Top100 Imst 2017
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Innenstadt, die Schaffung neuer Parkplätze,<br />
die Weiterentwicklung und Erschließung<br />
der Rosengartenschlucht,<br />
die bessere Anbindung der Industriezone<br />
an die Innenstadt und einiges<br />
mehr. Der erste Punkt war die Entwicklung<br />
eines Verkehrskonzepts, dessen<br />
Ziel es war, den Durchzugsverkehr aus<br />
der Stadt herauszubekommen, dabei<br />
aber die Frequenz in die Stadtmitte<br />
hinein nicht zu beeinträchtigen. Mit<br />
einem Verkehrsplaner wurden die Verkehrsströme<br />
analysiert und Voraussetzungen<br />
geschaffen, um die Innenstadt<br />
leicht und ohne Zeitverlust umfahren<br />
zu können. Das ist ganz gut gelungen.<br />
ECHO: Die <strong>Imst</strong>er wollten wieder<br />
ein Zentrum. Wie wurde diesem<br />
Wunsch Rechnung getragen?<br />
Stimmler: Die Zentrumsidee sollte<br />
<strong>Imst</strong> wieder ganz ursprünglich, als eine<br />
Stadt von Plätzen und Gassen zeigen<br />
– Stadtplatz, Floriangasse, Ballhausgasse,<br />
Sparkassenplatz, Kramergasse,<br />
Johannesplatz. Das ist wie eine Perlenkette<br />
mit schöner alter Bausubstanz, die<br />
zwar von einem Brand beeinträchtigt<br />
wurde, aber in weiten Teilen noch erhalten<br />
ist. Wir wollen kleinteiliger werden,<br />
die Stadt entschleunigen, um den<br />
ursprünglichen Charakter wiederzubeleben.<br />
Deshalb haben wir uns auch für<br />
eine Pflasterung entschieden, die auch<br />
im ersten von drei vorgesehenen Bauabschnitten<br />
– jenem rund um die Sparkasse<br />
– schon zu sehen ist. Der zweite<br />
Bauabschnitt betrifft die Kramergasse,<br />
der dritte die Johanneskirche.<br />
ECHO: Stellt der neu gestaltete Sparkassenplatz<br />
folglich das Tor zur <strong>Imst</strong>er<br />
Innenstadt dar?<br />
Stimmler: So ist es. Und zwar den<br />
eher urban gestalteten Zugang zur<br />
Innenstadt. Hier gibt es eine funktionierende<br />
Wirtschaftsstruktur mit<br />
einigen Amtsgebäuden, Banken und<br />
funktionierenden Unternehmen. Deshalb<br />
passen auch Besucherströme und<br />
Frequenz.<br />
ECHO: Von diesem Punkt muss man<br />
die Leute eigentlich „nur“ noch in die<br />
Kramergasse weiterleiten?<br />
Stimmler: Genau. Es gibt gute Parkmöglichkeiten<br />
an den beiden Enden<br />
der Innenstadt. Der Sparkassenplatz<br />
soll Aufbruchstimmung vermitteln<br />
und zeigen, dass die Moderne angekommen<br />
ist, und den Weg in ein schönes<br />
Stadtzentrum weisen, das zum<br />
Flanieren und Verweilen einlädt. Wir<br />
müssen wieder ermöglichen, dass sich<br />
die Gastronomie ausbreiten kann und<br />
Geschäfte die Möglichkeit bekommen,<br />
ihre Waren auch vor dem Schaufenster<br />
angemessen präsentieren zu können.<br />
Es braucht wieder mehr Leben, der<br />
Fußgänger muss sich wohlfühlen.<br />
ECHO: Die Fußgängerzone wurde<br />
ja im Sommer ausprobiert und kontroversiell<br />
diskutiert. Ist das immer<br />
noch so?<br />
Stimmler: Die Debatte um die<br />
Sommerfußgängerzone, die es seit<br />
mehreren Jahren gibt, hat sich beruhigt.<br />
Sie soll an den Wochenenden der<br />
Bevölkerung, den Touristen, aber auch<br />
den Wirtschaftstreibenden zeigen,<br />
was möglich wäre, gäbe es hier eine<br />
Fußgängerzone, durch die man nicht<br />
flüchten müsste.<br />
ECHO: Was plant man für die Kramergasse?<br />
Stimmler: Wir tendieren dazu, den<br />
Bauabschnitt am Johannesplatz vorzuziehen<br />
und uns erst danach der Kramergasse<br />
zu widmen, da diese Gasse<br />
an sich eine fertige Gasse ist. Dort gilt<br />
es vor allem, die Pflasterung zu legen,<br />
die man nicht nur an die Häuser heranführen,<br />
sondern bei Gelegenheit<br />
auch in die Hauseingänge hineinlegen<br />
sollte. Die Häuser und die Straße sollen<br />
ineinander übergehen und als zusammengehöriges<br />
Ensemble empfunden<br />
werden. Dazu soll auch ein einheitliches<br />
Beleuchtungskonzept, das wir in<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Bartenbach<br />
planen, wesentlich beitragen.<br />
Letztlich wird das aussehen wie eine<br />
Hantel. Wenn der Johannesplatz und<br />
der Sparkassenplatz leben, wird auch<br />
die diese Plätze verbindende Kramergasse<br />
aufleben. Genau da möchten wir<br />
hin. Der Sparkassenplatz ist urban, den<br />
Johannesplatz wollen wir als emotionales<br />
und dörfliches Zentrum in unmittelbarer<br />
Nähe zu Johanneskirche,<br />
<strong>Imst</strong>er Bergl, Kalvarienberg, dem Zusammenstoßen<br />
der beiden Wildbäche<br />
und dem Zusammentreffen von Oberund<br />
Unterstadt etablieren. Dort wollen<br />
wir die Atmosphäre des Dörflichen inmitten<br />
des Städtischen schaffen.<br />
ECHO: Welches Potenzial sehen Sie?<br />
Stimmler: Ich erkenne in meinem<br />
Bereich großes Potenzial, das für alle<br />
sichtbar und erlebbar gemacht werden<br />
muss, die nach <strong>Imst</strong> kommen oder hier<br />
leben. Ziel ist es, dass den Menschen<br />
vor allem eines wieder stärker bewusst<br />
wird: Mensch, schön haben wir es da.<br />
Interview: Marian Kröll<br />
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ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK IMST <strong>2017</strong>