Frauennetzwerke – Engagement verbindet ... - w.news

IHK + REGION
12 w.news JANUAR 2011
UNVERZICHTBAR – die Firma Sonoco in Lauda stellt ein wichtiges Industriezwischenprodukt
aus Papier her.
Hülsen mit tragender Rolle
Timo Lechner
Hartpapierhülsen oder Hartpapierkerne
– Dinge, auf die man verzichten
könnte? Wohl kaum, wenn der
Transport von Papier, Textilien, Folien,
Metall oder Kunststoff astrein
funktionieren soll. Wie würden
Druckereien ihr Papier nur in eine
Maschine bekommen, wenn dieses
nicht aufgewickelt wäre?
Industriezwischenprodukt
Über die Herkunft solcher Werkstücke
macht sich freilich kaum jemand
Gedanken. Herbert Ehnes allerdings
schon. Er ist Betriebsleiter der Firma
Sonoco in Lauda, die solche Hülsen
produziert. Und damit ein Industriezwischenprodukt,
das auf den ersten
Blick unscheinbar wirkt, aber
doch aus dem Alltag nicht wegzudenken
ist. Verpackung bezieht
sich nicht nur auf eine Hülle um
ein Produkt, sondern wie in diesem
Fall ein Aufnahme- bzw. Trägermaterial.
Fünf Sonoco-Werke gibt es in
Deutschland, eines davon sitzt in
Lauda und beschäftigt rund 30 Mitarbeiter.
Die haben als Basiswissen
unterschiedliche handwerkliche Berufe
erlernt und sind in der Firma
auf die Spezialmaschinen – teilweise
firmeneigene Kreationen – eingelernt
worden. Und blickt man in die Werkshallen
bei Sonoco fällt schnell auf,
dass hier eine sehr spezielle Arbeit
verrichtet wird. Bis zu elf Meter
lange und dickwandige Hartpapierkerne
aus Hülsenwickelkarton werden
dort hergestellt.
100 Prozent Altpapier
Schicht um Schicht wird Papier über
ein ausgeklügeltes System geführt,
mit Klebstoff benetzt und über einen
Wickeldorn zu einer spiralförmigen
Hülse gewickelt. Am Ende ist eine
lange, harte und robuste Röhre, die
dann je nach Bestimmung entspre-
chend nachbearbeitet wird, entstanden.
Die hergestellten Hartpapierkerne
unterscheiden sich, nach Festigkeit
und Dimension, und werden
im Detail der jeweiligen kundenspezifischen
Anforderung angepasst.
Im Werk Lauda werden überwiegend
Hülsen für die Papierindustrie sowie
teilweise für die Folienindustrie hergestellt.
”Der eingesetzte Wickelkarton
besteht zu hundert Prozent aus
Altpapier, das nach der Verwendung
wieder recycelt wird“, erklärt Ehnes
weiter. Beliefert werden überwiegend
Stammkunden die, beispielsweise
wie in der Papierbranche, an
sieben Tagen 24 Stunden pro Tag
produzieren und auf eine hundertprozentige
Liefersicherheit angewiesen
sind.
Umzug nach Grünsfeld
In Lauda wird im Ein-Schicht- und
wenn nötig im Zwei-Schicht-Betrieb
gearbeitet. An den Maschinen sitzen
allesamt Fachkräfte, die sehr flexibel
im Team arbeiten müssen. Ab
dem Frühjahr 2011 sollen die neuen
Firmenräume im Grünsfelder Gewerbegebiet
Waltersberg bezogen
werden. Dann wird auf 11000 statt
auf bislang 6 000 Quadratmetern
produziert.
”Der Umzug wurde notwendig, weil
wir eine neue Produktlinie erhalten,
um den weiterentwickelten technischen
Anforderungen des Marktes
gerecht zu werden“, erklärt Ehnes.
Eine Zeit lang werde dann an zwei
Plätzen gleichzeitig gearbeitet, bis
dann voraussichtlich zum Ende des
Jahres 2011 nur noch in Grünsfeld
produziert wird. Am Standort Lauda
wäre es nicht möglich gewesen,
diese Pläne umzusetzen: Dort ist
das Unternehmen zwischen Tauber,
Bahn, Naturschutzgebieten und den
direkten Nachbarn räumlich eng
begrenzt.
www.sonoco.com
Bilder: Lechner
Die Firma Sonoco aus Lauda stellt vor allem Hülsen für die Papierindustrie her.
Links Betriebsleiter Herbert Ehnes.
Die Langversion dieses Artikels
finden Sie im Internet unter der
Dok.-Nr.:WMW002733
www.ihk-wnews.de