09.01.2019 Aufrufe

Wirtschaft und Menschenrechte - Jahrbuch Global Compact Deutschland 2018

Arbeitsbedingungen, moderne Sklaverei, Einhaltung der Menschenrechte, aber auch Automatisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – das sind zentrale Stichworte für die Arbeitswelt von morgen. Wie begegnen Unternehmen diesen Herausforderungen? Wie übernehmen sie Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt in einer ökonomisierten und globalisierten Welt? Welchen Beitrag leisten die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei der Umsetzung? Diesen Fragen geht das aktuelle Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2018" nach. Die Publikation lässt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Darüber hinaus zeigen 25 deutsche Global Compact-Mitgliedsunternehmen in ihren Good Practice-Beispielen, mit welchen Maßnahmen sie zur Erreichung der SDGs beitragen.

Arbeitsbedingungen, moderne Sklaverei, Einhaltung der Menschenrechte, aber auch Automatisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – das sind zentrale Stichworte für die Arbeitswelt von morgen. Wie begegnen Unternehmen diesen Herausforderungen? Wie übernehmen sie Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt in einer ökonomisierten und globalisierten Welt? Welchen Beitrag leisten die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei der Umsetzung?

Diesen Fragen geht das aktuelle Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2018" nach. Die Publikation lässt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Darüber hinaus zeigen 25 deutsche Global Compact-Mitgliedsunternehmen in ihren Good Practice-Beispielen, mit welchen Maßnahmen sie zur Erreichung der SDGs beitragen.

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Nicole Richter, Partnerin bei EY <strong>und</strong> zuständig für Climate Change and<br />

Sustainability Services in <strong>Deutschland</strong>, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz …<br />

… zu Ansätzen eines wirksamen Klimaschutzes<br />

„Klimaschutz bedeutet heutzutage nicht mehr nur die Einhaltung von Gesetzen,<br />

sondern steht für Innovation, Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Zukunftsorientierung. Daher<br />

sollten sich Unternehmen über die mittel- bis langfristigen Auswirkungen von<br />

Klimarisiken <strong>und</strong> -chancen auf ihre Geschäftsentwicklung im Klaren sein <strong>und</strong><br />

basierend darauf unternehmensindividuelle Strategien mit bestimmbaren Zielen<br />

formulieren.“<br />

… zu Herausforderungen von Unternehmen im Bereich der <strong>Menschenrechte</strong><br />

„Wir sehen, dass sich der Druck von K<strong>und</strong>en, Investoren <strong>und</strong> Gesetzgebern gegenüber Unternehmen verstärkt,<br />

menschenrechtliche Sorgfaltspflichten in ihren Geschäftsprozessen zu verankern. Gleichzeitig ist die Berücksichtigung<br />

von <strong>Menschenrechte</strong>n gerade in der Lieferkette vielfach eine wesentliche Gr<strong>und</strong>lage der erfolgreichen Platzierung<br />

von Unternehmen <strong>und</strong> ihren Produkten am Markt. Wichtig ist, dass Unternehmen menschenrechtliche Sorgfalt in ihre<br />

bestehenden Prozesse <strong>und</strong> Systeme integrieren.“<br />

den Anforderungen des Ministeriums<br />

genügen <strong>und</strong> gleichzeitig attraktiv für<br />

Unternehmen sein.<br />

Entstanden ist das Dialogforum „<strong>Wirtschaft</strong><br />

macht Klimaschutz“, das im März<br />

<strong>2018</strong> die Arbeit in themenspezifischen<br />

Arbeitsgruppen aufnahm. Derzeit zählt<br />

das Forum mehr als 200 angemeldete<br />

Unternehmensvertreter*innen aus über<br />

100 verschiedenen Unternehmen. Seine<br />

Arbeitsgruppen treffen sich alle drei bis<br />

vier Monate <strong>und</strong> entwickeln sukzessive<br />

Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen zu Themen wie<br />

„Unternehmensbezogene Klimaschutzziele“<br />

oder „Klimafre<strong>und</strong>liche Lieferkette“.<br />

So entstehen praxisnahe Konzepte für<br />

eine klimaschonende <strong>Wirtschaft</strong>. Politik<br />

<strong>und</strong> Unternehmen werden damit betriebswirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> technologische Pfade<br />

zur Erreichung der Klimaziele aufgezeigt.<br />

Auch die Verantwortung von Unternehmen<br />

bei der Einhaltung menschenrechtlicher<br />

Sorgfaltspflichten wird seit<br />

Längerem diskutiert. EY erhielt gemeinsam<br />

mit systain, focusright <strong>und</strong> adelphi<br />

den Auftrag, die Umsetzung der im<br />

NAP beschriebenen fünf Kernelemente<br />

menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht<br />

im Rahmen eines wissenschaftlichen<br />

Monitorings zu überprüfen. Das Ziel<br />

der B<strong>und</strong>esregierung: Mindestens 50<br />

Prozent der Unternehmen mit mehr<br />

als 500 Mitarbeiter*innen sollen diese<br />

Kernelemente umsetzen.<br />

Ein weiterer Bestandteil des Projekts<br />

ist die Organisation von Multi-Stakeholder-Foren,<br />

in denen die Ergebnisse<br />

des Monitorings diskutiert werden.<br />

Wichtiger Stakeholder ist die Arbeitsgruppe<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Menschenrechte</strong><br />

Weitere Informationen:<br />

www.wirtschaft-macht-klimaschutz.de<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

(Suche nach NAP)<br />

des Nationalen CSR-Forums. Ihr gehören<br />

Vertreter*innen gesellschaftlicher<br />

Gruppen von Unternehmen über Gewerkschaften<br />

bis zu Nichtregierungsorganisationen<br />

an.<br />

Mit seiner Kenntnis internationaler<br />

Menschenrechtsstandards <strong>und</strong> unternehmerischer<br />

Herausforderungen kann<br />

das Projektteam zwischen den mitunter<br />

konträren Positionen der vielen Stakeholder<br />

vermitteln <strong>und</strong> auf diese Weise<br />

den politischen Austausch konstruktiv<br />

begleiten. Die Ergebnisse des Monitorings<br />

unterstützen die politischen Diskussionen<br />

ebenso wie die Vorbereitungen<br />

von Entscheidungen über mögliche<br />

regulatorische Maßnahmen. Vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der kontroversen Positionen<br />

kommt es vor allem darauf an, dass<br />

Unabhängigkeit <strong>und</strong> Glaubwürdigkeit<br />

des Projektteams gewährleistet sind.<br />

Sowohl der Klimaschutz als auch die<br />

Verbesserung der Menschenrechtslage<br />

sind wichtige Punkte auf der Liste der<br />

UN-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung.<br />

Auf die politischen Absichtserklärungen<br />

müssen nun Taten aller gesellschaftlichen<br />

Akteure folgen. Konstruktive<br />

Dialoge zwischen Staat <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

zeichnen sich dadurch aus, dass sie innovative<br />

Ansätze aufzeigen <strong>und</strong> notwendige<br />

Maßnahmen nicht aufschieben.<br />

globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2018</strong><br />

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