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Der Burgbote 2005 (Jahrgang 85)

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Keine Vorstellung,<br />

wie das alles<br />

einmal aussehen<br />

soll...<br />

„Vun nix kütt nix" war der Name meines<br />

ersten Zillchen. Es war auch die passende<br />

Überschrift für das Leben hinter der Büh<br />

ne und während der Proben. Beim Lesen<br />

der ersten Probenpläne denkt man „ach,<br />

das ist ja leicht zu schaffen". Aber man<br />

merkt schnell, ohne Heimarbeit wird es<br />

schwer. Das heißt, man sollte sich die<br />

Noten auch einmal zuhause anschauen<br />

und am besten Texte lernen. Selbst in<br />

der letzten Probe wurde um 5 Minuten<br />

gekämpft.<br />

Ich hatte das große Glück, eine kleine<br />

Solorolle zu bekommen, was mich auch<br />

ein wenig stolz machte! Es war ein sehr<br />

positiver Stress. Ich kam manchmal nach<br />

Hause und konnte einfach nicht auf<br />

hören, zu singen. Doch dann wurde es<br />

ernst. Die ersten Proben in der Oper auf<br />

der Probebühne und noch immer keine<br />

genaue Vorstellung, wie das alles einmal<br />

aussehen soll. Bei manchen Bildern dach<br />

te ich, was soll das denn jetzt und nach<br />

her stellt sich heraus, dass genau das der<br />

Gag schlechthin war. Es strömten so vie<br />

le neue Erfahrungen auf mich ein, dass<br />

ich anfangs gar nicht wusste, wie ich das<br />

alles verarbeiten sollte. Aber durch die<br />

herzliche Aufnahme aller Sangesbrüder<br />

und besonders meiner Gassengenossen<br />

konnte ich mich schnell zurechtfinden.<br />

Ach so, ich bin Alexander Plaumann und<br />

seit etwas mehr als 1 Jahr im KMGV. Eini<br />

ge Cäcilianer konnten mich mehr<br />

„hören" als sehen. Wenn sie mich nicht<br />

auf der Bühne gehört haben, konnte<br />

man mich im Umkleideraum des Herren<br />

chores kaum überhören.<br />

Durch die Solorolle bekam ich auch ein<br />

Mikroport (ein Mikro, das mir an die<br />

Wange geklebt wurde) und ich sollte<br />

eine Stunde vor Vorstellung zum Sound<br />

check kommen. Es ist aber auch ein<br />

Erlebnis, wenn man dies einmal nicht<br />

rechtzeitig schafft. Denn wenn man<br />

nicht pünktlich zum Soundcheck<br />

kommt, wird man später namentlich von<br />

einer lieblichen Stimme freundlich gebe<br />

ten, doch vorbei zu kommen. Zwischen<br />

Maske, Bühne und Kantine habe ich eine<br />

Menge neue Kontakte geknüpft und ich<br />

glaube, dass ich das Zillche nicht mehr<br />

missen möchte.<br />

Zum Schluss möchte ich noch etwas her<br />

vorheben. Als ich Karneval mit Freunden<br />

in einer Kneipe feierte, tauchten plötzlich<br />

alte Klassenkameraden vor mir auf. Sie<br />

zeigten großes Interesse daran, wie ich<br />

zum KMGV gekommen bin, da sie mich<br />

im Fernsehen gesehen haben.<br />

Ich hoffe, dass ich noch in vielen so tol<br />

len Divertissementchenstücken mitspie<br />

len kann.<br />

Alexander Plaumann

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