Allgäu Alternativ 3/2018
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Das Naturprodukt ist ein uraltes Heilmittel und erlebt<br />
gerade ein Comeback, vor allem in der Landwirtschaft<br />
Fotos: Biomassehof <strong>Allgäu</strong>, Stefano Casale, pixabay, Claudia Schöwe<br />
Pflanzenkohle eignet sich hervorragend zur Güllebehandlung<br />
und neutralisiert in wenigen Tagen den Geruch<br />
nach zwei, drei Jahren einen Effekt, erklärt der Bereichsleiter.<br />
»Also haben wir uns überlegt, was wir machen<br />
können, damit wir die Kohle etwas billiger anbieten<br />
können.«<br />
Dazu sei gesagt, dass bei der Produktion von<br />
Pflanzenkohle Kohlenstoffdioxid (CO2) in Kohlenstoff<br />
umgewandelt wird, dieser ist stabil und zerfällt erst<br />
nach 1000 Jahren. Das bedeutet, dass jeder Landwirt,<br />
der die Kohle einsetzt und dann auf das Feld ausbringt,<br />
auf der landwirtschaftlichen Fläche CO2-Senken aufbaut.<br />
»Und wenn die Landwirte in diesen Senken CO2<br />
binden, dann kann man auch Zertifikate ausgeben für<br />
Leute, die CO2 emittieren«, so Dr. Thiemann. Der Handel<br />
mit Zertifikaten ist nichts Neues, allerdings haben<br />
die <strong>Allgäu</strong>er etwas deutschlandweit Einmaliges geschaffen<br />
– die Kompensation von CO2 findet vor Ort statt<br />
und kann zu 100 Prozent nachvollzogen werden.<br />
Der Gedanke dahinter<br />
Seit diesem Sommer verkauft der Biomassehof die<br />
Zertifikate an Firmen und Kommunen, auf der anderen<br />
Seite werden Landwirte benötigt, die die Kohle einsetzen.<br />
Die sogenannten Klimalandwirte machen mit dem<br />
Biomassehof einen Vertrag, dass sie an einem CO2-Einlagerungsprogramm<br />
teilnehmen wollen. Dann müssen<br />
sie noch die landwirtschaftliche Nutzfläche nennen, auf<br />
der die Pflanzenkohle ausgebracht werden soll – das<br />
dient der Transparenz, damit die Zertifikatskäufer wissen,<br />
wo ihr CO2 liegt, wie Dr. Thiemann erklärt.<br />
Der Käufer erwirbt ein Zertifikat für 45 Euro, davon<br />
bleiben 15 Euro beim Biomassehof (für die Verwaltung<br />
und Vorträge, die Dr. Thiemann über Pflanzenkohle<br />
hält) und die übrigen 30 Euro gehen eins zu eins<br />
an den Landwirt. Das bedeutet, dass der Landwirt, der<br />
beim Biomassehof das schwarze Wundermittel kauft,<br />
pro Kilogramm zehn Cent Klimaschutzbeitrag bekommt.<br />
»Wenn er eine Tonne kauft – in dieser sind 3,6<br />
Tonnen CO2 gebunden –, kriegt er 100 Euro retour«, so<br />
der Bereichsleiter.<br />
Am Ende profitieren alle, und es werden drei positive<br />
Effekte erreicht: Kohlenstoff wird eingelagert<br />
und damit Klimaschutz betrieben, die Landwirtschaft<br />
in Kombination mit dem Umweltschutz wird gefördert,<br />
und auch der Tourismus wird unterstützt, da es<br />
weniger Geruchsbelästigung durch die Landwirtschaft<br />
gibt. Und für all das steht das Plus bei den CO2-Plus-<br />
Zertifikaten.<br />
(cs)<br />
Info:<br />
Die Termine der Vorträge<br />
von Dr. Stefan Thiemann<br />
über Pflanzenkohle und<br />
weitere Informationen zu<br />
dem Thema unter<br />
www.biomassehof.de<br />
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