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Seite 14 Seite 15<br />

die am Ausgang der Kirche aufgestellt waren, geöffnet<br />

wurden und jeder die Verstorbenen ein letztes Mal<br />

sehen durfte. Ein weiterer großer Unterschied zu<br />

Deutschland ist, dass die meisten Trauernden hier<br />

nicht zurückhaltend ein paar Tränen vergossen haben<br />

sondern aus voller Seele geschrien haben. Dabei sind<br />

auch nicht wenige in Ohnmacht gefallen. Als die Messe<br />

vorbei war, sind dann alle zum Friedhof gegangen<br />

oder gefahren. Dort angelangt waren allerdings viel<br />

zu viele Menschen, sodass einige den Friedhof nicht<br />

einmal betreten konnten, da einfach alles überfüllt<br />

war. Nach dieser Erfahrung kann ich sagen, dass mir<br />

die vergleichsweise kleinen Beerdigungen, wie ich sie<br />

aus Deutschland kenne, besser gefallen, schon allein,<br />

um den Überblick auf die Gäste zu halten.<br />

Im Kontrast zur Beerdigung habe ich aber auch eine<br />

freudige Veranstaltung besuchen dürfen, nämlich<br />

die Taufe meiner drei jährigen Cousine. Sie wurde<br />

allerdings nicht allein, so wie meine Mitfreiwillige<br />

Charleen vor ein paar Tagen, sondern mit vielen<br />

anderen Kindern zusammen getauft. Da ich in<br />

Deutschland nie eine Taufe besucht habe, weiß ich<br />

nicht, ob es hier in Sambia Unterschiede gibt, fest<br />

steht aber, dass ich ein wenig enttäuscht war, als es so<br />

schnell vorüber war.<br />

Ansonsten gibt es aus meinem sambischen Alltag<br />

relativ wenig zu berichten. Ich höre gerne meiner<br />

Mutter dabei zu, wenn sie Geschichten über Hexerei<br />

erzählt, die dann meistens von Katzen, Schlangen,<br />

Geistern und Verwünschungen handeln. Oft muss ich<br />

dabei in mich hineinlachen, aber manchmal frage ich<br />

mich auch, ob Hexerei vielleicht nicht doch existiert,<br />

da hier einfach fast jeder daran glaubt.<br />

Mehr gibt es für mich nicht zu berichten, da ich hier<br />

einfach meinen sambischen Alltag lebe. Wenn ich an<br />

Deutschland denke, dann freue ich mich sehr, meine<br />

Freunde und Familie wieder zu sehen und auch<br />

darauf, mein gewohntes Leben in Deutschland wieder<br />

zu bekommen. Aber gleichzeitig werde ich dann<br />

auch ein bisschen traurig, da es auch bedeutet, meine<br />

Freunde, die ich hier gefunden habe, zu verlassen.<br />

Aber bis dahin habe ich immer noch drei Monate, um<br />

die gemeinsame Zeit mit ihnen zu verbringen.<br />

Alisha Ernst<br />

of the church met in the morning at a house to pray<br />

and sing together. Then everyone was allowed to take<br />

a piece of a palm and we went all together on the road<br />

until we reached the church where we had mass.<br />

Another experience was the funeral I visited. A day<br />

after it was announced that a married couple had died,<br />

relatives, friends, neighbors and in my opinion also<br />

onlookers went to the house to spent time the family.<br />

Then the actual funeral took place. All concerned met<br />

in the morning at the church for mass. Something that<br />

surprised me was that there were about 1000 people.<br />

The church was filled with people until the very end<br />

and many other people were waiting outside. Since<br />

I have never seen a dead body in my life, I was very<br />

concerned when the lid of the coffins got opened and<br />

each visitor was allowed to see his dead friend for one<br />

last time. Another big difference to Germany is that<br />

most of the mourners did not shy away from shedding<br />

a few tears but cried a lot.<br />

In contrast to the funeral, I was also allowed to visit a<br />

joyful event:the baptism of my three-year-old cousin.<br />

However, she did not get baptized alone, like my fellow<br />

volunteer Charleen a few days ago, but with many<br />

other children. Since I have never visited a baptism<br />

in Germany, I do not know if there are differences in<br />

Zambia, but I was a little disappointed when it was<br />

over so quickly.<br />

