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TREND – Wohnen am Wasser – Hafenstandorte in Gefahr? Hamburg, Düsseldorf, Heilbronn – wohnen am Wasser und insbesondere an Hafenstandorten ist en vogue. Doch wie verträgt sich die Hafenwirtschaft mit den Bedürfnissen moderner Wohnkultur? Neues Wohngebiet Die Hamburger HafenCity dürfte das bekannteste Beispiel für modernes Wohnen im Hafen in Deutschland sein. Dort waren Teile des alten Hafens durch den immer größeren Tiefgang moderner Containerschiffe nicht mehr wirtschaftlich als Hafen nutzbar. Ein neuer Stadtteil für Wohnen und Arbeiten entstand. Nach diesem Vorbild versuchten viele Städte dem Trend zum Wohnen am Wasser zu folgen, mit teils erheblichen Folgen für die ansässige Hafenwirtschaft. Strengere Grenzwerte So zum Beispiel in Düsseldorf. Die dortige Hafenwirtschaft befürchtet massive Behinderungen, wenn die Stadt Düsseldorf das Wohnen im Hafen erlaubt. Ist die Hafenfläche bislang ein reines Industriegebiet, so soll dort ein Mischgebiet entstehen. Für den dortigen Vorsitzenden des Hafenvereins, Ernst Lamers, ein Alptraum. Denn bei einem Mischgebiet müssen die Unternehmen strengere Grenzwerte für Emissionen einhalten. Wachstumsbremse ”Wir haben in Düsseldorf doch ohnehin zu wenig gewerbliche Arbeitsplätze. Selbst wenn die Unternehmen Bestandsschutz erhalten, würde das bedeuten, dass sie nicht mehr wachs - en könnten“, so Lamers. In Anbetracht der Tatsache, dass insbesondere die Binnenschifffahrt derzeit hohe Zuwachsraten hat, würde dieser Zustand auf Dauer das Ende des Hafens bedeuten. Der Vorsitzende des Hafenvereins weist noch auf einen anderen Nachteil hin. Derzeit liefern Binnenschiffe tausende Tonnen Massengüter in den Hafen. Würde dieser Versorgungsweg gekappt, müssten Lkw die Güter befördern. Das bedeutet seiner Ansicht nach tausende Lkw, die durch den Düsseldorfer Süden fahren, auch ohne Feinstaubdiskussion eine kaum realisierbare Vorstellung. Heilbronner Hafen stärken Das eine tun ohne das andere zu lassen. So soll in Heilbronn das Wohnen am Wasser ermöglicht werden und gleichzeitig der Hafen - standort gestärkt werden. Denn der Entwurf für den Heilbronner Neckarbogen – wie der neu entstehende VERKEHR UND LOGISTIK Wettbewerb um Flächen nimmt zu Stefan Heine Der Entwurf für den Heilbronner Neckarbogen. Bild: Stadt Heilbronn Stadtteil benannt wurde – sieht zwar durchaus Wohnungen an der Wasserfläche vor. Doch es wird darauf verzichtet, Fläche vom für die Binnenschifffahrt wichtigen Kanalhafen einzubeziehen. Es werden vielmehr neue Wasserflächen angelegt und Teile des alten Neckars, der für die Binnenschifffahrt keine Bedeutung hat, einbezogen. Neues Containerterminal Um den Hafenstandort zu stärken, wird an der nördlichen Spitze des Areals Wohlgelegen ein Container - terminal gebaut. Ein wichtiger Schachzug, denn zu viel unbebaute Fläche hätte Begehrlichkeiten für eine eventuell noch größere Gartenschau oder sonstige Naherholungsflächen geweckt, die aber in einem Hafengebiet nichts zu suchen haben. Denn dass der Wettbewerb um Flächen zunimmt, zeigt das Beispiel der Firma Wincaton. Eingebettet zwischen dem geplanten Terminal und dem neuen Zukunftspark geht dem Logistiker der Platz aus. Und während man gerne bereit ist, alte Industrieflächen für Wohn- oder Naherholungsgebiete zu opfern, sieht es umgekehrt eher schlecht aus. www.heilbronn.ihk.de/verkehr KONTAKT Stefan Heine Referent Verkehr und Infra struktur Telefon 07131 9677-124 E-Mail stefan.heine@ heil bronn.ihk.de JANUAR 2011 w.news 29
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