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Berliner Kurier 27.03.2019

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10 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 27.März2019<br />

Hier ist vanGogh<br />

Mit Bohnen,<br />

Brokkoli und<br />

Zuccini<br />

lächelt hier<br />

da Vincis<br />

„Mona Lisa“.<br />

total Stulle<br />

Bloggerin Marie Sophie Hingst zeigt,wie man<br />

mit Lebensmitteln Gemälde aufs Brot zaubert<br />

Berlin – Mit Essen<br />

spielt man nicht. Doch<br />

einige Menschen sehen<br />

das anders und<br />

haben weltberühmte<br />

Kunstwerke nachgebastelt<br />

–als Brotbelag.<br />

Zu ihnen gehört<br />

Internet-Bloggerin<br />

Marie Sophie Hingst,<br />

die sich schon mal einen<br />

van Gogh auf die<br />

Stulle schmiert.<br />

Wer noch ein paar Reste im<br />

Kühlschrank hat, kann sich<br />

als Künstler versuchen. Bei<br />

Twitter und Instagram finden<br />

sich viele Beispiele, wie Leute<br />

bekannte Werke auf Brot nachbauen.<br />

Für Vincent van Goghs<br />

„Sternennacht“ eignen sich<br />

Schwarze Johannisbeeren,<br />

Quark und ein Klecks Senf, vielleicht<br />

die Tube „mittelscharf“.<br />

Die „Mona Lisa“ bekommt mit<br />

Brotrinde und Champignons<br />

Kontur. Und Gustav Klimts<br />

„Der Kuss“ zeigt Lakritz und<br />

Gurkenkerne.<br />

Vergangenen Sommer rief<br />

Bloggerin Marie Sophie Hingst<br />

im Internet auf, solche Stullenkunstwerke<br />

ins Netz zu stellen.<br />

Aus dem Projekt<br />

ist<br />

nun das<br />

Buch<br />

Mit Brombeeren, Karotte,<br />

Gurkenkernen, Senf und<br />

Nutella auf Toast: „Der<br />

Kuss“von Gustav Klimt.<br />

Baby Tim<br />

Gurke, Banane, Paprika<br />

und Heidelbeeren –fertig<br />

ist auf dem Brot van<br />

Goghs „Sternennacht“.<br />

Große OP an einer kleinen Lunge<br />

DerJunge kammit einer Fehlbildung zur<br />

Welt.Helios-Ärzte retteten ihm das Leben<br />

Von<br />

CHRISTIAN GEHRKE<br />

Buch – Schon vor der Geburt<br />

ist der Zustand des <strong>Berliner</strong><br />

Jungen kritisch. Weil Tims<br />

Zwerchfell defekt ist, sind<br />

Bauchorgane in den Brustkorb<br />

gerutscht und drücken<br />

die Lunge ab! Die Ärzte am<br />

Helios Klinikum in Buch müssen<br />

ihn sofort nach der Entbindung<br />

operieren. Nur so<br />

retten sie Tims Leben. Inzwischen<br />

ist er zwei Monate alt.<br />

Die Klinik hat er verlassen.<br />

Doch sein Kampf geht weiter.<br />

Das Zwerchfell trennt den<br />

Brustkorb vom Bauch, nur mit<br />

ihm kann die Lunge atmen. Den<br />

Ärzten ist es in einem dreistündigen<br />

Eingriff gelungen, die Organe<br />

wieder an den richtigen<br />

Platz zu bringen und das<br />

Zwerchfell zu reparieren.<br />

Kein Routine-Eingriff, denn<br />

Tims Erkrankung ist besonders<br />

selten: Nur etwa 1 von etwa<br />

2000 bis 5000 Kindern kommt<br />

mit dieser Diagnose auf die<br />

Welt. „Die Patienten haben extreme<br />

Schwierigkeiten bei der<br />

Lungendurchblutung, auch<br />

während der OP. Doch Tim<br />

hatte gute Voraussetzungen, er<br />

Foto: Thomas Oberländer<br />

ist ein Kämpfer“, erklärt Oberarzt<br />

Dr. Egmont Harps vom Helios<br />

Klinikum. Zwölf Tage nach<br />

dem Eingriff muss Tim noch<br />

beatmet werden, zwei weitere<br />

Nach der OP musste<br />

Timinder Klinik noch<br />

zwölf Tage beatmet<br />

werden.<br />

Wochen bleibt er im Krankenhaus<br />

in Buch.<br />

Auch zu Hause überprüfen<br />

die Ärzte weiter seinen Zustand.<br />

„Es ist wichtig, dass er<br />

viel trinkt und wächst.<br />

So kann sich die zurückgedrängte<br />

Lunge erholen“,<br />

sagt Dr. Harps.<br />

Wenn Tim sich das<br />

erste Jahr gut entwickele,<br />

kann er ein normales Leben<br />

führen, prognostiziert der Arzt.<br />

Er empfiehlt dem Jungen sogar<br />

Aktivität: „Er soll bloß nicht zu<br />

Hause sitzen. Viel Sport trainiert<br />

die Lunge.“ Wenn Tim<br />

größer wird, sei nur einmal im<br />

Jahr eine Arzt-Untersuchung<br />

notwendig.<br />

Für Eltern ist es nicht einfach,<br />

wenn sie vor der Geburt erfahren,<br />

dass mit ihrem Kind etwas<br />

nicht stimmt. Dr. Harps rät:<br />

„Keine Panik. Fälle wie Tim<br />

brauchen aber echte Spezialisten<br />

und Kliniken mit geeigneten<br />

Beatmungsgeräten.“

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