This is all that I can report so far of my Zambian life.<br />

I like listening to my mother telling stories about<br />

witchcraft, which mostly deals with cats, snakes,<br />

ghosts and curses. Often I have to laugh at myself but<br />

sometimes I wonder if maybe Witchcraft does exist,<br />

because almost everyone believes in it in Zambia.<br />

When I think of Germany, I am very happy to see my<br />

friends and family again and also to get back to my<br />

usual life in Germany but at the same time I am also<br />

a bit sad because it also means that I have to leave my<br />

friends I have found. But until then I still have three<br />

months to spend the time together with them.<br />

Alisha Ernst<br />

Meine letzten Monate in Sambia -<br />

Tag 256 von 365<br />

Auch wenn mir leider nicht mehr allzu viel Zeit in<br />

Sambia bleibt, weiß ich dennoch, dass man innerhalb<br />

kurzer Zeit viel erleben kann, denn so ist auch in den<br />

letzten Monaten wieder viel passiert. So habe ich zum<br />

Beispiel eine Woche in einem Dorf verbracht, einen<br />

neuen Arbeitsplatz, bin gereist, habe Ostern gefeiert<br />

und wurde getauft. Im Folgenden erfährt ihr mehr<br />

dazu.<br />

Nach dem Ende der Choleraepidemie im Januar<br />

konnte ich wieder meine Arbeit im Krankenhaus<br />

aufnehmen und bin von der Kinderstation zur HIV<br />

Klinik g<strong>ewe</strong>chselt. In der Klinik werden HIV-Tests<br />

durchgeführt und bei positiven Ergebnissen werden<br />

die Patienten dort unmittelbar allumfassend beraten<br />

und behandelt. Ich selbst arbeite vor allem im Labor,<br />

wo ich die Formulare vorbereite und Blutabnahmen<br />

durchführe. Die Blutproben liefern nach der<br />

Untersuchung im Labor wichtige Ergebnisse, die für<br />

die weitere Behandlung der Patienten ausschlaggebend<br />

sind.<br />

Da täglich bis zu 80 Patienten ins Labor kommen, ist<br />

das manchmal ganz schön stressig. Dennoch bin ich<br />

froh, dass mir Verantwortung übergeben wird und<br />

genieße die Arbeit dort sehr.<br />

Im Februar ging es anlässlich eines Zwischenseminars<br />

mit anderen deutschen Freiwilligen nach Tansania,<br />

wo wir direkt die Chance ergriffen haben dort und auf<br />

Sansibar Urlaub zu machen.<br />

Ich habe viele Unterschiede zwischen Tansania<br />

und Sambia feststellen können, was mir nochmal<br />

verdeutlicht hat, wie vielfältig Afrika ist.<br />

Am 8. März habe ich mit meinen Kolleginnen den<br />

Weltfrauentag gefeiert. Der internationale Frauentag<br />

ist hier ein Feiertag, an dem viele Veranstaltungen<br />

stattfinden, bei denen erfreulicherweise auch<br />

zahlreiche Männer erscheinen, um Frauen zu<br />

unterstützen. Auch wenn ich den Weltfrauentag<br />

mitgefeiert habe, habe ich am 12. März auch den<br />

Tag der Jugend mitgefeiert. Mit den Youths meiner<br />

Kirche haben wir einen Ausflug nach Kizito gemacht.<br />

Dort angekommen, haben wir ein Picknick gemacht,<br />

My last months in Zambia - Day<br />

256 of 365<br />

Also when I don‘t have a lot of time left in Zambia,<br />

I know that also a lot of things can happen in short<br />

time. So I also experienced many new things in the<br />

past few months.<br />

I started working in another department, had a<br />

seminar in Tanzania, went for vacation, celebrated<br />

Easter and was baptised. These things will be covered<br />

below.<br />

After the end of the cholera outbreak in January I was<br />

able to go back to work.<br />

I switched from children ward to the ART clinic.<br />

There we have an all surrounding treatment for HIV<br />

positive clients. I mostly work in the laboratory,<br />

where I prepare the forms and remove blood from the<br />

patients for a blood test. After receiving the results of<br />

the blood test we can continue with the treatment.<br />

Every day we have up to 80 patients who come for<br />

the blood test. Sometimes it‘s kind of stressful but I‘m<br />

still happy about the responsibilities they give me and

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