ewe-aktuell 2/18
Magazin des eine-welt-engagement.de
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Seite 2 Seite 3<br />
Editorial<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Erfahrung ist der beste Lehrmeister<br />
Experience is the best teacher<br />
Liebe Leser,<br />
als ich Freiwilliger in Mazabuka war und eine Klasse von<br />
etwa 40 Kindern unterrichtete, war ich an einem späten<br />
Vormittag irgendwann mit meinem Latein am Ende.<br />
Keiner hörte richtig zu, die Geräuschkulisse war hoch,<br />
und viele Privatgespräche wurden geführt. Mangels<br />
pädagogischer Konzepte (mein eigenes Abitur lag ja<br />
gerade erst ein knappes<br />
Jahr zurück) kündigte<br />
ich also an, dass ich<br />
den Schulvormittag<br />
auch von 12 bis 13 Uhr<br />
verlängern könne, wenn<br />
keine Ruhe einkehre.<br />
Eine Reaktion der<br />
Klasse blieb aus,<br />
Unterricht, wie ich ihn<br />
mir vorgestellt hatte,<br />
war kaum möglich, und<br />
als der Zeiger der Uhr<br />
immer weiter gegen<br />
Mittag wanderte, wurde<br />
mir klar, dass ich Konsequenz würde walten und meine<br />
Klasse zum Nachsitzen bringen müsste. In völliger<br />
Unsicherheit positionierte ich mich in Türnähe, um zu<br />
verhindern, dass beim Klingeln der Schulglocke um 12<br />
die Kinder einfach rausliefen. Und natürlich erhoben<br />
sich mit der Schulglocke die ersten Kinder, um den<br />
Klassenraum zu verlassen. Ich verwies auf meine vorher<br />
getätigte Ankündigung – was zum einen tatsächlich<br />
große Verwunderung zur Folge hatte, zum anderen<br />
einen Schüler in der letzten Reihe dazu animierte,<br />
sich auf den Stuhl zu stellen, ein Lied anzustimmen,<br />
zu klatschen und zu tanzen. Nach wenigen Sekunden<br />
stimmte die gesamte Klasse ein. Den kurzen Impuls<br />
dagegen anzuschreien unterdrückte ich schnell. Einfach<br />
nur an der Tür stehen war auch blöd. Schließlich<br />
b<strong>ewe</strong>gte ich mich auf die Kinder zu und klatschte und<br />
tanzte mit. Ich erntete erneut verwunderte, aber auch<br />
immer mehr erfreute Blicke. Wir sangen noch etwa zehn<br />
Minuten. Dann gab ich ein Zeichen zur Beendigung –<br />
und tatsächlich: die Klasse folgte mir.<br />
Voller Enthusiasmus wiederholte ich noch ein paar<br />
Englischvokabeln mit den Schülern, um viertel vor eins<br />
machte ich dann die Klassentür auf und beendete den<br />
2<br />
5<br />
11<br />
19<br />
24<br />
Mbonyiwe<br />
Jolina<br />
Charleen<br />
FairReisen<br />
Ostern 20<strong>18</strong><br />
Schulvormittag. Seitdem machten wir des häufigen mal<br />
eine kleine Auszeit, gern unter Anleitung der Schüler.<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch und Ihnen eine<br />
schöne Auszeit vom Alltag, garniert mit spannenden<br />
Geschichten aus und mit Sambia,<br />
Euer/Ihr Johann Heilmann<br />
Editorial<br />
Chilala<br />
Alisha<br />
Gemeinden im<br />
Bistum Monze<br />
Für aussichtsreiche<br />
Bildungslaufbahnen<br />
3<br />
7<br />
15<br />
20<br />
Die Zeit geht so schnell vorbei, jetzt bin ich schon<br />
seit 10 Monaten in Deutschland. Ich habe eine Menge<br />
Dinge gesehen und viele gute und einige weniger gute<br />
Erfahrungen gemacht. So wie das Sprichwort sagt<br />
„Erfahrung ist der beste Lehrmeister“.<br />
Ich habe Erfahrungen gemacht und Dinge<br />
kennengelernt wie das deutsche Essen, das deutsche<br />
Wetter und das Lernen der deutschen Sprache.<br />
Ich freue mich so sehr, dass mein Deutsch sich<br />
inzwischen so verbessert hat, das macht die<br />
Verständigung wirklich einfacher.<br />
Der Gedanke, dass ich die ersten Monate langsam<br />
und vorsichtig angegangen bin, ganz ohne Stress, war<br />
schlussendlich genau richtig. Ich<br />
habe gelernt, Fragen zu stellen,<br />
wo etwas nicht klar war und auch<br />
korrigiert zu werden, wenn ich<br />
falsch lag.<br />
Genau wie bei jedem anderen<br />
menschlichen Wesen gab es auch<br />
Momente, in denen ich meine liebe<br />
Familie in Sambia vermisst habe,<br />
den sonntäglichen Kirchgang mit<br />
Lobpreis und Dank, dann auch<br />
meine Freunde und natürlich<br />
Nshima (Maisbrei) essen.<br />
Nichtsdestoweniger bin ich froh,<br />
all das bisher durchgezogen zu<br />
haben und ich bin stolz auf mich.<br />
Es war wirklich eine sehr lange<br />
Reise und viele wunderschöne<br />
Momente mit den Seminarwochen,<br />
der Arbeit im Kindergarten, der<br />
Freizeit mit Freunden (ich habe<br />
von Montag bis Freitag gearbeitet).<br />
Der Besuch von Sister Chrisencia<br />
und Tante Agnes hier in<br />
Deutschland war für mich eine<br />
tolle Zeit, ich habe mich so darüber<br />
gefreut, dass sie meine Familie<br />
und meinen Arbeitsplatz besucht<br />
haben.<br />
Mbonyiwe Banda<br />
Time moves very fast, and it‘s now 10 months since I<br />
came to Germany. Well, I have seen and experienced<br />
a lot of things, both good and bad - just as the saying<br />
goes, „experience is the best teacher“, talk of the<br />
German food, weather and food and the learning of<br />
the new language.<br />
Well, I am happy that my German has really improved<br />
which makes communication easy. The idea that<br />
I’d spend my first months here carefully and slowly<br />
without stress was good after all – to learn to ask where<br />
things were not clear and to be ready to be corrected<br />
when being wrong.