Der Burgbote 1967 (Jahrgang 47)

Kölner Männer-Gesang-Verein
Wir gedenken In tiefer Trauer
unseres Sangesbruders
Hermann Wirtz
der uns nach einer Mitgliedschaft von 54 Jahren als eines unserer ältesten Mitglieder
am 21. 11. 1966 durch den Tod genommen wurde. Hermann Wirtz konnte bis zu sei
nem 80. Lebensjahre aktiv am Chorleben teilnehmen. Die letzten fünf Jahre zog er
sich zurück. Am 3. 7. 1966 überbrachten ihm einige Vorstandsmitglieder zur Vollen
dung des 85. Jahres die Giückwünsche des Vereins. Bald darauf mußte er das
Hildegardis-Krankenhaus aufsuchen, in welchem er nach einigen Monaten starb.
H. Wirtz gewann durch seine lange Mitgliedschaft und durch sein freundliches Wesen
im Verein viele Freunde. In der Eifel geboren, wurde aber Köln durch seinen Beruf
Heimat für ihn. Sein Musiktalent bestimmte seine Berufswahl. Mit 19 Jahren kam er
zur Ausbildung als Organist und Chorleiter ins Gregoriushaus nach Aachen. Nach
drei Jahren Ausbildung erhielt er seine erste Anstellung In Widdersdorf bei Köln.
Kurze Zeit danach übernahm er das Organistenamt in der ehrwürdigen Kirche St.
Peter im Herzen der Stadt Köln. In dieser Stelle wirkte er, nebenbei auch ais Mu
siklehrer, 47 Jahre lang. Der Titel „Musikdirektor" bestätigte seine erfolgreiche
Arbeit.
Die Musik bestimmte auch sein Familienleben. Seine drei Söhne wählten Musik als
Hauptberuf. Studienfreundschaft in der Musikhochschule brachte auch den Schwie
gersohn, heute ein Musiker von Rang, in die Familie. Zwei Töchter lieben Musik
und üben sie aus, wenn auch nicht beruflich.
Der ietzte Weltkrieg brachte der Familie Wirtz viel Leid. Ein Sohn fiel ais Soldat, die
Kölner Wohnung wurde durch Bomben total zerstört.
Ein Hobby des Verstorbenen verdient Erwähnung. Er liebte über alles die Bienen.
Bienenzucht füllte seine Mußestunden. Noch mit 71 Jahren beteiligte er sich an
einem Lehrgang für Bienenzüchter. Im Anschluß daran brachte ihm sein Wissen auf
diesem Gebiet das Diplom als „Bienenmeister".
Ehre seinem Andenken! Seine Freunde werden ihn nicht vergessen.
Der Vorstand