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stahlmarkt 2.2018 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT im Stahlmarkt / Digitalisierung, Metallbearbeitung

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IT, Digitalisierung K 29<br />

(Fotos: ArcelorMittal)<br />

Die digitale Transformation hat bei<br />

ArcelorMittal längst Einzug gehalten. Hier<br />

sieht ein Stahlarbeiter die Daten eines Coils<br />

über eine AR-Brille (Augmented Reality).<br />

Die App »Steel Advisor« unterstützt bei<br />

der Produktauswahl und hilft, die<br />

geeignete Stahlsorte zu finden.<br />

Digital Twin wird ständig mit Informationen<br />

über den Produktionsprozess gefüttert, so -<br />

dass das Coil schlussendlich für den Kunden<br />

keine Überraschung mehr ist, sondern<br />

bereits über den Zeitraum einiger Wochen<br />

beschrieben wurde.<br />

Voraussetzung ist, dass der Kunde über<br />

den Digital Twin bereitwillig mit dem Lieferanten<br />

Daten austauscht. Denn der Austausch<br />

verläuft bidirektional. Auch der Kunde<br />

kann dem Digital Twin melden, wenn<br />

sich z. B. die benötigte Menge ändert oder<br />

der erforderliche Liefertermin verschoben<br />

werden kann. »Der Digital Twin ist ein Kommunikationsobjekt<br />

über beide Seiten«,<br />

erklärt Egbert. Der Zwilling wurde im Laufe<br />

der Zeit so gestaltet, dass er den Kundenanforderungen<br />

100%ig entspricht. Andersherum<br />

gesagt: Er entspricht nicht mehr dem<br />

Zustand, wie ihn sich der Kunde anfänglich<br />

erdacht hatte. »Der Digital Twin hat sich mit<br />

den Gegebenheiten von beiden Seiten mitentwickelt«,<br />

so der ArcelorMittal-Manager.<br />

Der digitale Zwilling ist dann keine Überraschung<br />

mehr: für den Kunden nicht, weil<br />

dieser schon genau weiß, was ihm vorliegt<br />

und für den Stahlproduzenten nicht, weil<br />

ihm genau klar ist, was der Kunde braucht.<br />

Woran ArcelorMittal nun arbeitet, ist eine<br />

Plattform für den Digital Twin. »Entweder<br />

tauschen wir uns mit den Produktdatenbanken<br />

unseres Kunden so aus, dass wir beide<br />

»<br />

Der Digital Twin ist ein Kommunikationsobjekt, eine Art<br />

gemeinsame Datenbank, auf die Kunden und Lieferanten<br />

gleichzeitig zugreifen können.<br />

denselben Twin in unseren jeweiligen Datenbanken<br />

laufen haben und uns gegenseitig<br />

updaten«, so Egbert. »Oder wir lösen es<br />

über ein Cloud-Portal im Internet.« Dort liegen<br />

die Daten dann an einer bestimmten<br />

Stelle. Jede Seite fügt ihre Informationen<br />

ein. Der Twin »lebt« und entwickelt sich<br />

ständig weiter. Dabei räumt der Manager<br />

ein, dass die Datensicherheit und eine An -<br />

passung des Rechtssystems noch zu meistern<br />

seien. Inzwischen hat ArcelorMittal<br />

auch schon Testkunden, um den digitalen<br />

Zwilling weiter zu entwickeln.<br />

»Das ist Industrie 4.0<br />

im Bereich Stahlhandel«<br />

Industrie 4.0 hat sich in vielen Produktionsprozessen<br />

schon bewährt. »Herausfordernd<br />

wird es dann, wenn zwei Partner zusammen<br />

einen Weg gehen und zwar möglichst im<br />

Gleichschritt«, sagt<br />

Egbert. »Für uns ist<br />

der Digital Twin der<br />

erste Schritt, um<br />

nun auch Industrie<br />

4.0 in eine Kunden-<br />

Lieferanten-Beziehung<br />

zu übertragen.« Für die Kunden, speziell<br />

Stahl-Service-Center, dürfte dies erhebliche<br />

Vorteile haben, denn sie können ihre<br />

Vorräte deutlich reduzieren. Es sind keine<br />

Sicherheiten bei den Bestellfristen mehr<br />

nötig. Auch das Vertrauen wird erheblich<br />

steigen: Jetzt weiß jeder, wie am Ende das<br />

Ergebnis aussieht. WS<br />

/<br />

http://corporate.arcelormittal.com<br />

(sm 180205967)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>

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