Prüfung von Consumer-HF - beam - Elektronik & Verlag
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Bild 11: Spektrum des AD9788 (Fsample = 122.88,<br />
Fundamental = 15 MHz)<br />
Eine weitere Schwäche liegt bei<br />
der LO-Kopplung. Der analoge<br />
Quadraturmodulator hat Offsetstörungen,<br />
welche die Kopplung<br />
des LO-Ports mit den Signaleingängen<br />
beeinträchtigen können.<br />
Das kann sich in erheblichen<br />
spektralen Verwischungen im<br />
Zusammenhang mit der Frequenz<br />
des Quadraturmodulator-<br />
LOs niederschlagen.<br />
Schließlich sind Phasenfehler<br />
möglich (Phase Mismatch).<br />
Denn das Polyphase-Filter am<br />
Quadraturmodulator arbeitet<br />
nicht perfekt über die gesamte<br />
Nennbandbreite. Wie Gain-Mismatch<br />
führt das besonders zu<br />
einer weniger guten Ausblendung<br />
negativer Frequenzanteile.<br />
Der AD9788 ist nun in der<br />
Lage, all diese typischen Verfälschungen<br />
bei der analogen Verarbeitung<br />
zu kompensieren. Dass<br />
die Fehler temperaturabhängig<br />
sind, wird mit einem extra<br />
Schema berücksichtigt, sodass<br />
im Endeffekt wieder optimale<br />
Single-Sideband-Performance<br />
erreichbar ist.<br />
Verstärkungs-<br />
anpassung und<br />
Phasenkompensation<br />
Verstärkungsanpassung und<br />
Phasenkompensation beeinträchtigen<br />
die Wirkung der<br />
Image-Unterdrückung. Unter<br />
bestimmten Voraussetzungen<br />
Bild 12. Der AD9788 erlaubt Achtfach-Interpolation<br />
können diese Einflüsse die<br />
gesamte Leistungsfähigkeit der<br />
Unterdrückung dominieren.<br />
Der Anwender sollte daher eine<br />
der im Folgenden vorgestellten<br />
Techniken zur Optimierung<br />
dieser Baustufe vorsehen. Erst<br />
wenn der dominante störende<br />
Einfluss neutralisiert ist, dann<br />
sollten die anderen Kompensationstechniken<br />
bemüht werden.<br />
Einfach gesagt, wenn man<br />
herausgefunden hat, dass Phasen-Fehlanpassung<br />
die hauptsächliche<br />
Störung ist, dann muss<br />
man die Phasenkompensations-<br />
Möglichkeit des AD9788 nutzen.<br />
Wenn es damit gelungen ist, die<br />
unerwünschten Frequenzanteile<br />
weitgehend zu minimieren, dann<br />
sollte der Anwender sich der<br />
Gain-Mismatch-Kompensation<br />
zuwenden, um die Unterdrückung<br />
zu optimieren. Wenn er<br />
aber festgestellt hat, dass Verstärkungsfehlanpassunghauptsächlich<br />
die Image-Unterdrückung<br />
beeinträchtigt, dann sollte<br />
er seine Optimierungsprozedur<br />
auch mit der Verstärkungs-Kompensatio<br />
beginnen, gefolgt <strong>von</strong><br />
der Phasen-Kompensation.<br />
Die LO-Kopplungs-Kompensation<br />
ist unabhängig <strong>von</strong> Verstärkungs-<br />
oder Phasenkompensation;<br />
sie arbeitet komplett<br />
separat.<br />
Optimierung der<br />
Gesamtverstärkung<br />
Die Verstärkungsanpassung wird<br />
durch Justage der Werte in den<br />
DAC Gain-Registern bestimmt.<br />
Für den I DAC befinden sich<br />
diese Werte im I DAC Control<br />
Register 0x05. Für den Q DAC<br />
liegen sie im Q DAC Control<br />
Register 0x07. Es handelt sich<br />
um 10-Bit-Worte.<br />
Zur Optimierung lässt man den<br />
Wert in einem der Register um<br />
ein LSB ansteigen oder absinken.<br />
Dann stellt man fest, ob die<br />
Unterdrückung sich verbessert<br />
oder verschlechtert hat. Wenn<br />
die kleinste Amplitude des negativen<br />
Frequenz-Images auftritt,<br />
stoppt man die Prozedur und<br />
versucht das Gleiche im anderen<br />
DAC Control Register. Wenn<br />
dies erfolgreich abgeschlossen<br />
ist, lässt sich die Image Rejec-<br />
Applikationen<br />
tion auf diese Weise nicht mehr<br />
verbessern.<br />
Optimierung der Phasenkompensation<br />
Die Phasenkompensation kann<br />
ebenfalls in zwei möglichen<br />
Richtungen abweichen. Die<br />
Größe der Phasenkompensation<br />
ist in einem 10-Bit Phase Correction<br />
Word im Phase Control<br />
Register 0x0B festgelegt. Der<br />
Default-Wert dieses Registers<br />
ist 0. Zur Verbesserung der Phasenkompensation<br />
erhöht oder<br />
erniedrigt man auch hier versuchsweise<br />
in 1-LSB-Schritten.<br />
Jedes Mal wird dann überprüft,<br />
ob die negative Frequenz steigt<br />
oder fällt. Ein Wert <strong>von</strong> 1023<br />
dezimal des Phase Correction<br />
Words ist gleichbedeutend mit<br />
-1. Es ist auch möglich, <strong>von</strong><br />
1023 ausgehend um ein LSB<br />
usw. zu erniedrigen, um zum<br />
Ziel zu gelangen.<br />
Kompensation der<br />
L-O-Kopplung<br />
Die Kompensation des LO-<br />
Signals im Modulationssignal<br />
infolge mangelnder Unterdrückung<br />
bei der Modulation oder<br />
durch Übersprechen (beide<br />
Effekte werden gemeinsam als<br />
Feedthrough bezeichnet) ist die<br />
anspruchsvollste Aufgabe. Dies<br />
hängt mit der Struktur der Offset-<br />
Hilfs-DACs zusammen. Diese<br />
bieten einen Stromausgang. Um<br />
die LO-Feedthrough-Kompensation<br />
in der Schaltung zu realisieren,<br />
muss jeder dieser vier<br />
Ausgänge <strong>von</strong> den Hilfs-DACs<br />
über einen 50-Ohm-Widerstand<br />
an Masse und über einen<br />
250-Ohm-Widerstand an einen<br />
der vier Quadraturmodulator-<br />
Signaleingänge gelegt werden.<br />
Dahinter steckt die Absicht, je<br />
einen kleinen Strom in die Knotenpunkte<br />
an den Quadraturmodulator-Eingängen<br />
zu schicken,<br />
sodass sich dort ein leichter<br />
DC-Versatz ergibt. Dies ist in<br />
den Schaltungen des AD9788<br />
Evaluation Boards im AD9788-<br />
Datenblatt dargestellt.<br />
Es gibt vier Signale an den Hilfs-<br />
DACs, zwei an jedem dieser<br />
DACs, p und n genannt. Die<br />
Höhe des Stroms des Hilfs-DAC<br />
hf-praxis 9/2011 39