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30 PANORAMA<br />
Bombendrohung! Sechs<br />
deutsche Rathäuser dicht<br />
Verwaltungen über Stunden lahmgelegt.Stecken wieder Rechtsextreme dahinter?<br />
Berlin –Per E-Mail an Rathäuser<br />
verschickte Bombendrohungen<br />
haben gestern fast zeitgleich<br />
die öffentliche Verwaltung<br />
in sechs deutschen Städten<br />
lahmgelegt. Rathäuser,<br />
Verwaltungsgebäude und auch<br />
ein Kindergarten waren evakuiert<br />
worden. Betroffen waren<br />
das niedersächsische Göttingen,<br />
Augsburg in Bayern, Kaiserslautern<br />
in<br />
Rheinland-<br />
Pfalz,<br />
Neunkirchen<br />
im<br />
Saarland,<br />
Rendsburg<br />
in Schleswig-Holstein und<br />
Chemnitz in Sachsen. In allen<br />
Fällen konnte die Polizei nach<br />
mehreren Stunden Entwarnung<br />
geben. Wer hinter den<br />
Drohungen steckt und ob ein<br />
Zusammenhang mit anderen<br />
Bedrohungen der jüngsten Zeit<br />
besteht, blieb zunächst unklar.<br />
Die Drohungenwaren in allen<br />
Fällen direkt an die Rathäuser<br />
gerichtet und gingenper E-Mail<br />
in der Nacht zu gestern ein. Von<br />
den folgenden Polizeieinsätzen<br />
war in fast allen Städten auch<br />
die nähere Umgebung der Rathäuser<br />
betroffen – so<br />
kam es zu Straßensperrungen<br />
und<br />
zum vorübergehenden<br />
Stopp<br />
des öffentlichen<br />
Nahverkehrs.<br />
In Kaiserslautern<br />
räumten<br />
Polizisten sowohl das Hauptgebäude<br />
des Rathauses als auch<br />
das Rathaus Nord. Mehr als<br />
tausend Mitarbeiter waren betroffen.<br />
Mehrere Sprengstoffspürhunde<br />
kamen zum Einsatz.<br />
Die Polizei bekam von der US-<br />
Militärpolizei Unterstützung.<br />
In Augsburg waren rund 500<br />
städtische Mitarbeiter betroffen,<br />
dort kam es zu teils erheblichen<br />
Verkehrsbehinderungen<br />
in der Innenstadt. Erst<br />
heute sollte die Verwaltung<br />
wieder vollständig die Arbeit<br />
aufnehmen. Auch in Göttingen<br />
blieb die Verwaltung gestern<br />
lahmgelegt, in Neunkirchen im<br />
Saarland gab es ebenfalls erhebliche<br />
Einschränkungen. In<br />
Rendsburg öffnete die Verwaltung<br />
nach einer ohne Ergebnis<br />
gebliebenen Suche nach<br />
Sprengstoff das Rathaus für<br />
den Publikumsverkehr. In<br />
Chemnitz brachte die Polizei<br />
200 Mitarbeiter aus dem Rathaus.<br />
Die Polizei sperrte auch<br />
den Bereich um das Rathaus<br />
ab, ein dort eigentlich geplanter<br />
Wochenmarkt fand nicht<br />
statt.<br />
Wie der Saarländische Rundfunk<br />
berichtete, war in dem<br />
Schreiben von einem Tag der<br />
Rache die Rede. Außerdem seien<br />
Sprengstoff und Zünder näher<br />
beschrieben worden.<br />
Seit Monaten gibt es eine<br />
deutschlandweite Serie von<br />
Drohschreiben mutmaßlicher<br />
Rechtsextremer an Politiker,<br />
Behörden und Gerichte. Die<br />
<strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft,<br />
die federführend ermittelt,<br />
spricht inzwischen von<br />
deutschlandweit mehr als 100<br />
Fällen. Ob die Fälle gestern damit<br />
