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Berliner Kurier 27.03.2019

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30 PANORAMA<br />

Bombendrohung! Sechs<br />

deutsche Rathäuser dicht<br />

Verwaltungen über Stunden lahmgelegt.Stecken wieder Rechtsextreme dahinter?<br />

Berlin –Per E-Mail an Rathäuser<br />

verschickte Bombendrohungen<br />

haben gestern fast zeitgleich<br />

die öffentliche Verwaltung<br />

in sechs deutschen Städten<br />

lahmgelegt. Rathäuser,<br />

Verwaltungsgebäude und auch<br />

ein Kindergarten waren evakuiert<br />

worden. Betroffen waren<br />

das niedersächsische Göttingen,<br />

Augsburg in Bayern, Kaiserslautern<br />

in<br />

Rheinland-<br />

Pfalz,<br />

Neunkirchen<br />

im<br />

Saarland,<br />

Rendsburg<br />

in Schleswig-Holstein und<br />

Chemnitz in Sachsen. In allen<br />

Fällen konnte die Polizei nach<br />

mehreren Stunden Entwarnung<br />

geben. Wer hinter den<br />

Drohungen steckt und ob ein<br />

Zusammenhang mit anderen<br />

Bedrohungen der jüngsten Zeit<br />

besteht, blieb zunächst unklar.<br />

Die Drohungenwaren in allen<br />

Fällen direkt an die Rathäuser<br />

gerichtet und gingenper E-Mail<br />

in der Nacht zu gestern ein. Von<br />

den folgenden Polizeieinsätzen<br />

war in fast allen Städten auch<br />

die nähere Umgebung der Rathäuser<br />

betroffen – so<br />

kam es zu Straßensperrungen<br />

und<br />

zum vorübergehenden<br />

Stopp<br />

des öffentlichen<br />

Nahverkehrs.<br />

In Kaiserslautern<br />

räumten<br />

Polizisten sowohl das Hauptgebäude<br />

des Rathauses als auch<br />

das Rathaus Nord. Mehr als<br />

tausend Mitarbeiter waren betroffen.<br />

Mehrere Sprengstoffspürhunde<br />

kamen zum Einsatz.<br />

Die Polizei bekam von der US-<br />

Militärpolizei Unterstützung.<br />

In Augsburg waren rund 500<br />

städtische Mitarbeiter betroffen,<br />

dort kam es zu teils erheblichen<br />

Verkehrsbehinderungen<br />

in der Innenstadt. Erst<br />

heute sollte die Verwaltung<br />

wieder vollständig die Arbeit<br />

aufnehmen. Auch in Göttingen<br />

blieb die Verwaltung gestern<br />

lahmgelegt, in Neunkirchen im<br />

Saarland gab es ebenfalls erhebliche<br />

Einschränkungen. In<br />

Rendsburg öffnete die Verwaltung<br />

nach einer ohne Ergebnis<br />

gebliebenen Suche nach<br />

Sprengstoff das Rathaus für<br />

den Publikumsverkehr. In<br />

Chemnitz brachte die Polizei<br />

200 Mitarbeiter aus dem Rathaus.<br />

Die Polizei sperrte auch<br />

den Bereich um das Rathaus<br />

ab, ein dort eigentlich geplanter<br />

Wochenmarkt fand nicht<br />

statt.<br />

Wie der Saarländische Rundfunk<br />

berichtete, war in dem<br />

Schreiben von einem Tag der<br />

Rache die Rede. Außerdem seien<br />

Sprengstoff und Zünder näher<br />

beschrieben worden.<br />

Seit Monaten gibt es eine<br />

deutschlandweite Serie von<br />

Drohschreiben mutmaßlicher<br />

Rechtsextremer an Politiker,<br />

Behörden und Gerichte. Die<br />

<strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft,<br />

die federführend ermittelt,<br />

spricht inzwischen von<br />

deutschlandweit mehr als 100<br />

Fällen. Ob die Fälle gestern damit<br />

in Zusammenhang stehen,<br />

war zunächst offen.<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 27.März2019 **<br />

