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Calluna_Sommer2018_Web

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Zwischen Müden und Poitzen schlängelt sich die Örtze durch eine urwüchsige Landschaft mit fast schon dschungelartiger Vegetation.<br />

Vom Pfad am Ufer aus lassen sich Libellen beobachten. Kaum weniger reizvoll ist die etwa 350 Jahre alte, landschaftsprägende<br />

Eiche an der Straße nach Schmarbeck (Bild rechte Seite).<br />

••• Bachtal verlassen und hinauf zum Weesener Weg<br />

fahren, der wie der Raakamper Weg parallel zum Bach<br />

verläuft, nur auf der anderen Seite. Für ein Picknick<br />

wäre es zu früh gewesen, denn wir sind noch auf der<br />

ersten Etappe unserer Tour, haben gerade einmal<br />

zwölf Kilometer zurückgelegt.<br />

Vom Auto aufs Fahrrad umgesattelt sind wir am Albert-König-Museum<br />

in Unterlüß, in dem wir nach der<br />

Tour noch die neue Ausstellung mit dem zum Sommer<br />

passenden Titel »Der Maler und das Licht« anschauen<br />

wollen. Anschließend könnte der Tag bei Kaffee und<br />

Kuchen im Museumsfoyer ausklingen.<br />

Forsthaus und Franzosengrund<br />

Unsere Tour folgt einer gedachten Kreisbahn um den<br />

118 Meter hohen Haußelberg im Naturpark Südheide,<br />

auf der wir im Uhrzeigersinn fahren und uns dabei am<br />

Weesener Bach, an der Örtze und an der Sothrieth orientieren.<br />

Die ersten Kilometer sind das reinste Vergnügen,<br />

denn es geht bergab – von Unterlüß auf der<br />

Fahrradspur eines Waldwegs in flottem Tempo hinunter<br />

in den Franzosengrund. Das letzte Teilstück des<br />

abschüssigen Weges hat eine alte Kopfsteinpflasterung.<br />

Unten liegt an einer Lichtung das ehemalige<br />

Forsthaus Siedenholz, in dem die Landesforsten ein<br />

Waldpädagogikzentrum betreiben und Seminare im<br />

Bereich Umweltbildung anbieten. Ein Forsthaus an<br />

dieser Stelle wurde bereits im Jahr 1697 erwähnt. Das<br />

heutige, als Denkmal geschützte Gebäude stammt aus<br />

dem Jahr 1818. Es wurde erst kurz nach der Franzosenzeit<br />

errichtet. Zwischen 1806 und 1813 diente der<br />

kleine Forstort, wie der Celler Heimatforscher Florian<br />

Friedrich schreibt, französischen Soldaten als Lagerplatz<br />

auf ihrem Weg nach Osten. Zweimal sollen dort<br />

sogar ganze Divisionen, jeweils etwa 6000 Mann<br />

stark, mit Artillerie und Pferden gelagert haben. Seit<br />

dieser Zeit wird der einstige Lagerplatz Franzosengrund<br />

genannt.<br />

Wir fahren nun auf der vom Forsthaus an asphaltierten<br />

Straße nach Westen, blicken über eine große<br />

Wiese zur Revierförsterei Schafstall und passieren den<br />

Schröderhof, der sich, in schönster Alleinlage, mit sieben<br />

Ferienwohnungen als Urlaubsort empfiehlt.<br />

Der kleine Heideort Lutterloh, unsere nächste Station,<br />

begeistert mit seinem alten, gerade umfangreich<br />

restaurierten Speicher in einem Eichenhain am Fuß<br />

der Heidefläche am Weesener Berg. Außerdem sehenswert<br />

ist hier der historische, als Denkmal geschützte<br />

Taubenschlag mit Glockenturm auf dem Hof Hiestermann<br />

an der Dorfstraße.<br />

Wir überqueren zum ersten Mal auf dieser Tour den<br />

Weesener Bach, der südlich des Ortes entspringt, biegen<br />

hinter der Brücke rechts ab in den Raakamper Weg<br />

und fahren drei Kilometer immer geradeaus, bis wir<br />

auf die Sandpiste treffen, die hinunter in das kleine<br />

Naturparadies mit Brücke am Bach führt.<br />

In Weesen geht der Lutterloher Weg in die Weesener<br />

Straße über. Im alten Ortskern sehen wir einige durchaus<br />

eindrucksvolle Bauernhäuser mit Treppenspeichern<br />

aus dem 19. Jahrhundert. Am alten Trafoturm<br />

von 1914, einem Relikt aus den Anfängen der Elektifizierung,<br />

verlassen wir die nach links abknickende Weesener<br />

Straße und fahren geradeaus weiter. Zum<br />

Mühlenbruch heißt der Weg, der uns in ein Teichgebiet<br />

am nördlichen Ortsrand von Hermannsburg führt. An<br />

der ehemaligen Furt, an die noch der Straßenname Sägenförth<br />

erinnert, wechseln wir einmal mehr von<br />

einem Ufer des Weesener Baches ans andere. Anstelle<br />

20 <strong>Calluna</strong> I SOMMER 2018

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