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Muttermal (gekürzt)

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Klotz<br />

Klara<br />

Klotz<br />

Klara<br />

Klotz<br />

Klara<br />

Klotz<br />

Klara<br />

Klotz<br />

Klara<br />

Klotz<br />

Ich würde das nicht so persönlich nehmen. Komm,<br />

trink eine Tasse Kaffee.<br />

Ich bin einfach fertig. Und wenn du jetzt sagen willst,<br />

ich hätte auch gestern hysterisch reagiert, kann ich dir<br />

nur sagen: Geh du mal mitten in der Nacht in die<br />

Küche, ohne Licht. Ja, und öffne den Kühlschrank,<br />

eine Hand schon am Hals der Bierflasche, und dann<br />

siehst du diesen ekelerregenden Mäusehintern und<br />

diesen ekelerregenden Mäuseschwanz.<br />

So ein Schrei, wegen einer kleinen Maus.<br />

Das mit dem Schreien ist Nervensache. Ja wohl. Und<br />

wenn du jetzt denkst, dass ich eine blöde Ziege bin,<br />

Recht hast du! Sonst hätte ich dich längst verlassen.<br />

Aber mein Selbstschutzmechanismus scheint zu versagen.<br />

Ich glaub', ich hab echt 'ne Klatsche weg.<br />

Nicht mehr ganz dicht unter dem Pony, wa?<br />

Wie sehnsüchtig du mich wieder anstarrst.<br />

Sogar deine Mutter weiss, dass ich dir hörig bin.<br />

Wie du wieder angezogen bist. Bestimmt wartet in der<br />

Schweiz so 'ne Latzhosen-Julia auf dich, du Strickjacken-Romeo.<br />

Ich liebe dich.<br />

Und ich fahr zurück nach New York. Klotz, lass mich!<br />

Ich meine, mein Bruder, mein grosser Bruder, der<br />

heiratet übermorgen eine Amerikanerin. Ich heirate<br />

keinen Schweizer, vielleicht heirate ich auch besser<br />

einen Schwarzen. Mit Musik im Blut.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Das habe ich dir aus der Stadt mitgebracht. Zieht Buch<br />

hervor. Dürrenmatt, aus einer Ramschkiste. Ich schlage<br />

es auf, einfach so, und was lese ich? «Wir können in<br />

dieser Stadt nicht zusammen leben, wir müssen uns<br />

trennen - ja - für immer - ja - dabei liebe ich dich so,<br />

- 40 -

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