24.09.2018 Aufrufe

Der Burgbote 1967 (Jahrgang 47)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Am 17. November stellte die „Wetzlarer Neue Zeitung" ihren Lesern den KMGV und seinen<br />

Dirigenten vor und gab eine ausführliche Vorschau auf die beiden Konzerte am 19. 11.:<br />

»Außergewöhnliches Chorkonzert<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein singt am Samstag in Wetzlar<br />

Wetzlar. / Ein außergewöhnliches Chorkonzert<br />

findet am Samstagnachmittag in Wetzlar statt:<br />

In einer Veranstaltung des Solmser Sänger<br />

bundes, dem rund 90 Chöre des heimischen<br />

Landes angeschlossen sind, singt im Saal des<br />

^ '"^tzlarer Hofes" der Kölner Männer-Gesang-<br />

^ein, eine der bedeutendsten deutschen<br />

Sängergemeinschaften, deren Rang schon<br />

daraus hervorgeht, daß ihr Präsident Dr. Max<br />

Adenauer ist, der Sohn des Altbundeskanzlers<br />

und Kölns ehemaliger Oberstadtdirektor. Diri<br />

giert aber wird dieser berühmte Chor von Pro<br />

fessor Hermannjosef Rübben, dem Bundes-<br />

Chormeister von Nordrhein-Westfalen im<br />

Deutschen Sängerbund, Leiter des Wupperta<br />

ler Chorleiter-Seminars und Dozent am Schulmusik-lnstitut<br />

der Kölner Hochschule. <strong>Der</strong> ju<br />

gendfrische Musikwissenschaftler und Chorgesangs-Experte,<br />

der aus Siegburg stammt,<br />

ist erst 38 Jahre alt.<br />

Im heimischen Land bekannt geworden ist<br />

Professor Rübben durch ebenso temperament<br />

volle wie nachhaltige Chorleiter-Schulungen,<br />

die er hier vor einiger Zeit im Auftrage des<br />

Solmser Sängerbundes vorgenommen hat.<br />

Man kennt und schätzt ihn In den Gesangver<br />

einen aber auch als den Komponisten zahl<br />

reicher zeitgenössisch-frischer Lieder, Lied<br />

folgen und Chorsätze, wie zum Beispiel eines<br />

„Konzerts der Tiere", eines „Musikalischen<br />

Zoo", eines Zyklus von Jagdliedern und vieler<br />

J^sweisen für den Männerchorgesang. Beders<br />

reizvoll sind seine chorischen Ver<br />

tonungen von Lebensweisheiten, die dem hei<br />

ter-tiefsinnigen Gemüt von Eugen Roth ent<br />

sprungen sind. Die Kompositionen Hermann<br />

josef Rübbens werden als glänzend gebaute<br />

Meisterwerke eines leichten, bewegten Musik<br />

stils gerühmt, die flüssig in der Diktion und<br />

sicher in der Wirkung sind.<br />

Aber als Komponisten wird man ihn in Wetz<br />

lar nicht kennenlernen. Hier zeigt er sich le<br />

diglich als Dirigent, als musikalischer Leiter<br />

eines berühmten Chores, mit dem er, ohne<br />

Eigenes auf das Programm zu setzen, „Chor<br />

musik im Wandel der Zeit" vorführt. Als Chor<br />

leiter geht ihm der Ruf vorauf, er habe die<br />

Fähigkeit, neuartige, stilistisch bedeutsame<br />

und geschlossene Programme aufzustellen,<br />

und er besitze die künstlerische Kraft, sie mit<br />

seinem Chor vollendet darzubieten.<br />

Daraus mag andeutungsweise schon hervor<br />

gehen, was ungefähr die Hörer, die Freunde<br />

des Chorgesangs und nicht zuletzt die hei<br />

mischen Sänger am Samstag von dem Wetz<br />

larer Konzert des Kölner Männer-Gesang-Ver<br />

eins unter Professor Rübbens Stabführung er<br />

warten dürfen. Er wird den Chorgesang in<br />

die Mitte unserer Gegenwart rücken — auch<br />

dann, wenn auf der chormusikalischen Reise<br />

durch die Jahrhunderte Weisen aus fernen<br />

Tagen gesungen werden.<br />

Erhöht werden Reiz und Wert dieses Chor<br />

konzerts durch die Mitwirkung mehrerer be<br />

merkenswerter Solisten, so z. B. des Horn-<br />

Quartetts des Kölner Gürzenich-Orchesters<br />

und der Sopranistin Edith Gabry-Kertesz von<br />

den Kölner Städtischen Bühnen.»<br />

Die Fahrt nach Wetzlar war vom Vorstand —<br />

insbesondere von den Herren Odendahl und<br />

Schäfer — gut vorbereitet. Wir Sänger ver<br />

danken seiner rührigen Vorarbeit und guten<br />

Organisation eine genußreiche Fahrt durch<br />

das idyllische Siegtal und das romantische<br />

Dilltal, mit seinen ältesten vulkanischen Diabas-Durchbrüchen<br />

aus der Zeit der alten Gebirgsbildung,<br />

z. B. in der Gegend von Dillen<br />

burg, nordwestlich von Wetzlar.<br />

Es waren funkelnagelneue Leichtmetallwagen<br />

der Deutschen Bundesbahn, die — mit dem<br />

deutlichen Hinweis „KÖLNER MÄNNER-GE<br />

SANG-VEREIN" auf den Richtungsschildern<br />

gekennzeichnet — auf dieser Fahrt gewisser<br />

maßen ihre Jungfernfahrt antraten. Das taten<br />

sie dann auch mit einer ausgesprochen de<br />

zenten und superruhigen und -leisen Fahr<br />

weise, die der DB alle Ehre machte. Vor Ab<br />

fahrt grüßten unsere Sänger die Zurückgeblie<br />

benen und die auf andere Züge Wartenden<br />

mit ihrem festlichen Sängergruß. Je nach Tem<br />

perament und Veranlagung genossen unsere<br />

Sänger die Fahrt durch die liebliche Mittelge<br />

birgslandschaft im prächtigen Herbstschmuck

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!