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Calluna_Sommer2018_Web

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ücher eingeführt. Die ersten beiden Bücher waren<br />

eine Anleitung zum »Buchstabieren und Lesen« und<br />

das erwähnte Religionslehrbuch. Somit kann davon<br />

ausgegangen werden, dass mit diesen beiden Büchern<br />

ein neues Kapitel in der Schulgeschichte begann.<br />

Beseelt vom Geist der Aufklärung, reformierte Karl<br />

das Bildungswesen in seinem Land. Er war es auch,<br />

der das Collegium Carolinum gründete, die heutige<br />

Technische Universität Braunschweig.<br />

Durch die Verordnung von 1752 wurde die Einführung<br />

des Religionslehrbuches in allen Schulen des Landes<br />

befohlen. Darüber hinaus wurden die Prediger<br />

verpflichtet, den ihnen unterstellten Schulmeistern<br />

den richtigen Gebrauch dieses Schulbuches zu vermitteln,<br />

die Schulen mindestens einmal in der Woche zu<br />

besuchen und dafür zu sorgen, dass die Kinder nach<br />

ihren Fähigkeiten in gewisse Klassen oder, »wo solches<br />

nicht thunlich, doch in gewisse Bänke« eingeteilt werden<br />

und dementsprechend unterrichter werden.<br />

Das Büchlein sollte den Schülern Grundlagenwissen über die Bibel vermitteln<br />

und ihnen, wie es in der Bekanntmachung von 1752 heißt,<br />

»zur Erleichterung des Gedächtnisses« dienen.<br />

Die in der Waisenhausdruckerei hergestellten<br />

Schulbücher blieben bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch,<br />

als sich neue pädagogische Konzepte durchsetzten.<br />

Auch das im Schulmuseum aufbewahrte<br />

Büchlein wurde offensichtlich noch im 19. Jahrhundert<br />

verwendet. Darauf deutet zumindest die handschriftliche<br />

Eintragung »Gottlieb Krebs 15. Mai 1813«<br />

auf dem Vorsatzpapier des Einbands hin. Gerne<br />

würde Arne Homann mehr über den Besitzer des<br />

Büchleins herausfinden, um dieses mit einer Lebensgeschichte<br />

zu verknüpfen. Aber das wäre die reinste<br />

Detektivarbeit. Aber vielleicht hat ja eine <strong>Calluna</strong>-Leserin<br />

oder ein <strong>Calluna</strong>-Leser einen Gottlieb Krebs unter<br />

den Vorfahren? •<br />

INFO Das Schulmuseum Steinhorst (Telefon 05148 4015) ist mittwochs<br />

bis sonnabends von 14 bis 16 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis<br />

17 Uhr geöffnet.<br />

SOMMER 2018 I <strong>Calluna</strong> 61

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