09.01.2019 Aufrufe

Wirtschaft und Menschenrechte - Jahrbuch Global Compact Deutschland 2018

Arbeitsbedingungen, moderne Sklaverei, Einhaltung der Menschenrechte, aber auch Automatisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – das sind zentrale Stichworte für die Arbeitswelt von morgen. Wie begegnen Unternehmen diesen Herausforderungen? Wie übernehmen sie Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt in einer ökonomisierten und globalisierten Welt? Welchen Beitrag leisten die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei der Umsetzung? Diesen Fragen geht das aktuelle Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2018" nach. Die Publikation lässt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Darüber hinaus zeigen 25 deutsche Global Compact-Mitgliedsunternehmen in ihren Good Practice-Beispielen, mit welchen Maßnahmen sie zur Erreichung der SDGs beitragen.

Arbeitsbedingungen, moderne Sklaverei, Einhaltung der Menschenrechte, aber auch Automatisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – das sind zentrale Stichworte für die Arbeitswelt von morgen. Wie begegnen Unternehmen diesen Herausforderungen? Wie übernehmen sie Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt in einer ökonomisierten und globalisierten Welt? Welchen Beitrag leisten die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei der Umsetzung?

Diesen Fragen geht das aktuelle Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2018" nach. Die Publikation lässt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Darüber hinaus zeigen 25 deutsche Global Compact-Mitgliedsunternehmen in ihren Good Practice-Beispielen, mit welchen Maßnahmen sie zur Erreichung der SDGs beitragen.

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GOOD PRACTICE<br />

Innovation braucht<br />

Transparenz <strong>und</strong> Vertrauen<br />

Wir leben in einer Zeit des Misstrauens, in der Fakten immer weniger gelten <strong>und</strong> politische<br />

Debatten zunehmend von Behauptungen, Bildern <strong>und</strong> Emotionen getrieben werden. Umfragen<br />

zeigen: Das Vertrauen der Menschen in gesellschaftliche Institutionen schwindet. In <strong>Deutschland</strong><br />

zum Beispiel vertrauen nach dem „<strong>Global</strong> Trust Report 2017“ des GfK Vereins nur noch 18<br />

Prozent den politischen Parteien, 30 Prozent den großen Unternehmen <strong>und</strong> 45 Prozent den<br />

Medien. Aber wenn kein Vertrauen herrscht <strong>und</strong> nichts mit Gewissheit gilt, worauf gründen wir<br />

dann unsere Entscheidungen? Misstrauen ist keine Basis für die Gestaltung der Zukunft.<br />

Von Kemal Malik, verantwortlich für Innovation im Vorstand von Bayer<br />

Dabei schürt nichts so sehr das Misstrauen,<br />

als wenn die Menschen das<br />

Gefühl haben, dass ihnen Informationen<br />

ohne ersichtlichen Gr<strong>und</strong> vorenthalten<br />

werden. Bayer hat daher Ende<br />

2017 damit begonnen, den Zugang zu<br />

sicherheitsrelevanten Informationen<br />

aus dem Pflanzenschutz-Bereich zu<br />

ermöglichen – <strong>und</strong> hat damit in Sachen<br />

Transparenz eine Vorreiterrolle<br />

in der Branche übernommen. Unter<br />

https://cropscience-transparency.bayer.<br />

com sind Zusammenfassungen von Testergebnissen<br />

<strong>und</strong> Bewertungen zum<br />

Download verfügbar. Infographiken<br />

<strong>und</strong> Videos sollen helfen, die wissenschaftlichen<br />

Informationen besser zu<br />

verstehen <strong>und</strong> einzuordnen. Seit Februar<br />

<strong>2018</strong> können zudem umfassende<br />

<strong>und</strong> detaillierte sicherheitsrelevante<br />

Studienberichte angefragt werden, sofern<br />

sie nicht für kommerzielle Zwecke<br />

verwendet werden.<br />

Eine Brücke zur interessierten<br />

Öffentlichkeit<br />

Übrigens hat sich Bayer auch im Pharma-<br />

Bereich schon seit Jahren dazu verpflichtet,<br />

Informationen über klinische Studien<br />

– inklusive einer Zusammenfassung<br />

der Ergebnisse – öffentlich zur Verfügung<br />

zu stellen. Die Daten sind über<br />

den „Bayer Trial Finder“ auf der Homepage<br />

unserer Division Pharmaceuticals<br />

www.pharma.bayer.com sowie unter<br />

www.ClinicalTrials.gov <strong>und</strong> www.clinicaltrialsregister.eu<br />

zugänglich. Darüber<br />

hinaus können Forscher <strong>und</strong> Ärzte noch<br />

detailliertere Informationen auf Nachfrage<br />

von uns erhalten. Dadurch wollen<br />

wir dem häufig zu hörenden Vorwurf<br />

begegnen, Pharma-Studien würden nur<br />

öffentlich, wenn die Ergebnisse für die<br />

Unternehmen vorteilhaft sind.<br />

Diese Aktivitäten zeigen, wie wichtig uns<br />

Transparenz ist. Damit wollen wir Fachleuten,<br />

engagierten Bürgern <strong>und</strong> anderen<br />

Interessenten die Möglichkeit geben, sich<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage wissenschaftlicher<br />

Informationen eine eigene Meinung zu<br />

bilden. So bauen wir eine Brücke zwischen<br />

der interessierten Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> unseren eigenen Wissenschaftlern.<br />

Sicher, es gibt auch Grenzen für Transparenz.<br />

Bei klinischen Studien müssen<br />

sensible Patientendaten geschützt bleiben.<br />

Und wir müssen natürlich auch<br />

sicherstellen, dass bestimmtes geistiges<br />

Eigentum nicht in die Hände von<br />

Wettbewerbern fällt – unser gesamtes<br />

Geschäftsmodell als innovatives Unternehmen<br />

hängt davon ab. Aber wir<br />

arbeiten daran, die richtige Balance zwischen<br />

größtmöglicher Transparenz <strong>und</strong><br />

notwendiger Vertraulichkeit zu finden.<br />

Innovationen sind essentiell für<br />

unsere Zukunftsfähigkeit<br />

Leider wissen die wenigsten Menschen,<br />

mit welcher Sorgfalt heute in der Erforschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung von Medikamenten<br />

<strong>und</strong> Pflanzenschutzprodukten<br />

gearbeitet wird. Diese Sorgfalt spiegelt<br />

sich in einem enormen Aufwand an Zeit<br />

<strong>und</strong> Geld wider. So kostet die Entwicklung<br />

eines neuen Medikaments heute<br />

durchschnittlich mehr als eine Milliarde<br />

Euro <strong>und</strong> kann zwölf bis fünfzehn Jahre<br />

dauern.<br />

Im Pflanzenschutzbereich sieht es ähnlich<br />

aus. Hier kommt von mehr als<br />

100.000 Prüfsubstanzen am Ende nur<br />

eine auf den Markt – nach durchschnittlich<br />

10 bis 14 Jahren <strong>und</strong> 1.200 Registrierungsstudien,<br />

die erforderlich sind,<br />

bis ein neuer chemischer Wirkstoff die<br />

Zulassung erhält. Die Forschungs- <strong>und</strong><br />

36 globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2018</strong>

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