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ner Männer-Gesang-Vereins herausgebracht<br />
worden ist, das es einem ieichter macht, zu<br />
künftig in der Geschichte des Vereins nachzu<br />
blättern, als in der Jubiiäumsschrift von 1942.<br />
So möchte ich die Tatsache werten, daß der<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein in Art und Zieisetzung<br />
unverändert gebiieben ist und an sei<br />
nem Wahlspruch: „Durch das Schöne stets das<br />
Gute" festgehalten hat.<br />
Wir alle empfinden am heutigen Tage Gefühle<br />
der Dankbarkeit, aber es dürfte schwerhalten,<br />
das, was uns bewegt, genau zu umschreiben,<br />
weil die Sprache nicht immer so reich ist, um<br />
menschliche Empfindungen vollends ausdrükken<br />
zu können. Wie anders verhält sich da der<br />
Gesang, ist er für uns doch mit zum Inbegriff<br />
menschlicher Ausdruckskraft geworden. Ge<br />
sang vermittelt uns alle seelischen Empfindun<br />
gen, derer ein Mensch fähig ist. Gesang sollte<br />
drum immer in seiner vollen Entfaltung und<br />
Reinheit dargeboten werden, wie wir es nach<br />
her wiederum erleben dürfen.<br />
Von Karl Friedrich Zelter stammt das Wort;<br />
,Nur durch des Liedes Wort und Melodie kann<br />
Herz und Gemüt einer Gesellschaft zu einem<br />
gemeinsamen Annäherungspunkt hingeführt<br />
werden. Mag die Klage oder die Freude vor<br />
herrschen im Gesänge, Immer werden die Her<br />
zen sich finden.'<br />
Möge uns in diesem Bewußtsein der Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein alle Zeit erhalten blei<br />
ben!"<br />
„Das Wirken in der Welt", so unterstrich Her<br />
mann G i n z e i im Kölner Stadt-Anzeiger<br />
Nr. 95 V. 24. 4. <strong>1967</strong>, S. 7," zeigte die Teil<br />
nahme von Ehrengästen aus Österreich, der<br />
Schweiz, Belgien und den Niederlanden". Für<br />
die zahlreichen ausländischen Gäste ergriff<br />
Rudolf Saar das Wort. Mit dem dem<br />
Wiener eigenen Charme dankte er für die<br />
Einladung und die freundlichen Begrüßungs<br />
worte und überbrachte die Grüße des Öster<br />
reichischen Sängerbundes und der österreichi<br />
schen Sängerschaft. <strong>Der</strong> Präsident des öster<br />
reichischen Sängerbundes betonte, das Jubi<br />
läum sei nicht allein auf Köln oder die Bundes<br />
republik beschränkt, vielmehr strahle es weit<br />
über die Grenzen hinaus.<br />
Rudolf Saar kam u. a. auch auf die ungetrübte<br />
Verbindung der beiden großen Männergesang<br />
vereine zu sprechen und gedachte der Sän<br />
gerbundesfeste 1928 und 1958 in Wien. —<br />
„Die Sängerschaft Ist stets die singende Ge<br />
sandtschaft des Landes, und was Politiker<br />
nicht zustande bringen, das bringen sie mit<br />
einem Schlag fertig."<br />
Rudolf Saar kam nicht mit leeren Händen:<br />
„<strong>Der</strong> Österreichische Sängerbund", so sagte<br />
er am Ende seiner herzlich gehaltenen An<br />
sprache, „hat dem KMGV die höchste Aus<br />
zeichnung verliehen, die «Vogeiweide Me<br />
daille». Sie wurde 1950 In Graz anläßlich einer<br />
mächtigen Kundgebung des Chorgesanges in<br />
einer freien Welt gestiftet. Die Medaille wurde<br />
von einem Südtiroler Künstler gestaltet und<br />
in Wien geprägt." (Von Prof Sepp PIffrader,<br />
welcher auch das ehemalige „Walther-Denk<br />
mal" in Bozen geschaffen hat.) Rudolf Saar<br />
fuhr fort: „Die Medaille trägt getreu nach<br />
der Manessischen Handschrift (auch [Große]<br />
Heidelberger Liederhandschrift genannt;/ i<br />
größte der drei Sammelhandschriften m" .-<br />
hochdeutscher Minnelyrik, von J. J. Bodmer<br />
nach dem Züricher Ratsherrn Rüdiger Ma-<br />
<strong>Der</strong> Präsident des Osterreichischen Sängerbundes, Ru<br />
dolf Saar, überreicht dem Vizepräsidenten des KMGV,<br />
Heinz Odendahl, die Minnesängerpiakette in Gold.<br />
nesse, gest. 1304, und dessen Sohn Johannes,<br />
gest. 1297, benannt, die von Hadlaub, einem<br />
Schweizer Minnesänger (1302—1340), als<br />
Sammler alter Liederbücher gerühmt werden)<br />
das Bi ld Walthers von der Vogeiweide und<br />
den Sinnspruch «Wer Kunst und echte Minne<br />
liebt, der komm' in unser Land, wo's beide<br />
gibtl» <strong>Der</strong> KMGV ist der erste Verein, welcher