in Zusammenhang stehen,<br />
war zunächst offen.<br />
BERLINER KURIER, Mittwoch, 27.März2019 **<br />
Anzüge zu groß<br />
Fraueneinsatz<br />
im All abgesagt<br />
All –Die Nasa hat den ersten<br />
geplanten Weltraum-<br />
Außeneinsatz von zwei Astronautinnen<br />
an der ISS wegen<br />
fehlender Raumanzüge<br />
absagen müssen. Es konnte<br />
für den Einsatz am Freitag<br />
nur ein Oberteil der Größe<br />
Mbereitgestellt werden,<br />
hieß es von der Nasa. Dieses<br />
wird US-Astronautin Christina<br />
Koch tragen, Kollegin<br />
Anne McClain bleibt an<br />
Bord der ISS.<br />
Nach Abstürzen<br />
Notlandung<br />
einer Boeing<br />
Orlando –Inden USA hat<br />
ein Flugzeug vom Typ Boeing<br />
737 Max 8bei der Überführung<br />
zu einem Lager<br />
wegen Triebwerksproblemen<br />
eine Notlandung hingelegt.<br />
Die Maschine musste<br />
kurz nach dem Start in<br />
Orlando in Florida umdrehen<br />
und sei dann wieder in<br />
Orlando gelandet, so die<br />
US-Luftfahrtbehörde FAA.<br />
Die Umgebung des Rathauses<br />
in Augsburgwar für mehrere<br />
Stunden gesperrt, es kam zu<br />
erheblichen Einschränkungen<br />
im Verkehr in der Innenstadt.<br />
Foto: dpa<br />
Kopf steckte fest<br />
KatzesuchtHilfe<br />
beiderPolizei<br />
Nikosia –Eine Katze auf<br />
Zypern, die mit dem Kopf in<br />
einerKonservendosesteckengeblieben<br />
ist, hat intuitiv<br />
den Weg zu ihren Rettern<br />
gefunden. Der Streuner<br />
rannte in blinder Panikin<br />
die Polizeistation des Ortes<br />
Oroklini im Süden der Insel.<br />
Dort befreitenBeamtendas<br />
verängstigte Tier mit Hilfe<br />
einerKneifzangeaus der<br />
Dose.Das Tier rannte direkt<br />
danachwieder davon.<br />
Kreuzfahrt-Drama: Kapitän<br />
und Motorenbauer im Visier<br />
Oslo –Nach der dramatischen<br />
Rettung des Kreuzfahrtschiffs<br />
„Viking Sky“ mit 1373 Menschen<br />
an Bord vor der Westküste<br />
von Norwegen hat die Aufarbeitung<br />
des spektakulären Falles<br />
begonnen.<br />
Der Motorenhersteller MAN<br />
schickte vier spezialisierte Ingenieure<br />
nach Norwegen, damit<br />
diese bei der Aufklärung<br />
mitwirken können. Bislang wisse<br />
MAN nicht, warum mindestens<br />
drei der vier Motoren ausgefallen<br />
seien, sagte ein Sprecher<br />
in Augsburg. MAN ist der<br />
führende Hersteller von großen<br />
Diesel-Schiffsmotoren und<br />
hat die Maschinen auf der „Viking<br />
Sky“ gebaut.<br />
Auch die zuständige Unfallbehörde<br />
in Norwegen hat Ermittlungen<br />
eingeleitet. Dass sich der<br />
finnische Kapitän der „Viking<br />
Sky“ trotz der Sturmwarnungen<br />
für die gefährliche Strecke entschieden<br />
hatte, sorgte in Norwegen<br />
für einige Kritik –zumal die<br />
berühmte Hurtigruten-Linie<br />
am selben Tag auf die gefährliche<br />
Etappe verzichtet und ihre<br />
Passagiere per Flugzeug transportiert<br />
hatte.<br />
Foto: AFP<br />
Die „VikingSky“war vergangenen Sonnabend wegenAntriebsproblemen in dem<br />
gefährlichenwestnorwegischenKüstengebietHustadvika in Seenotgeraten.