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Der Burgbote 2005 (Jahrgang 85)

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scher Hundefänger in den Lohnlisten.<br />

Seine neue Tätigkeit wird für den Stadt<br />

kämmerer zum Erfolg, denn das Hunde<br />

steuer-Aufkommen stieg gewaltig. Den<br />

Hundebesitzern war Lerschs Treiben aber<br />

ein Dorn im Auge. 18<strong>85</strong> übernahm Lersch<br />

noch das Amt eines Scharfrichters,<br />

brauchte es aber nie auszuüben (darge<br />

stellt von Markus Steilen).<br />

Orgels Palm<br />

johann Joseph Palm (1801 - 1882) war<br />

Husar, Militärinvalide, Orgeldreher.<br />

Etwa um 1815 beginnt johann Joseph<br />

Orgel und seine Stimme erklingen. Palm<br />

wird zur liebgewonennen Einrichtung in<br />

der Stadt, er ist ein Stück Köln. Die Kin<br />

der laufen ihm nach, wenn er seine Run<br />

de dreht, die Erwachsenen wissen seine<br />

Darbietungen zu schätzen (dargestellt<br />

von Rolf Oster).<br />

Fieuten Arnöidche<br />

Arnold Wenger (1836-1902) war Straßen<br />

musikant. Er entlockte seiner Querflöte die<br />

herrlichsten Töne und Melodien. <strong>Der</strong> Bei<br />

fall, der ihm in der elterlichen Gaststätte<br />

entgegenschlug, wenn er die Gäste mit<br />

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1 J OrgffiSll<br />

Palm eine Lehre als Vergolder und<br />

Lackierer. Er tüncht fortan Gewölbe, Altä<br />

re und Gesimse, streicht Häuser und<br />

Schuppen, vergoldet und bessert Fres<br />

ken aus. 1820 wird er zum Leib-Husarenregiment<br />

Nr. 1, den „Schwarzen Husa<br />

ren" nach Danzig eingezogen. Verwun<br />

det kehrt er nach Köln zurück und erhält<br />

- anstelle einer Rente - als Dank des<br />

Staates eine Orgeldreher-Konzession. Im<br />

weißverschnürten Waffenrock der<br />

„schwarzen Husaren" bot der „Neue"<br />

ein imposantes Bild in Kölns Straßen<br />

treiben.<br />

Tagaus tagein wandert Palm mit seiner<br />

Orgel durch die Straßen der Kölner Alt<br />

stadt und lässt dort den Klang seiner<br />

Fleuten-Arnöldche<br />

seinem Flötenspiel unterhielt, brachte ihn<br />

auf die Idee, seinen Unterhalt mit der<br />

Musik zu bestreiten. Und so begann der<br />

behäbige, untersetzte Bursche mit dem<br />

runden, rosigen Gesicht, der Stulpnase,<br />

den vergnügt und lustig zwinkernden<br />

Schlitzaugen seine Karriere auf Kölns<br />

Straßen.<br />

Fleuten-Arnöldche, wie er bald genannt<br />

wurde, war immer mit sich und der Welt<br />

zufrieden. Er wurde zur kölnischen Volks<br />

figur mit starken Anklängen an den mit<br />

telalterlichen Narren; kein Künstler, kein<br />

geistvoller Witzling, sondern eben „nur"<br />

ein Kölner Original, dessen naive,<br />

beschränkte Lebensart das Gaudi aller her<br />

vorrief (dargestellt von Karl-Peter Gesell).

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