Top100 Imst 2017
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„Bau an einem anderen Tag“, hieß es vor allem im September wetterbedingt öfter, als den ausführenden Firmen lieb sein konnte.<br />
Metro-Goldwyn-Mayer beteiligt sind,<br />
ist ein spektakulärer Bau, der den ausführenden<br />
Unternehmen bis zuletzt<br />
alles abverlangt. Auf 3.048 Metern<br />
Seehöhe entsteht am Gaislachkogel ein<br />
einzigartiges Gebäude aus Sichtbeton<br />
und Glas, 1.300 Quadratmeter groß<br />
und zwei Etagen fassend. Das Tiroler<br />
Architektur-Urgestein Johann Obermoser<br />
ließ sich von den visionären<br />
Arbeiten des James-Bond-Production-<br />
Designers Sir Ken Adam inspirieren.<br />
Der Zugang zum großteils überschütteten<br />
Gebäude erfolgt über einen unterirdischen<br />
Tunnel. „Unser Ziel ist es,<br />
mit 007 Elements einen tiefen Einblick<br />
in die Dreharbeiten eines 007-Kinofilms<br />
zu gewähren. Das passiert hier<br />
in einer ultramodernen, alle Sinne ansprechenden<br />
und sehr gewinnenden<br />
Art und Weise. Wir möchten diese<br />
unglaubliche Gegend nutzen, um den<br />
Gast direkt in Bonds Welt zu versetzen<br />
und dabei einzigartige und unvergessliche<br />
Sequenzen zum Leben erwecken“,<br />
erklärt Creative Director Neal Callow,<br />
verantwortlich für die Konzeption und<br />
Entwicklung.<br />
SCHWIERIGER BAU<br />
Der Gipfel des Gaislachkogels musste<br />
im Zuge der Bauarbeiten mit Beton an<br />
seinem Platz fixiert werden, das Gebäude<br />
besteht aus sechs beweglichen Einzelteilen.<br />
Eine etwas extremere Ausformung<br />
des wiederkehrenden Motivs „Beton<br />
trifft auf Natur“. Rund 2.500 Kubikmeter<br />
sind es, die für das gegenständliche<br />
Projekt verarbeitet wurden. Doch vor<br />
dem Extremen hat man sich im Ötztal,<br />
besonders in Sölden, noch nie gefürchtet.<br />
„In dieser Höhe kann man vor Mitte,<br />
Ende Mai gar nicht mit den Bauarbeiten<br />
beginnen und bis Weihnachten sollte<br />
alles fertig sein“, sagt Baumeister Franz<br />
Thurner, der allen auf der Baustelle Beschäftigten<br />
eine „sensationelle Leistung“<br />
attestiert: „Wir können stolz auf unsere<br />
Mitarbeiter sein, ohne deren Einsatz wir<br />
derartige Projekte nicht verwirklichen<br />
könnten.“ Im geplanten Zeitrahmen<br />
sei das Projekt nur mit großen Schwierigkeiten<br />
zu verwirklichen. „Wir können<br />
nur mit speziellen Fahrzeugen zur<br />
Baustelle fahren und sind auf trockenes<br />
Wetter angewiesen“, erläutert Thurner. In<br />
dieser Hinsicht war diese Baustelle kein<br />
Spaß. Touristisch war der Winterbeginn<br />
optimal, für das Projekt dagegen eher<br />
katastrophal, weil die Niederschläge die<br />
Baustelle schon relativ früh unerreichbar<br />
gemacht haben. Blieb also nur noch<br />
der Luftweg, in Form zweier Lastenhubschrauber.<br />
„Die Gerätschaft werden<br />
wir erst kommendes Jahr im Sommer<br />
wieder herunterbringen“, sagt Thurner,<br />
der bezüglich der witterungsbedingten<br />
Mehrkosten mit dem „grundsätzlich<br />
fairen“ Bauherren im Gespräch ist. Der<br />
genaue Zeitpunkt der Eröffnung ist noch<br />
Verschlusssache, Geheimhaltung gehört<br />
in der Zusammenarbeit mit der Filmindustrie<br />
zum guten Ton.<br />
Seilbahn-Architektur scheint ein<br />
neues Genre zu sein, das sich in den letzten<br />
Jahren vor allem in Tirol herausgebildet<br />
hat. Zweckbau war gestern. Heute<br />
dominiert das Wahrzeichen. Identitätsstiftung<br />
mittels Bagger und Baukran.<br />
Damit kann man es halten, wie man will.<br />
Jedenfalls bleiben Architekturen wie<br />
diese in Erinnerung. Ob die Rechnung<br />
aufgeht, zeigt sich erst am Schluss. Eines<br />
wird 007 Elements jedoch ganz gewiss:<br />
Spectre-kulär!<br />
Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK IMST <strong>2017</strong> 71