Anzüge zu groß<br />

Fraueneinsatz<br />

im All abgesagt<br />

All –Die Nasa hat den ersten<br />

geplanten Weltraum-<br />

Außeneinsatz von zwei Astronautinnen<br />

an der ISS wegen<br />

fehlender Raumanzüge<br />

absagen müssen. Es konnte<br />

für den Einsatz am Freitag<br />

nur ein Oberteil der Größe<br />

Mbereitgestellt werden,<br />

hieß es von der Nasa. Dieses<br />

wird US-Astronautin Christina<br />

Koch tragen, Kollegin<br />

Anne McClain bleibt an<br />

Bord der ISS.<br />

Nach Abstürzen<br />

Notlandung<br />

einer Boeing<br />

Orlando –Inden USA hat<br />

ein Flugzeug vom Typ Boeing<br />

737 Max 8bei der Überführung<br />

zu einem Lager<br />

wegen Triebwerksproblemen<br />

eine Notlandung hingelegt.<br />

Die Maschine musste<br />

kurz nach dem Start in<br />

Orlando in Florida umdrehen<br />

und sei dann wieder in<br />

Orlando gelandet, so die<br />

US-Luftfahrtbehörde FAA.<br />

Die Umgebung des Rathauses<br />

in Augsburgwar für mehrere<br />

Stunden gesperrt, es kam zu<br />

erheblichen Einschränkungen<br />

im Verkehr in der Innenstadt.<br />

Foto: dpa<br />

Kopf steckte fest<br />

KatzesuchtHilfe<br />

beiderPolizei<br />

Nikosia –Eine Katze auf<br />

Zypern, die mit dem Kopf in<br />

einerKonservendosesteckengeblieben<br />

ist, hat intuitiv<br />

den Weg zu ihren Rettern<br />

gefunden. Der Streuner<br />

rannte in blinder Panikin<br />

die Polizeistation des Ortes<br />

Oroklini im Süden der Insel.<br />

Dort befreitenBeamtendas<br />

verängstigte Tier mit Hilfe<br />

einerKneifzangeaus der<br />

Dose.Das Tier rannte direkt<br />

danachwieder davon.<br />

Kreuzfahrt-Drama: Kapitän<br />

und Motorenbauer im Visier<br />

Oslo –Nach der dramatischen<br />

Rettung des Kreuzfahrtschiffs<br />

„Viking Sky“ mit 1373 Menschen<br />

an Bord vor der Westküste<br />

von Norwegen hat die Aufarbeitung<br />

des spektakulären Falles<br />

begonnen.<br />

Der Motorenhersteller MAN<br />

schickte vier spezialisierte Ingenieure<br />

nach Norwegen, damit<br />

diese bei der Aufklärung<br />

mitwirken können. Bislang wisse<br />

MAN nicht, warum mindestens<br />

drei der vier Motoren ausgefallen<br />

seien, sagte ein Sprecher<br />

in Augsburg. MAN ist der<br />

führende Hersteller von großen<br />

Diesel-Schiffsmotoren und<br />

hat die Maschinen auf der „Viking<br />

Sky“ gebaut.<br />

Auch die zuständige Unfallbehörde<br />

in Norwegen hat Ermittlungen<br />

eingeleitet. Dass sich der<br />

finnische Kapitän der „Viking<br />

Sky“ trotz der Sturmwarnungen<br />

für die gefährliche Strecke entschieden<br />

hatte, sorgte in Norwegen<br />

für einige Kritik –zumal die<br />

berühmte Hurtigruten-Linie<br />

am selben Tag auf die gefährliche<br />

Etappe verzichtet und ihre<br />

Passagiere per Flugzeug transportiert<br />

hatte.<br />

Foto: AFP<br />

Die „VikingSky“war vergangenen Sonnabend wegenAntriebsproblemen in dem<br />

gefährlichenwestnorwegischenKüstengebietHustadvika in Seenotgeraten.

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