Allgäu Alternativ 3/2018
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Klima<br />
»Wenns Krotten hagelt«<br />
Ein Klimaprojekt im Ostallgäu<br />
Niedrigwasser in der Iller<br />
mindert nicht nur die<br />
Erträge der Kraftwerke,<br />
sondern schadet auch<br />
den Fischen<br />
Der heiße Sommer ist vorbei. Gott sei Dank! Wir sind noch einmal mit einem<br />
blauen Auge davongekommen. Aber auch wir im <strong>Allgäu</strong> sollten uns Gedanken machen,<br />
wie wir in Zukunft auf solche lange anhaltenden Trockenzeiten reagieren<br />
wollen. Denn eines ist sicher: Der Sommer <strong>2018</strong> wird kein Einzelfall bleiben.<br />
Was können wir tun, wenns Krotten hagelt – oder vielleicht auch nicht?<br />
Viele kleine private Quellen fielen trocken, auf<br />
einige Alpen im benachbarten Vorarlberger<br />
Vorderwald musste das Wasser fürs Vieh hinaufgefahren<br />
werden. Fischereiverbände bangten um das<br />
Leben ihrer Fische, da sich das Wasser in Bächen und<br />
Flüssen auf über 25 Grad Celsius erwärmte. Kommunen<br />
baten ihre Bürger, das Rasensprengen einzustellen<br />
und private Pools nicht mehr zu füllen. Das Landratsamt<br />
Ravensburg sprach sogar ein Wasserentnahmeverbot<br />
aus Seen und Flüssen bis 15. September aus. Bauern<br />
blickten traurig auf ihre Felder mit Maispflanzen, die<br />
noch im Wachstum vertrockneten. Das sind nur einige<br />
Schlaglichter auf den zurückliegenden Sommer.<br />
Heißer Sommer – eisiger Frühling<br />
Erinnern wir uns an das Jahr 2017, als selbst im<br />
milderen Bodenseeraum ausgerechnet zur Apfelblüte<br />
heftiger Nachtfrost die empfindlichen Blüten der<br />
Obstbäume erstarren ließ und so zu einer herbstlichen<br />
Missernte führte? Wie war es dieses Jahr? Wunderbares<br />
Frühlingswetter verhalf zu einem Blütenmeer.<br />
Schon im Mai war erkennbar, dass es eine Rekordernte<br />
an Beeren und Früchten geben würde. Aber auch solche<br />
Rekorde haben ihre negativen Auswirkungen. Unter<br />
der Last der Früchte knickten Äste einfach ab, die<br />
Obstbäume wehrten sich dagegen, indem sie kleinere<br />
Äpfel, Birnen oder Zwetschen wachsen ließen.<br />
Diese Wetterphänomene werden sich in den<br />
kommenden Jahren verstärken. Sie gehen einher mit<br />
häufigeren, kleinräumigeren und heftigeren Gewittern,<br />
die bei bestimmten Wetterlagen zu lokalen<br />
Hochwassersituationen führen können. In den Wintermonaten<br />
wird es durchschnittlich etwas wärmer<br />
werden – was aber nicht bedeutet, dass es nicht zeitweise<br />
zu erheblichen Schneefällen und Frostperioden<br />
kommen kann.<br />
Klimaforschung im Ostallgäu<br />
Als erster Landkreis in Bayern hat das Ostallgäu<br />
ein Klimaanpassungskonzept in Auftrag gegeben. In<br />
einem Jahr soll es stehen und zahlreiche Maßnahmen<br />
enthalten, wie sich der Landkreis wirkungsvoll gegen<br />
die Folgen des Klimawandels wappnen kann. »Das ist<br />
ein Meilenstein für den Landkreis und eine eminent<br />
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