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Verfahrenstechnik 5/2018

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Startklar für Wasser 4.0<br />

Zuverlässige Abwasseraufbereitung mit Schraubengebläsen<br />

Sauberes Wasser, möglichst geringe Kosten und das mit einer<br />

Maschinentechnik, die gleichzeitig leichter zu handhaben, zuverlässig und<br />

zukunftsfähig ist – das waren die Anforderungen für die industrielle<br />

Abwasseraufbereitung in einem Milchwerk. Eine moderne Station mit<br />

Schraubengebläsen macht es möglich.<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Marcus Jungkunst,<br />

Produktsupport, Dipl.-Betriebsw. Daniela<br />

Koehler, Pressesprecherin, beide Kaeser<br />

Kompressoren SE, Coburg<br />

gebläse nun Schraubengebläse eingesetzt<br />

werden. Schraubengebläse sind im Grunde<br />

für den Niederdruck optimierte, trocken<br />

bzw. ölfrei verdichtende Schraubenkompressoren,<br />

die bereits ab 400 mbar Druckdifferenz<br />

effizienter arbeiten.<br />

Aufgrund ihrer schraubenförmigen<br />

Rotoren, wie z. B. dem Sigma-Profil, erzielen<br />

diese Maschinen einen höheren Wirkungsgrad.<br />

Wenn – wie im Fall bei BMI –<br />

Differenzdrücke zwischen 600 und<br />

800 mbar benötigt werden (bei obendrein<br />

vielen Betriebsstunden der Gebläse, was<br />

in der Wassertechnik der Fall ist), dann<br />

ergibt sich eine deutliche Energie- und somit<br />

Kosteneinsparung.<br />

Komplettpaket als Lösung<br />

Da damals bereits Schraubengebläse der<br />

nächsten Generation – also einschaltbereite,<br />

vollständige Maschinen mit elektrischem<br />

Steuer- und Leistungsteil – begannen,<br />

den Stand der Technik im Markt neu<br />

zu definieren, richtete sich das Augenmerk<br />

schnell auf diese. Eben jene „Komplettheit“<br />

dieser neuen Schraubengebläse war am<br />

Ende auch der Entscheidungsgrund. Im Fall<br />

von BMI-Zapfendorf handelt es sich um<br />

Typ FBS-M-SFC Schraubengebläse mit in-<br />

Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI)<br />

ist eine Molkereigenossenschaft mit<br />

langer Tradition und internationaler Erfahrung.<br />

In Zapfendorf im Norden Bayerns<br />

liegt aktuell das größte Werk der BMI. Neben<br />

den Standardprodukten Magermilchund<br />

Süßmolkenpulver werden zunehmend<br />

Spezialerzeugnisse produziert. Aufgrund<br />

der steigenden Nachfrage begann im Jahre<br />

2014 die Planung einer neuen, größeren<br />

Reinigungsanlage für das bei der Herstellung<br />

von Milchprodukten anfallende Wasser.<br />

In vier Sequential-Batch-Reaktoren<br />

sollte künftig chargenweise die Nährstofffracht<br />

der unterschiedlich anfallenden<br />

Wassermengen biologisch abgebaut werden.<br />

Vier Gebläse würden die Luftversorgung<br />

der an diesem Prozess beteiligten<br />

Mikroorganismen sicherstellen.<br />

Um die Betriebskosten der Wasseraufbereitungsanlage<br />

geringstmöglich zu halten,<br />

sollten bei der energieintensiven Erzeugung<br />

der Belebungsluft anstelle der Drehkolbentegriertem<br />

Frequenzumrichter, die zusätzlich<br />

noch eine smarte Maschinensteuerung<br />

(Sigma-Control 2) beinhalten. Über diese<br />

Steuerung sind die Gebläse per Profibus<br />

an die Leitwarte direkt angebunden, deren<br />

Betriebs- und Zustandsdaten werden dort<br />

visualisiert. Die Leitwarte gibt die Drehzahlen<br />

und damit den zu generierenden Volumenstrom<br />

an die Gebläse weiter. Die Gebläse<br />

werden über das Bussystem somit<br />

auch ferngesteuert.<br />

Durch die Steuerungen und die Komplettbauweise<br />

sind diese Maschinen auch<br />

einsetzbar für Anwendungen, die sich<br />

hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbergen.<br />

Das erfordert als Grundlage die Möglichkeit<br />

einer umfassenden Kommunikation<br />

von Maschine zu Maschine bzw. mit<br />

einem übergeordneten Prozessleitsystem<br />

im Rahmen der fortschreitenden Vernetzung<br />

und Digitalisierung. Ziel ist eine flexiblere<br />

Ansteuerung der Maschine sowie<br />

die Diagnostik der Betriebs-und Zustandsdaten<br />

in Echtzeit (Condition Monitoring),<br />

um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten<br />

und vorausschauende Wartung<br />

(Predictive Maintenance) zu betreiben.<br />

Das heißt, dass eine Vielzahl von Informationen<br />

über den Betriebs- und Wartungszustand<br />

des Gebläses in eine Richtung<br />

ausgelesen werden kann und umgekehrt<br />

das Gebläse in die andere Richtung ferngesteuert<br />

wird – idealerweise mit nur<br />

einem Daten-Buskabel.<br />

Echtzeitüberwachung<br />

Als Analogwerte können bspw. in Echtzeit<br />

ausgelesen werden: Der Ansaug-, Endund<br />

Differenzdruck, die Ansaug-, End-, Öl-<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>

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