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nur die berauschende Klangpracht der 200<br />
Sänger, die hier das Publikum begeisterte,<br />
sondern auch die künstlerische Disziplin und<br />
die im Stillen wie im Gewaltigen vorbildliche<br />
Ausdruckskraft des Vortrags. <strong>Der</strong> Chor folgte<br />
seinem Dirigenten Professor Rübben mit aller<br />
Hingabe und fand die ungeteilte Zustimmung<br />
der Hörer.<br />
Paul Wißkirchen, selbst Mitglied des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins, war nicht nur als Be<br />
gleiter, sondern auch als Solist an der Orgel<br />
zu hören. Mit der grandiosen F-Dur-Toccata<br />
von Charles Marie Widor gab er ein hinreißen<br />
des Beispiel seiner virtuosen Technik und bril<br />
lanten Klangvorstellung.<br />
Durch die Terminänderung des Festkonzerts<br />
— es wurde wegen des Todes von Konrad<br />
Adenauer verlegt — konnte Rita Streich der<br />
Einladung als Vokalsolistin nicht folgen. Mit<br />
Liedern von Schubert, Reger und Hugo Wolf<br />
sprang Agnes Giebel ein. Trotz der Leucht<br />
kraft ihres Soprans und der Wärme Ihres Vor<br />
trags erreichte sie an diesem Abend nicht jene<br />
künstlerischen Gipfelpunkte, die wir von ihren<br />
Bach- und Mozart-Vorträgen kennen.<br />
Mit diesem Festkonzert setzte der KMGV ei<br />
nen würdigen Schlußpunkt hinter seine Jubi<br />
läumswoche. Ein weiteres großes Konzert aus<br />
Anlaß des 125jährigen Bestehens folgt inv<br />
Herbst. Dann soll auch der ausgefallene Fe J<br />
ball nachgeholt werden.<br />
C.W.<br />
Neue Rhein-Zeitung (NRZ an Rhein und Ruhr). Nr. 103 vom 3. 5. <strong>1967</strong><br />
Begeisterung bei Böhmischer Suite<br />
In der Reihe der Festveranstaltungen zum 125.<br />
Bestehen des Kölner Männer-Gesang-Vereins,<br />
fand sich auch ein Konzert der Kölner Orche<br />
ster-Gesellschaft, die, wie es im Programmheft<br />
heißt „mit dem Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
seit langer Zeit freundschaftlich verbunden<br />
ist". In dem großen Saal der Wolkenburg ka<br />
men Werke von Jean Rivler, Hermann Schroeder<br />
und Antonin Dvoräk zur Aufführung.<br />
Die Verbundenheit zwischen dem famosen<br />
Männerchor und der Orchester-Gesellschaft ist<br />
kaum zufällig, stellen doch beide Institutionen<br />
eine Form der musikalischen Tätigkeit von<br />
Laien dar, die überdies von einer Art spezi<br />
fisch kölnischem Bürgersinn getragen werden.<br />
Das fand in diesem Konzert seinen Ausdruck<br />
darin, daß das Programm die Uraufführung<br />
eines Werkes von dem Kölner Komponisten<br />
Hermann Schroeder enthielt.<br />
Chor zeigte seine Bilanz<br />
Es ist von untergeordneter Bedeutung, ob die<br />
Intonation der Streicher immer ganz sauber<br />
ist, ob die Einsätze besonders präzise kom<br />
men. Von dem — oft unheilvollen — Hang zur<br />
Perfektion ist das Orchester kaum erfaßt. Da<br />
für wird aber die Aufführung einer — wenig<br />
bekannten — „Böhmischen Suite" von Dvoräk<br />
von einer Begeisterung getragen, die man<br />
manchem Berufsorchester wünschen möchte.<br />
Und gerade ein Stück wie dieses oder auch<br />
das rhythmisch pikante Concertino für Klavier,<br />
Bläser, Schlagzeug und Kontrabässe (Werk 42)<br />
von Schroeder verlangen danach.<br />
Die Umstände der Aufführung waren nicht<br />
sehr günstig: das Orchester mußte sehr ge<br />
drängt sitzen, die Akustik ist sehr trocken:<br />
trotz all dem aber darf das Konzert als Erfolg<br />
für die Kölner Orchester-Gesellschaft gelte<br />
das Publikum spendete den verdienten Beifj.<br />
Norbert Stich<br />
](NRZ an Rhein und Ruhr)<br />
Abschlußkonzert des Kölner Männer-Gesang-Vereins - Erstaunliche Präzision<br />
Ein Festkonzert bildete den Abschluß in der<br />
Reihe der Veranstaltungen zum 125jährigen<br />
Bestehen des Kölner Männer-Gesang-Vereins.<br />
Obwohl ihm ursprünglich eine andere Position<br />
im Kalender zugedacht war — wegen des To<br />
des von Konrad Adenauer war es verschoben<br />
worden -, darf es als besonders sinnvoller<br />
Abschluß bezeichnet werden, wirkte es doch<br />
wie ein Panoptikum dessen, was der Chor dar<br />
zubieten vermag.<br />
Da erscheinen auf dem Programm Namen von<br />
Komponisten, die im Laufe der 125jährigen<br />
Geschichte enge Beziehungen zu dem Chor