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Das alte Fachwerkhaus steht mit dem Giebel zur Kanzleistraße ...
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FACHWERK
INKA LYKKA KORTH / Text und Fotos
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Mit fast 500 denkmalgeschützten Fachwerkhäusern
besitzt die Celler Altstadt
das größte geschlossene
Ensemble dieser Art in Europa. Wenn
diese Jahrhunderte alten Häuser sprechen könnten,
dann würden all die vielen Geschichten, die sie zu erzählen
hätten, wahrscheinlich eine ganze Bibliothek
füllen. Besonders viel zu berichten hätte das schmale
Haus mit der Nummer 14 in der Kanzleistraße, denn
es hat bald ein halbes Jahrtausend Stadtgeschichte
miterlebt.
Hätte, hätte, Fahrradkette. Ein Haus kann natürlich
selbst nichts erzählen, und so lässt sich die Geschichte
eines historischen Gebäudes lediglich anhand alter
Aufzeichnungen und der zahlreichen Zeitspuren, die
sowohl im als auch am Haus zu finden sind, nachvollziehen.
Von dem Haus in der Kanzleistraße, um das
es hier geht, weiß man, dass es 1576 erbaut wurde und
damit das viertälteste Haus in Celle ist. Ursprünglich
soll es ein Beginenhaus gewesen sein, in dem Frauen
in christlicher Gemeinschaft lebten, die im Unterschied
zu Nonnen kein Ordensgelübde abgelegt hatten.
Später diente das Haus als Witwensitz für die
Frauen der Celler Superintendenten. 1866 trennte
sich die Kirche von dem Witwenhaus, und Heinrich
46 Calluna I SOMMER 2018