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journal - KHS Corpoplast

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Fachbegriffe praxisnah: Keine Angst vor der Statistik (Folge 2)<br />

ZAHLEN-<br />

Warum können Statistiken lügen? Wenn Menschen der Statistik<br />

skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen, so ist das meist Darstellungen<br />

zu verdanken, die eine Aussage positiv oder negativ hervorheben<br />

sollen. Jeder unterliegt dem und viele merken es nicht<br />

mehr. Sehen wir uns dazu ein Beispiel an:<br />

Umsatzzahlen einer kleinen, mittelständischen Firma der letzten<br />

zehn Jahre in einer x-beliebigen Währungseinheit. (Grafik 1)<br />

Nun werden Sie denken, das ist doch nichts Besonderes,<br />

das sieht doch normal aus. Ja, ist es auch. Aber was hat der<br />

Geschäftsführer daraus gemacht? Er experimentierte ein wenig mit<br />

der grafischen Darstellung und schon hatte er ein für ihn brauchbares<br />

Ergebnis:<br />

Ein kleines Verändern der Nulllinie, ein Spreizen der y-<br />

Achse und schon sieht das Bild ganz anders aus. Aus der vor sich<br />

hindümpelnden Umsatzkurve wird plötzlich ein dynamischer Anstieg.<br />

Und lässt man die Zahlen völlig weg, setzt zusätzlich noch einen<br />

Pfeil für das rasante Wachstum ein, so ergibt sich eine Umsatzkurve,<br />

von der jeder träumt. (Grafiken 2 und 3)<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

DREHER<br />

Diese Täuschungsversuche mit Grafiken trifft man vergleichsweise<br />

häufig; dabei hilft nur genaues Hinschauen.<br />

BEZIEHUNGEN UND WIRKUNGEN = AUSWIRKUNGEN?<br />

Mathematische Funktionen hat jeder schon einmal in seinem Leben<br />

angetroffen. Viele haben schlechte Erinnerungen an ihren Unterricht,<br />

einigen ist es zu abstrakt und andere wiederum finden gar<br />

keinen Bezug zur Mathematik. Das mag auch ein Grund sein, warum<br />

die Statistik für viele so unzugänglich ist: weil sie nun einmal mit<br />

„Rechnen“ zu tun hat. Das lässt sich leider nicht umgehen und trifft<br />

uns in diesem Kapitel etwas härter.<br />

Zusammenhänge oder Beziehungen zwischen zwei oder<br />

mehr Größen sind im täglichen Leben überall anzutreffen. Seien<br />

es einfache Zusammenhänge wie die Bevölkerungszahlen in der<br />

Stadt, in der man lebt, verglichen mit der Arbeitslosenzahl oder<br />

den Kindertagesstätten. Eine geschickte Präsentation kann die<br />

Zusammenhänge deutlich machen oder auch verschleiern, je nachdem,<br />

was der „Absender“ erreichen möchte. Dabei können aller-<br />

105<br />

104<br />

103<br />

102<br />

101<br />

100<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

technik+innovation °<br />

Im ersten Teil (<strong>KHS</strong> <strong>journal</strong> 2/08) haben wir uns mit grundlegenden Betrachtungen zur Statistik<br />

auseinandergesetzt. Jetzt wird es ernst: Wir steigen nun in die Tiefen von Beziehungen, Ursachen<br />

und Wirkungen ein. Aber bitte, haben Sie keine Scheu, dem zu folgen, denn es handelt sich<br />

um nichts anderes als eine praxisgerechte Aufbereitung vom richtigen und kritischen Lesen unterschiedlicher<br />

Kurvendarstellungen.<br />

1 2 3<br />

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