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Seite 2 Seite 3<br />

Editorial<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Erfahrung ist der beste Lehrmeister<br />

Experience is the best teacher<br />

Liebe Leser,<br />

als ich Freiwilliger in Mazabuka war und eine Klasse von<br />

etwa 40 Kindern unterrichtete, war ich an einem späten<br />

Vormittag irgendwann mit meinem Latein am Ende.<br />

Keiner hörte richtig zu, die Geräuschkulisse war hoch,<br />

und viele Privatgespräche wurden geführt. Mangels<br />

pädagogischer Konzepte (mein eigenes Abitur lag ja<br />

gerade erst ein knappes<br />

Jahr zurück) kündigte<br />

ich also an, dass ich<br />

den Schulvormittag<br />

auch von 12 bis 13 Uhr<br />

verlängern könne, wenn<br />

keine Ruhe einkehre.<br />

Eine Reaktion der<br />

Klasse blieb aus,<br />

Unterricht, wie ich ihn<br />

mir vorgestellt hatte,<br />

war kaum möglich, und<br />

als der Zeiger der Uhr<br />

immer weiter gegen<br />

Mittag wanderte, wurde<br />

mir klar, dass ich Konsequenz würde walten und meine<br />

Klasse zum Nachsitzen bringen müsste. In völliger<br />

Unsicherheit positionierte ich mich in Türnähe, um zu<br />

verhindern, dass beim Klingeln der Schulglocke um 12<br />

die Kinder einfach rausliefen. Und natürlich erhoben<br />

sich mit der Schulglocke die ersten Kinder, um den<br />

Klassenraum zu verlassen. Ich verwies auf meine vorher<br />

getätigte Ankündigung – was zum einen tatsächlich<br />

große Verwunderung zur Folge hatte, zum anderen<br />

einen Schüler in der letzten Reihe dazu animierte,<br />

sich auf den Stuhl zu stellen, ein Lied anzustimmen,<br />

zu klatschen und zu tanzen. Nach wenigen Sekunden<br />

stimmte die gesamte Klasse ein. Den kurzen Impuls<br />

dagegen anzuschreien unterdrückte ich schnell. Einfach<br />

nur an der Tür stehen war auch blöd. Schließlich<br />

b<strong>ewe</strong>gte ich mich auf die Kinder zu und klatschte und<br />

tanzte mit. Ich erntete erneut verwunderte, aber auch<br />

immer mehr erfreute Blicke. Wir sangen noch etwa zehn<br />

Minuten. Dann gab ich ein Zeichen zur Beendigung –<br />

und tatsächlich: die Klasse folgte mir.<br />

Voller Enthusiasmus wiederholte ich noch ein paar<br />

Englischvokabeln mit den Schülern, um viertel vor eins<br />

machte ich dann die Klassentür auf und beendete den<br />

2<br />

5<br />

11<br />

19<br />

24<br />

Mbonyiwe<br />

Jolina<br />

Charleen<br />

FairReisen<br />

Ostern 20<strong>18</strong><br />

Schulvormittag. Seitdem machten wir des häufigen mal<br />

eine kleine Auszeit, gern unter Anleitung der Schüler.<br />

In diesem Sinne wünsche ich euch und Ihnen eine<br />

schöne Auszeit vom Alltag, garniert mit spannenden<br />

Geschichten aus und mit Sambia,<br />

Euer/Ihr Johann Heilmann<br />

Editorial<br />

Chilala<br />

Alisha<br />

Gemeinden im<br />

Bistum Monze<br />

Für aussichtsreiche<br />

Bildungslaufbahnen<br />

3<br />

7<br />

15<br />

20<br />

Die Zeit geht so schnell vorbei, jetzt bin ich schon<br />

seit 10 Monaten in Deutschland. Ich habe eine Menge<br />

Dinge gesehen und viele gute und einige weniger gute<br />

Erfahrungen gemacht. So wie das Sprichwort sagt<br />

„Erfahrung ist der beste Lehrmeister“.<br />

Ich habe Erfahrungen gemacht und Dinge<br />

kennengelernt wie das deutsche Essen, das deutsche<br />

Wetter und das Lernen der deutschen Sprache.<br />

Ich freue mich so sehr, dass mein Deutsch sich<br />

inzwischen so verbessert hat, das macht die<br />

Verständigung wirklich einfacher.<br />

Der Gedanke, dass ich die ersten Monate langsam<br />

und vorsichtig angegangen bin, ganz ohne Stress, war<br />

schlussendlich genau richtig. Ich<br />

habe gelernt, Fragen zu stellen,<br />

wo etwas nicht klar war und auch<br />

korrigiert zu werden, wenn ich<br />

falsch lag.<br />

Genau wie bei jedem anderen<br />

menschlichen Wesen gab es auch<br />

Momente, in denen ich meine liebe<br />

Familie in Sambia vermisst habe,<br />

den sonntäglichen Kirchgang mit<br />

Lobpreis und Dank, dann auch<br />

meine Freunde und natürlich<br />

Nshima (Maisbrei) essen.<br />

Nichtsdestoweniger bin ich froh,<br />

all das bisher durchgezogen zu<br />

haben und ich bin stolz auf mich.<br />

Es war wirklich eine sehr lange<br />

Reise und viele wunderschöne<br />

Momente mit den Seminarwochen,<br />

der Arbeit im Kindergarten, der<br />

Freizeit mit Freunden (ich habe<br />

von Montag bis Freitag gearbeitet).<br />

Der Besuch von Sister Chrisencia<br />

und Tante Agnes hier in<br />

Deutschland war für mich eine<br />

tolle Zeit, ich habe mich so darüber<br />

gefreut, dass sie meine Familie<br />

und meinen Arbeitsplatz besucht<br />

haben.<br />

Mbonyiwe Banda<br />

Time moves very fast, and it‘s now 10 months since I<br />

came to Germany. Well, I have seen and experienced<br />

a lot of things, both good and bad - just as the saying<br />

goes, „experience is the best teacher“, talk of the<br />

German food, weather and food and the learning of<br />

the new language.<br />

Well, I am happy that my German has really improved<br />

which makes communication easy. The idea that<br />

I’d spend my first months here carefully and slowly<br />

without stress was good after all – to learn to ask where<br />

things were not clear and to be ready to be corrected<br />

when being wrong.

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