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Der Burgbote 1967 (Jahrgang 47)

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ner Männer-Gesang-Vereins herausgebracht<br />

worden ist, das es einem ieichter macht, zu<br />

künftig in der Geschichte des Vereins nachzu<br />

blättern, als in der Jubiiäumsschrift von 1942.<br />

So möchte ich die Tatsache werten, daß der<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein in Art und Zieisetzung<br />

unverändert gebiieben ist und an sei<br />

nem Wahlspruch: „Durch das Schöne stets das<br />

Gute" festgehalten hat.<br />

Wir alle empfinden am heutigen Tage Gefühle<br />

der Dankbarkeit, aber es dürfte schwerhalten,<br />

das, was uns bewegt, genau zu umschreiben,<br />

weil die Sprache nicht immer so reich ist, um<br />

menschliche Empfindungen vollends ausdrükken<br />

zu können. Wie anders verhält sich da der<br />

Gesang, ist er für uns doch mit zum Inbegriff<br />

menschlicher Ausdruckskraft geworden. Ge<br />

sang vermittelt uns alle seelischen Empfindun<br />

gen, derer ein Mensch fähig ist. Gesang sollte<br />

drum immer in seiner vollen Entfaltung und<br />

Reinheit dargeboten werden, wie wir es nach<br />

her wiederum erleben dürfen.<br />

Von Karl Friedrich Zelter stammt das Wort;<br />

,Nur durch des Liedes Wort und Melodie kann<br />

Herz und Gemüt einer Gesellschaft zu einem<br />

gemeinsamen Annäherungspunkt hingeführt<br />

werden. Mag die Klage oder die Freude vor<br />

herrschen im Gesänge, Immer werden die Her<br />

zen sich finden.'<br />

Möge uns in diesem Bewußtsein der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein alle Zeit erhalten blei<br />

ben!"<br />

„Das Wirken in der Welt", so unterstrich Her<br />

mann G i n z e i im Kölner Stadt-Anzeiger<br />

Nr. 95 V. 24. 4. <strong>1967</strong>, S. 7," zeigte die Teil<br />

nahme von Ehrengästen aus Österreich, der<br />

Schweiz, Belgien und den Niederlanden". Für<br />

die zahlreichen ausländischen Gäste ergriff<br />

Rudolf Saar das Wort. Mit dem dem<br />

Wiener eigenen Charme dankte er für die<br />

Einladung und die freundlichen Begrüßungs<br />

worte und überbrachte die Grüße des Öster<br />

reichischen Sängerbundes und der österreichi<br />

schen Sängerschaft. <strong>Der</strong> Präsident des öster<br />

reichischen Sängerbundes betonte, das Jubi<br />

läum sei nicht allein auf Köln oder die Bundes<br />

republik beschränkt, vielmehr strahle es weit<br />

über die Grenzen hinaus.<br />

Rudolf Saar kam u. a. auch auf die ungetrübte<br />

Verbindung der beiden großen Männergesang<br />

vereine zu sprechen und gedachte der Sän<br />

gerbundesfeste 1928 und 1958 in Wien. —<br />

„Die Sängerschaft Ist stets die singende Ge<br />

sandtschaft des Landes, und was Politiker<br />

nicht zustande bringen, das bringen sie mit<br />

einem Schlag fertig."<br />

Rudolf Saar kam nicht mit leeren Händen:<br />

„<strong>Der</strong> Österreichische Sängerbund", so sagte<br />

er am Ende seiner herzlich gehaltenen An<br />

sprache, „hat dem KMGV die höchste Aus<br />

zeichnung verliehen, die «Vogeiweide Me<br />

daille». Sie wurde 1950 In Graz anläßlich einer<br />

mächtigen Kundgebung des Chorgesanges in<br />

einer freien Welt gestiftet. Die Medaille wurde<br />

von einem Südtiroler Künstler gestaltet und<br />

in Wien geprägt." (Von Prof Sepp PIffrader,<br />

welcher auch das ehemalige „Walther-Denk<br />

mal" in Bozen geschaffen hat.) Rudolf Saar<br />

fuhr fort: „Die Medaille trägt getreu nach<br />

der Manessischen Handschrift (auch [Große]<br />

Heidelberger Liederhandschrift genannt;/ i<br />

größte der drei Sammelhandschriften m" .-<br />

hochdeutscher Minnelyrik, von J. J. Bodmer<br />

nach dem Züricher Ratsherrn Rüdiger Ma-<br />

<strong>Der</strong> Präsident des Osterreichischen Sängerbundes, Ru<br />

dolf Saar, überreicht dem Vizepräsidenten des KMGV,<br />

Heinz Odendahl, die Minnesängerpiakette in Gold.<br />

nesse, gest. 1304, und dessen Sohn Johannes,<br />

gest. 1297, benannt, die von Hadlaub, einem<br />

Schweizer Minnesänger (1302—1340), als<br />

Sammler alter Liederbücher gerühmt werden)<br />

das Bi ld Walthers von der Vogeiweide und<br />

den Sinnspruch «Wer Kunst und echte Minne<br />

liebt, der komm' in unser Land, wo's beide<br />

gibtl» <strong>Der</strong> KMGV ist der erste Verein, welcher

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