journal - KHS Corpoplast
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„Häufig sind auch Duftwirkungen auf die so genannten Softfacts gewünscht. Was bedeutet, dass Marken<br />
sympathischer und einzigartiger erlebt werden. Selbstverständlich sind Sympathie und<br />
Einzigartigkeit dann auch Gründe, die für eine Umsatzsteigerung sprechen.“<br />
nisse zeigen, dass Kunden Ladengestaltung und Produktsortiment<br />
immer dann am besten beurteilen, wenn Duft und Musik in den<br />
Geschäften harmonieren. Zu aktivierender Musik sollte es also der<br />
aktivierende Duft sein, zur ruhigen Musik der beruhigende Duft.<br />
° Das alles klingt nach einer großen Vielfalt an Möglichkeiten, die<br />
Duftmarketing bietet. Die alles entscheidende Frage von<br />
Markenartiklern sowie vom Handel wird dennoch sein: Was bringt<br />
Duftmarketing ganz konkret an zusätzlichem Umsatz?<br />
* Es gibt Untersuchungen, die die umsatzsteigernde Wirkung bei<br />
Einsatz von Düften belegen. Gerne wird in diesem Zusammenhang auf<br />
eine Studie von Professor Anja Stöhr, Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
in Dresden, hingewiesen. Diese Studie dokumentiert, dass durch<br />
den Einsatz von Zitrusduft in der Sportabteilung eines Kaufhauses die<br />
6-prozentige Umsatzsteigerung stattfand. Zurückzuführen ist dieses<br />
Ergebnis zum Teil darauf, dass sich die Kunden unter Dufteinfluss häufig<br />
länger im Geschäft aufhalten. Und damit steht auch mehr Zeit für<br />
Einkäufe zur Verfügung. Sicherlich ist das ein erfreuliches Ergebnis,<br />
das aber nicht verallgemeinert werden sollte. Denn häufig sind auch<br />
Duftwirkungen auf die so genannten Softfacts gewünscht. Was bedeutet,<br />
dass Marken sympathischer und einzigartiger erlebt werden. Selbstverständlich<br />
sind Sympathie und Einzigartigkeit dann auch Gründe,<br />
die für eine Umsatzsteigerung sprechen.<br />
° Gibt es denn Produkte, für die Sie bei Einsatz von Duftmarketing<br />
eine schnellere Umsatzsteigerung für möglich halten als für andere?<br />
* Wir stellten in einigen Studien fest, dass die Spontankaufrate für Mitnahmeprodukte<br />
in Geschäften bei der für den Verbraucher angenehmen<br />
Beduftung steigt. Eine weitere Studie – und das zeigt nun, wie stark die<br />
Umsatzsteigerung auch von der Art des Produktes selbst abhängt – führten<br />
wir mit Autoreifen durch. Eine Autoreifenmarke wurde beduftet, eine<br />
andere nicht. Im Wesentlichen nahmen Verbraucher die angenehm riechende<br />
Marke als sympathischer und kompetenter wahr und reduzierten<br />
dabei den Anteil negativer Assoziationen zu dieser Marke. Bei Autorei-<br />
fen ist es nun nicht so, dass man aus Sympathie noch den zusätzlichen<br />
fünften kauft. Aber auch hier kann man mittelfristige Umsatzwirkung<br />
erreichen, denn mit steigender Markensympathie steigt der Markenwert<br />
des Herstellers und der Händler kann mit der Duftabgabe versuchen, die<br />
Aufmerksamkeit auf höherwertige Angebote zu lenken.<br />
° Sie erwähnten gerade „eine für den Verbraucher angenehme<br />
Beduftung“. Sicherlich ist es ein wesentlicher Aspekt, dass<br />
Verbraucher gezielte Beduftung auch angenehm empfinden sollen.<br />
Wie findet man aber heraus, welche Düfte für die Zielgruppe<br />
wirklich angenehm sind?<br />
* Das geht nicht ohne Vorab-Tests. Sie ergeben, welcher Duft von<br />
der Zielgruppe einer Marke oder eines Geschäfts positiv wahrgenommen<br />
wird, mit welchen Assoziationen der als angenehm empfundene<br />
Duft verknüpft ist und inwieweit der Duft zu der Marke bzw. zu dem<br />
Geschäft passt. Die vorherrschende Assoziation zu Düften ist vor allem<br />
deshalb so wichtig, weil es Düfte gibt, die für den Konsumenten zwar<br />
angenehm riechen, die aber dennoch nicht die erwünschten Verbraucherassoziationen<br />
in sich tragen. Nehmen wir beispielsweise einen<br />
wunderbaren Zitrusduft. Er kann bei den Testpersonen ohne weiteres<br />
gute Noten erhalten. Wichtig ist nun aber nachzufragen, mit welchen<br />
Vorstellungen dieser Duft innerhalb der Zielgruppe verbunden wird.<br />
Fühlt sich der Konsument dabei beispielsweise an den Badreiniger erinnert,<br />
dürfte das wohl kaum der richtige Duft für die Erfrischungsgetränke-Marke<br />
sein. All das gehört vor der Etablierung eines Markendufts<br />
oder einer Duftnote für ein spezielles Geschäft getestet. Nur so<br />
lässt es sich gewährleisten, dass eine Beduftung auch die gewünschte<br />
Wirkung zeigt.<br />
° Für Erfrischungsgetränke beispielhaft der Orangenduft. Wie<br />
wesentlich ist es Ihrer Meinung nach, sich mit Duftmarketing in<br />
Richtung „exakter Produktduft“ zu bewegen?<br />
* Für Markenprodukte aus dem Lebensmittelbereich ist die Entwicklung<br />
der passenden Duftnote nicht ganz so einfach, weil am Produkt