>ch</strong>t<br />

sorgt hat. Im Weiler, den wir errei<strong>ch</strong>en,<br />

sind Korber, Steinkratten- und Re<strong>ch</strong>enma<strong>ch</strong>er,<br />

Spinner, Weber, Käser und Besenbinder<br />

an der Arbeit. Sie stellen das aufkeimende<br />

Handwerk dar, das na<strong>ch</strong> 1860<br />

s<strong>ch</strong>leppend die Wende einleitete.<br />

Hier übernimmt der Hausierer die Begleitung.<br />

Er verlässt seine Familie, geht für<br />

Monate auf seinen ‚Cheer’ ins Unterland<br />

und führt die Zus<strong>ch</strong>auer zu Fuss zu einem<br />

stattli<strong>ch</strong>en Bauernhaus. Dort ist Ueli zu<br />

Besu<strong>ch</strong>, das jüngste von 14 Kindern einfa<strong>ch</strong>er<br />

Ziegenbauern. Er will na<strong>ch</strong> Amerika<br />

auswandern. Allein die Überfahrt kostet<br />

aber über 160 Franken. Seine Geliebte<br />

Vreneli will ihm na<strong>ch</strong>reisen. Wie sollen<br />

sie das Reisegeld aufbringen können bei<br />

einem Taglohn von 45 Centimes?<br />

Na<strong>ch</strong> einem Abste<strong>ch</strong>er in die vielfältige<br />

Mythen- und Sagenwelt der Gegend<br />

gibt es eine Armensuppe zu kosten und<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> erzählt Johann Dürrenmatt,<br />

der Gemeindes<strong>ch</strong>reiber der Trennungszeit,<br />

in der Kir<strong>ch</strong>e von seiner s<strong>ch</strong>wierigen<br />

Arbeit. Szenen aus den Verhandlungen<br />

mit der Obrigkeit, aber au<strong>ch</strong> die starken<br />

Eindrücke des imposanten Bildes von<br />

Franz Gerts<strong>ch</strong>, dem neuen Wands<strong>ch</strong>muck<br />

in der Kir<strong>ch</strong>e, bes<strong>ch</strong>liessen den Abend.<br />

Daten siehe Inserat S. 32 und Spielplan<br />

oder flbs.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1001 19<br />

bilder: zvg

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