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Keine Vorstellung,<br />
wie das alles<br />
einmal aussehen<br />
soll...<br />
„Vun nix kütt nix" war der Name meines<br />
ersten Zillchen. Es war auch die passende<br />
Überschrift für das Leben hinter der Büh<br />
ne und während der Proben. Beim Lesen<br />
der ersten Probenpläne denkt man „ach,<br />
das ist ja leicht zu schaffen". Aber man<br />
merkt schnell, ohne Heimarbeit wird es<br />
schwer. Das heißt, man sollte sich die<br />
Noten auch einmal zuhause anschauen<br />
und am besten Texte lernen. Selbst in<br />
der letzten Probe wurde um 5 Minuten<br />
gekämpft.<br />
Ich hatte das große Glück, eine kleine<br />
Solorolle zu bekommen, was mich auch<br />
ein wenig stolz machte! Es war ein sehr<br />
positiver Stress. Ich kam manchmal nach<br />
Hause und konnte einfach nicht auf<br />
hören, zu singen. Doch dann wurde es<br />
ernst. Die ersten Proben in der Oper auf<br />
der Probebühne und noch immer keine<br />
genaue Vorstellung, wie das alles einmal<br />
aussehen soll. Bei manchen Bildern dach<br />
te ich, was soll das denn jetzt und nach<br />
her stellt sich heraus, dass genau das der<br />
Gag schlechthin war. Es strömten so vie<br />
le neue Erfahrungen auf mich ein, dass<br />
ich anfangs gar nicht wusste, wie ich das<br />
alles verarbeiten sollte. Aber durch die<br />
herzliche Aufnahme aller Sangesbrüder<br />
und besonders meiner Gassengenossen<br />
konnte ich mich schnell zurechtfinden.<br />
Ach so, ich bin Alexander Plaumann und<br />
seit etwas mehr als 1 Jahr im KMGV. Eini<br />
ge Cäcilianer konnten mich mehr<br />
„hören" als sehen. Wenn sie mich nicht<br />
auf der Bühne gehört haben, konnte<br />
man mich im Umkleideraum des Herren<br />
chores kaum überhören.<br />
Durch die Solorolle bekam ich auch ein<br />
Mikroport (ein Mikro, das mir an die<br />
Wange geklebt wurde) und ich sollte<br />
eine Stunde vor Vorstellung zum Sound<br />
check kommen. Es ist aber auch ein<br />
Erlebnis, wenn man dies einmal nicht<br />
rechtzeitig schafft. Denn wenn man<br />
nicht pünktlich zum Soundcheck<br />
kommt, wird man später namentlich von<br />
einer lieblichen Stimme freundlich gebe<br />
ten, doch vorbei zu kommen. Zwischen<br />
Maske, Bühne und Kantine habe ich eine<br />
Menge neue Kontakte geknüpft und ich<br />
glaube, dass ich das Zillche nicht mehr<br />
missen möchte.<br />
Zum Schluss möchte ich noch etwas her<br />
vorheben. Als ich Karneval mit Freunden<br />
in einer Kneipe feierte, tauchten plötzlich<br />
alte Klassenkameraden vor mir auf. Sie<br />
zeigten großes Interesse daran, wie ich<br />
zum KMGV gekommen bin, da sie mich<br />
im Fernsehen gesehen haben.<br />
Ich hoffe, dass ich noch in vielen so tol<br />
len Divertissementchenstücken mitspie<br />
len kann.<br />
Alexander Plaumann