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Verfahrenstechnik 3/2018

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TITEL I TOP-THEMA<br />

industrie durch Vorkonfigurationen und<br />

gezielte programmtechnische Ergänzungen<br />

eine signifikante Projektbeschleunigung und<br />

Projektsicherheit. Gerolsteiner überzeugte<br />

sich zudem von den Vorteilen anhand des<br />

konkreten Einsatzes von „Fill & Pack“ bei<br />

entsprechenden Referenzen.<br />

Exakte Informationen<br />

Das zentrale Element aus diesem Best<br />

Practice Set für die Integration in SAP ERP<br />

zum direkten Austausch von Auftragsinformationen<br />

und deren Rückmeldungen bildet<br />

der Linienleitstand mit Auftragssteuerung,<br />

Visualisierungs- und Schichtbuchfunktionen.<br />

Die Mitarbeiter werden hier<br />

direkt an der Linie beleglos durch die<br />

Produktionsprozesse geführt. Dabei war<br />

Gerolsteiner die Ausrichtung am „Weihenstephaner<br />

Standard“ wichtig, der für die<br />

Getränkeindustrie maßgebliche Vorgaben<br />

zur einfachen und schnellen Kopplung von<br />

Anlagen, der Struktur und Interpretation<br />

von Rohdaten sowie den daraus abgeleiteten<br />

Kennzahlen und Berichten bereithält.<br />

Dieser Standard diente als Grundlage der<br />

MES-Unterstützung und ist integraler Bestandteil<br />

der IGZ Best Practices. Die Aggregate<br />

der Abfüllanlagen wurden direkt mittels<br />

OPC angebunden und die Rohdaten gemäß<br />

des Weihenstephaner Standards im<br />

SAP MII registriert. Systemintern werden<br />

diese Rohdaten verdichtet und mit auftrags-<br />

und schichtbezogenen Informationen<br />

automatisch ergänzt. Die verschiedenen<br />

Positionen im Unternehmen werden<br />

dann mit Kennzahlen für die Produktionssteuerung<br />

versorgt. Dies wird erreicht<br />

Dank der vielfältigen Monitoringund<br />

Steuerungsmöglichkeiten<br />

gelingt es uns, die Prozesse noch<br />

effizienter zu gestalten.<br />

Helene Maselter, Leiterin Produktivitätsund<br />

Prozessmanagement, Gerolsteiner<br />

durch ein automatisiertes Reporting, zu<br />

dem neben Produktions- und Schichtberichten<br />

bspw. auch Stillstands- und Artikelanalysen<br />

zählen. Auf diese Weise erhält z. B.<br />

die Produktionsleitung exakte Informationen<br />

über Laufzeiten, Ausfälle oder Störungen<br />

in Echtzeit.<br />

Realistische Anlagen-Emulation<br />

Dank SAP MII „Fill & Pack“ konnte Gerolsteiner<br />

zusammen mit IGZ bereits nach<br />

sechsmonatiger Implementierungs- und<br />

Testzeit erfolgreich die erste Abfüllanlage<br />

01 Die Abfüllung von Mehrweg-Flaschen<br />

bei Gerolsteiner: mehr Transparenz durch<br />

SAP MII<br />

02 Der ganze Prozess online und auf einen<br />

Blick im Produktions-Leitstand<br />

an SAP MII anbinden. Hierbei hat IGZ vorab<br />

den Signalaustausch der beteiligten Produktionsaggregate<br />

mittels IGZ Anlagen-<br />

Emulation realitätsnah simuliert. Dadurch<br />

ließen sich die Testphasen direkt an der<br />

Anlage auf ein Minimum verkürzen und die<br />

Einführungssicherheit im Vorfeld der Produktivsetzung<br />

steigern.<br />

Den Rollout auf<br />

die weiteren Abfüllanlagen<br />

nehmen<br />

die Gerolsteiner-Mitarbeiter<br />

dank des<br />

von IGZ vermittelten<br />

SAP MII Know-hows<br />

zum Großteil selbstständig<br />

vor, sodass<br />

sie dabei nur noch punktuell auf die IGZ-<br />

Expertenunterstützung zurückgreifen.<br />

Im ersten Schritt des MES-Projekts löste<br />

Gerolsteiner erfolgreich die papiergebundene<br />

Auftragsbearbeitung ab. „Mit SAP MII<br />

als zentrale Informationsschnittstelle werden<br />

künftig alle fertigungsrelevanten Daten<br />

der gesamten Gerolsteiner Mehrweg- und<br />

Einwegabfüllung transparent und lückenlos<br />

dargestellt. Dank der vielfältigen Monitoring-<br />

und Steuerungsmöglichkeiten gelingt<br />

es uns, die Prozesse noch effizienter zu<br />

gestalten und damit das Qualitätslevel der<br />

Produktion weiter zu steigern“, fasst Gerolsteiner-Projektleiterin<br />

Helene Maselter, Leiterin<br />

Produktivitäts- und Prozessmanagement,<br />

zusammen.<br />

Kontinuierlicher Ausbau<br />

In Zukunft wird das Unternehmen den<br />

Funktionsumfang von SAP MII kontinuierlich<br />

ausbauen. Anlagenbediener werden<br />

z. B. mithilfe von MII-Terminals situationsbezogen<br />

individuelle Verfahrensanweisungen<br />

erhalten. Darüber hinaus plant das<br />

Unternehmen die sukzessive Ablösung und<br />

Integration weiterer, derzeit noch isolierter<br />

Shopfloor-Systeme in SAP MII. Dazu zählen<br />

bspw. das Energiemanagement, die<br />

Kopplung an das Prozessleitsystem sowie<br />

die Anbindung von Laborinformationssystemen.<br />

Auch Testflaschenprotokolle der<br />

Inspektionsmaschinen sollen künftig automatisiert<br />

und prozessbegleitend zugeordnet<br />

werden können.<br />

Auf diese Weise löst sich Gerolsteiner<br />

Schritt für Schritt von Insellösungen und<br />

vertieft die vertikale Datenintegration zwischen<br />

der Shopfloor- und Betriebsebene.<br />

So gestaltet Gerolsteiner die eigenen Prozesse<br />

effizienter und steigert das Qualitätsniveau<br />

in der Produktion nachhaltig.<br />

www.igz.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2018</strong> 17

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