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Berliner Kurier 27.03.2019

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SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 27.März2019<br />

Axel Voss,Mitglied des EU-<br />

Parlaments.<br />

Foto: Jean-Francois Badias/AP<br />

an fremden Inhalten verdienen,<br />

zur fairen Lizenzierung<br />

zwingen.<br />

▶ Wie fallen die Reaktionen<br />

aus? Alex Voss (CDU), einer<br />

der Architekten der Reform,<br />

sprach von einem „Sieg der<br />

Demokratie“, Reda von einem<br />

„schwarzen Tag für die Netzfreiheit“.<br />

Der Bundesverband<br />

Deutscher Zeitungsverleger<br />

erklärte: „Die Zustimmung<br />

zur Reformist ein Ja zur digitalen<br />

Zukunft von Kultur und<br />

Medien und zu einer lebendigen<br />

und vielfältigen Kreativlandschaft<br />

in Europa.“<br />

▶ Wie geht es jetzt weiter?<br />

Der Europäische Rat muss der<br />

Reform noch zustimmen. Er<br />

hat bereits Zustimmung signalisiert.<br />

Danach muss die Reform<br />

in nationales Recht umgesetzt<br />

werden.<br />

Europa beerdigt<br />

die Zeitumstellung<br />

Brüsseler Parlament stimmtmehrheitlich für eine Abschaffung ab 2021<br />

Brüssel – Eine Stunde vor,<br />

eine Stunde zurück, eine<br />

Stunde vor ... Der Wechsel<br />

zwischen Sommer- und Normalzeit<br />

(„Winterzeit“) hat<br />

viele Gegner. Nun hat sich das<br />

EU-Parlament festgelegt: Im<br />

Jahr 2021 soll Schluss damit<br />

sein.<br />

Mit 410 Jastimmen zu 192<br />

Neinstimmen sprach sich das<br />

EU-Parlament für ein Ende<br />

des Hin und Her zu diesem<br />

Zeitpunkt aus. Ismail Ertug,<br />

SPD-Abgeordneter im Europäischen<br />

Parlament: „Es ist<br />

erwiesen, dass die Umstellung<br />

von Sommer- und Winterzeit<br />

vor allem Kinder, ältere Menschen<br />

und Kranke in ihrem<br />

Biorhythmus beeinträchtigt.“<br />

Es sei an der Zeit, die „nervige<br />

Zeitumstellung“ abzuschaffen.<br />

Doch so einfach ist es nicht.<br />

Denn zuerst müssen die Europäer<br />

versuchen, sich auf eine<br />

einheitliche Linie festzulegen.<br />

Manche Länder wollen<br />

die Normalzeit beibehalten,<br />

andere die Sommerzeit dauerhaft<br />

einführen. Dafür haben<br />

sich auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel und der zuständige<br />

Wirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier (beide CDU)<br />

für Deutschland ausgesprochen.Dies<br />

würde vor allem im<br />

Winter bedeuten, die Sonne<br />

geht regulär erst sehr spät,<br />

nach 9Uhr, auf. Um zusätzliche<br />

Gefahren im Straßenverkehr<br />

zu vermeiden –Kinder<br />

müssten den Schulweg oft in<br />

totaler Finsternis absolvieren<br />

–, bringt die EU-Kommission<br />

eine Verschiebung des Schulbeginns<br />

um eine Stunde ins<br />

Gespräch.<br />

Um zu vermeiden, dass<br />

Bürger beim Passieren von<br />

Ländergrenzen ständig die<br />

Zeit umstellen müssen, soll<br />

ein neues Koordinierungsgremium<br />

mithelfen, eine möglichst<br />

einheitliche Lösung zu<br />

finden. Laut einer Forsa-Umfrage<br />

halten nur noch 18 Prozent<br />

der Bundesbürger die<br />

Zeitumstellung für sinnvoll.<br />

Klimakommission im Leerlauf<br />

Berlin –Die von der<br />

Bundesregierungeingesetzte<br />

Arbeitsgruppe<br />

für Klimaschutz<br />

im Verkehr ist gestern<br />

nach etwa 17 Stunden<br />

langen Verhandlungen<br />

ohne umfassende<br />

Einigung auseinandergegangen.<br />

Fragen<br />

wie solche zum<br />

Potenzial von Biosprit<br />

und alternativen<br />

Kraftstoffen blieben<br />

bis zum Schluss umstritten.<br />

Auch zu einer verbindlichen<br />

Quote für den Anteil<br />

von Elektroautos und ein<br />

Bundesverkehrsminister<br />

Andreas<br />

Scheuer (CSU).<br />

Bonus-Malus-System,<br />

das klimaschädliche<br />

Autos<br />

teurer machensoll,<br />

sowie zu einemgenerellen<br />

Tempolimit<br />

auf Autobahnen<br />

gab es offenbar<br />

keinen Konsens.<br />

Das Ziel, konkrete<br />

Maßnahmen zur<br />

vollständigen Erreichung<br />

des Klimaziels<br />

2030 im<br />

Verkehr vorzuschlagen,<br />

wurde damit nicht<br />

erreicht. Die Mitglieder einigten<br />

sich unteranderem auf<br />

Foto: Kay Nietfeld/dpa<br />

Uhrenvergleich: Europa<br />

sagt der gemeinsamen<br />

Zeitumstellung ade.<br />

das Ziel von bis zu zehn Millionen<br />

Elektro-Pkw bis 2030<br />

und massive Investitionen in<br />

den öffentlichenNahverkehr,<br />

die Bahn und die Digitalisierung<br />

des Verkehrs. SPD und<br />

Opposition griffen Verkehrsminister<br />

Andreas Scheuer<br />

(CSU) an.<br />

Die Arbeitsgruppe mit Vertretern<br />

aus Umweltverbänden,<br />

der Branche und Kommunen<br />

soll erarbeiten, wie<br />

der Ausstoß im Verkehr von<br />

derzeit knapp 170 Millionen<br />

Tonnen CO 2 auf unter 100<br />

Millionen Tonnen 2030 gedrückt<br />

werden kann.<br />

Foto: Ralf Hirschberger/dpa<br />

Foto: Paul Zinken/dpa<br />

Foto: Ju Peng/Imago<br />

NACHRICHTEN<br />

Spende an Identitäre<br />

Wien –Martin Sellner, Co-<br />

Chef der rechtsextremen<br />

Identitären Bewegung in Österreich,<br />

hat eine Spende<br />

vom Christchurch-Attentäter<br />

erhalten. Das österreichische<br />

Innenministerium bestätigte<br />

eine Hausdurchsuchung, es<br />

gehe um „Beteiligung an<br />

einer terroristischen Vereinigung“.<br />

Immer mehr Durchfaller<br />

Berlin –InDeutschland fallen<br />

immer mehr Schüler<br />

durchs Abitur. Während im<br />

Jahrgang 2009 laut Statistik<br />

der Kultusministerkonferenz<br />

rund 2Prozent durchfielen,<br />

waren es 2017 fast 4Prozent.<br />

Für 2018 liegen noch nicht alle<br />

Zahlen vor, der Trend wurde<br />

aber bestätigt.<br />

China nicht verstoßen<br />

Paris –Frankreichs Präsident<br />

Emmanuel Macron hat<br />

dazu aufgerufen, trotz Meinungsverschiedenheiten<br />

mit<br />

dem Wirtschaftsgiganten<br />

China zusammenzuarbeiten.<br />

Eine Politik der Isolierung<br />

führe nicht weiter, so Macron<br />

nach einem Treffen mit<br />

Chinas Präsident Xi Jinping.<br />

Ein Zaun, keine Mauer<br />

Washington –Das US-Verteidigungsministerium<br />

hat<br />

eine Milliarde Dollar für die<br />

Stärkung der Grenzanlagen<br />

zu Mexiko freigegeben. Von<br />

dem Geld soll ein 92 Kilometer<br />

langer und 5,50 Meter hoher<br />

Grenzzaun nahe El Paso<br />

an der US-Grenze zu Mexiko<br />

gebaut werden.<br />

Paris rügt Deutschland<br />

Paris –Vor einer Entscheidung<br />

über den deutschen<br />

Rüstungsexportstopp für<br />

Saudi-Arabien hat Frankreich<br />

Berlin vorgeworfen, die<br />

EU-Zusammenarbeit in diesem<br />

Bereich massiv zu gefährden.<br />

„Schwerwiegende<br />

Folgen für unsere bilaterale<br />

Zusammenarbeit“ werden<br />

befürchtet.

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