Allgäu Alternativ 3/2018
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Ein mit Wasserstoff betriebener<br />
Coradia iLint auf Probefahrt<br />
Alstom stattet die Züge<br />
auch innen hochwertig aus<br />
neu. Wenn man betrachtet, dass solche Zugeinheiten<br />
rund 30 Jahre im Einsatz sind, wird schnell klar, dass<br />
ein sofortiges Umsteigen auf neue Alstom-Wasserstoffzüge<br />
ein enormer Kostenfaktor wäre.<br />
Drei Varianten – viele Möglichkeiten<br />
Aus diesem Grund hat DB Regio den EcoTrain<br />
entwickelt. Was neu klingt, muss nicht unbedingt neu<br />
sein. DB Regio rüstet nämlich Zug um Zug die Dieselfahrzeuge<br />
zu »Hybrid-Zügen« um. Der EcoTrain ist<br />
also kein neues Schienenfahrzeug, sondern ein umgerüsteter<br />
Regionalzug. Da es verschiedene Anforderungen<br />
auf den unterschiedlichen Strecken geben kann,<br />
gibt es den EcoTrain in drei Varianten.<br />
EcoTrain HybridMode: Dieser Zug fährt mit Diesel<br />
und mit E-Antrieb. Er kann vor allem in dicht besiedelten<br />
Gebieten und Innenstädten den Dieselantrieb<br />
abschalten und rein elektrisch fahren. So mindert er<br />
die Schadstoffbilanz in Ballungsräumen. Seine Batterien<br />
kann er sowohl extern als auch aus der Bremsenergie-Rückgewinnung<br />
im Diesel-Fahrbetrieb aufladen.<br />
EcoTrain DualMode: Diese Zugeinheit bezieht<br />
Strom aus vorhandenen Oberleitungen (mit dem sogenannten<br />
Pantografen). Er fährt also wie ein normaler<br />
Zug auf Oberleitungsstrecken. Da er aber auch einen<br />
E-Motor hat, kann er am Ende einer elektrifizierten<br />
Strecke auf Batteriestrom weiterfahren. Sollte er<br />
die nächste Oberleitungs-Strecke mit der Batterieleistung<br />
nicht erreichen, hat er sogar noch einen Dieselantrieb<br />
Huckepack.<br />
EcoTrain eMode: Diese Zugeinheit ist rein elektrisch<br />
betrieben und hat keine Dieselmotoren mehr.<br />
Dafür wurden die Batterieeinheiten im Vergleich zum<br />
DualMode verdoppelt. Der eMode kann über den<br />
Pantografen die Oberleitungen anzapfen, hat aber eine<br />
sehr große Reichweite nur mit E-Antrieb.<br />
So kann die Lösung aussehen<br />
Was also derzeit im <strong>Allgäu</strong> heiß diskutiert wird,<br />
könnte sich bei ausreichend politischem Willen und<br />
längerfristiger guter Planung realistisch lösen: Die<br />
Forderungen nach Elektrifizierung sollten aufgegeben<br />
werden, mittelfristig wäre auf die Hybrid-Technologie<br />
von DB Regio zu setzen und langfristig auf die Wasserstoffzüge<br />
von Alstom oder anderen dann existierenden<br />
Herstellern.<br />
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