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SHE works! - Das Wirtschafts- und Karrieremagazin für Frauen

Unsere Novemberausgabe dreht sich um das Thema Scheitern und darum, wie aus einem Scheitern etwas Neues und Gutes entstehen kann. Hinfallen ist gar nicht so schlimm.

Unsere Novemberausgabe dreht sich um das Thema Scheitern und darum, wie aus einem Scheitern etwas Neues und Gutes entstehen kann. Hinfallen ist gar nicht so schlimm.

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Scheitern<br />

Wir müssen dieses Tabu aufbrechen<br />

Ein Anliegen, dass auch Katharina Heuer bewegt.<br />

Sie kommt aus dem Personalbereich <strong>und</strong> arbeitete<br />

im Management unter anderem bei Daimler, der<br />

Deutschen Bahn <strong>und</strong> war zuletzt Vorsitzende der<br />

Geschäftsführung bei der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Personalführung e. V. (DGFP). Im Mai dieses<br />

Jahres schied sie auf eigenen Wunsch aus: „Ich<br />

hatte das Gefühl, dass ich ein neues Ziel brauche.<br />

Es zog mich also weniger weg, sondern vielmehr<br />

hin zu etwas Neuem – ohne zu wissen, was das<br />

Neue konkret sein wird. Also habe ich mich<br />

entschieden, meinen spannenden Job loszulassen.“<br />

Scheitern will Heuer das nicht nennen, sie<br />

bezeichnete es als bewusste Entscheidung zum<br />

Karrierebruch. „Wir meinen nach wie vor, dass<br />

Karrieren weiterhin nach altem Muster funktionieren<br />

werden: höher, schneller, weiter. Im Kontinuum von<br />

einem Job zum nächsten Job. Unsere Arbeitswelt<br />

wird volatiler, unsicherer, komplexer <strong>und</strong><br />

mehrdeutiger. In dieser VUCA-Welt werden Brüche<br />

<strong>und</strong> Neustarts zukünftig fester Bestandteil von<br />

Karrieren sein.“ In diesen schnelllebigen Zeiten<br />

brauche es Raum <strong>und</strong> Zeit zur Reflexion <strong>und</strong><br />

Besinnung. Die studierte Volkswirtin entschied, eine<br />

Auszeit einzulegen <strong>und</strong> mit einer persönlichen<br />

Learning Journey sich darüber Gedanken zu<br />

machen, wohin es sie hinzieht.<br />

Die Reaktionen von außen konnten nicht<br />

unterschiedlicher sein: Die einen könnten den<br />

Entschluss <strong>und</strong> den Zeitpunkt des Ausscheidens<br />

nicht nachvollziehen. Die Anderen meinten, die<br />

Entscheidung war überfällig. Viele bew<strong>und</strong>ern sie<br />

<strong>für</strong> ihren Mut <strong>und</strong> ihre Entschlossenheit.<br />

Eine emotionale Achterbahn, die sie anfangs<br />

durchlebt hat. Heute kann sie sich diesen Luxus des<br />

in sich Gehens <strong>und</strong> Nachdenkens guten Gewissens<br />

leisten: „Es ist eine gute Zeit der Reflexion, aber vor<br />

allem des Lernens <strong>und</strong> Wachsens. Sie ermöglicht<br />

mir neue Wege zu gehen. Ich erlebe es aber auch<br />

als Tabubruch.“<br />

Uns fehlt die Leichtigkeit<br />

Heuer setzt sich da<strong>für</strong> ein, dass mehr darüber<br />

gesprochen wird, dass man scheitern, dass man<br />

sich <strong>für</strong> neue Wege entscheiden <strong>und</strong> dass man<br />

seinen bisherigen Karrierepfad verlässt: „Die<br />

XY-Generationen leben es uns vor. Sie entscheiden<br />

sich viel häufiger <strong>und</strong> mit einer ausgesprochenen<br />

Leichtigkeit <strong>für</strong> neue Unternehmen, neue Jobs <strong>und</strong><br />

auch <strong>für</strong> berufliche Auszeiten. Auch hier können wir<br />

Alteingesessenen viel lernen., insbesondere den<br />

Mut, uns zu trauen <strong>und</strong> zu vertrauen.“ Wenn man<br />

nicht glücklich sei, dann müsse man etwas ändern,<br />

seine Gefühle zu- <strong>und</strong> loslassen <strong>und</strong><br />

Gesprächspartner suchen, die einen bei der<br />

Reflexion <strong>und</strong> beim Entscheidungsprozess<br />

begleiten.<br />

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