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Foto: I. Jakob SPEZIAL APothEkEn scannen und anlegen an die schiene, die Buchung und Rückführung in das Regalfach übernimmt der Computer. Kolumne Ja, Eure Exzellenz! stEFAN GüNthER ir werden ein Exzellenz- „WProgramm starten. Wir müssen noch besser am kunden werden“, hatte der Chef verkündet. Es gab eine schulung, tipps für Beratungsgespräche und eine Auffrischung von Produktkenntnissen. Was es nicht gab war ein positiver Ruck, der durch die Mannschaft ging. Alles war irgendwie wie vorher – nur beim Wort „Exzellenz“ verzogen die Mitarbeiter auf einmal das Gesicht als hätten sie in eine Zitrone gebissen. ausgegebener Verpackung auf 9,14 Euro zu erreichen. „Die Kosten der Inflation, für Perso- nal und Mieten sind sonst nicht mehr zu decken“, lautet der Branchen-Tenor unisono. „Die Zeiten, dass eine Apotheke eine Goldgrube ist, ist längst vorbei“, formuliert es Jörg Sommer deutlich. Auch Eva Brück ist nicht nur hinter der Ladentheke aktiv. Nachdem sie einmal auf Einla- dung bei den Landfrauen einen Vortrag gehalten hatte, setzten sich die Kräfte des Empfehlungs- marketings durch. Sie wieder- holte daraufhin die Veranstal- tung schon mehrfach. Andern- orts sieht man Aufsteller, die kleine Kunden zu einem Mal- wettbewerb auffordern oder Hinweise zu Beratertagen. So bietet Jörg Sommer diese immer wieder mal an zu Themen wie Haardichte oder Hautproblemen. Was war passiert? Nur unzureichend wurden die Mitarbeiter zu Beginn des „Programms“ nach ihren Erwartungen oder Ideen gefragt: „Was heißt für sie Exzellenz? Wo sollten und können wir uns verbessern? Was kann jeder dazu beitragen? Wie gehen wir dafür miteinander um?“ Die meisten dieser Fragen blieben aus, und damit auch die Bildung gemeinsamer Vorstellungen, Absichten und Ziele - wenig Einbeziehung, wenig Motivation. Auch gab es kaum konsequente Nachverfolgung. Der involvierte trainer wurde als Erfüllungsgehilfe für die Umsatzziele des Chefs wahrgenommen und es gab keine Vier-Augen-Gespräche mit ihm über Fortschritte, Erfahrungen oder auch Enttäuschungen. Positive Lebenseinstellung als A & O Müssen Apotheken also für den Fortbestand zusehen, wie sie die Kundschaft an sich binden? Die Antwort hängt von verschie- denen Faktoren ab. Neugrün- dungen gebe es laut Mira Sell- heim kaum. Meist werde eine bestehende Apotheke aus Alters- gründen abgegeben. Der Nach- folger müsse sich die Zahlen aus betriebswirtschaftlicher Sicht anschauen und dabei das Umfeld betrachten. Wie viele Ärzte prak- tizieren vor Ort, wie hoch ist die Zahl der Wettbewerber bei insge- samt wie vielen Einwohnern? Diese und ähnliche sind dabei die Fragen. „An ein Apotheken- sterben glauben wir nicht“, beschwichtigt Thomas Falken- rodt, Abteilungsleiter der fach- spezifischen Kundenbetreuung medService der Volksbank Mit- Das schlimmste jedoch: Der Chef behandelte weiterhin seine Mitarbeiter, selbst erfahrene, wie unmündige kinder. ohne Absprache wurden Einsatzpläne verändert, Einwände wurden niedergebügelt, Informationen vorenthalten, Misstrauen ausgedrückt. Wer unter einem Etikett wie „Exzellenz“ oder ähnlich Mitarbeitern suggeriert, sie seien qualifizierte kräfte, auf deren Erfahrung, kompetenz und Einsatz man setze, ihnen aber an vielen stellen des Alltags ganz konkret zeigt, dass man ihnen nicht traut und nicht viel zutraut, verliert Vertrauen und damit Engagement der Mitarbeiter, die sich zu recht manipuliert und getäuscht fühlen. „Exzellenz“ muss im offenen und wertschätzenden Umgang miteinander beginnen, ausgehend vom telhessen, so manche Befürch- tung aus der Branche. Vorstell- bar sei, dass kleinere Apotheken dem zunehmenden Druck durch fehlende Planungssicherheit nicht mehr standhalten oder die Präsenzpflicht eines approbier- ten Apothekers mangels Fach- kräfte nicht weiter sichergestellt werden könnten. „Die Zahl der Apotheken wird zurückgehen“, vermutet Falkenrodt und glaubt, dass künftig die Möglichkeit für eine bis drei Filialapotheken stärker genutzt werde. Die abschließende Frage an Mira Sellheim erbat einen Tipp, wie wir denn – wenn schon nicht ewig – möglichst lange leben könnten. Ihre Antwort: „Ich finde, eine positive Lebenseinstellung ist das A & O für ein langes Leben. Und sollte es tragischerweise dann doch früher als gedacht zu Ende sein, dann hat man diese Zeit zumindest genossen!“ n Chef, und setzt sich dann zum kunden hin fort. Wie sagt der Weise: Worte sind nur Interpretation, taten sind Fakten. n stefan Günther ist selbstständiger Berater und Leadership-Experte in Bad Nauheim und Partner von Conversant Gmbh. 48 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2012 www.giessen-friedberg.ihk.de Foto: privat
Veränderungen im Handelsregister Das handelsregister wird bei den Amtsgerichten geführt und dient der Rechtssicherheit im handelsverkehr. hier werden alle tatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse vollständig und zuverlässig nachgewiesen. Auf der homepage www.handelsregisterbekanntmachungen. de finden sie die aktuellen Be- Büdingen Gewerbegebiet �� "Reichardsweide West Auf einer Gesamtfläche von ca. 200190 m � wird ein Gewerbegebiet erschlossen. Die Grundstücke sind frei parzellierbar und sofort verfügbar. �� www.giessen-friedberg.ihk.de kanntmachungen zum kostenlosen Abruf. Außerdem können sie unter www.handelsregister.de kostenpflichtig handels-, Genossenschafts- und Partnerschaftsregister sowie zum teil die Vereinsregister aller Bundesländer und darüber hinaus die Registerbekanntmachungen(Veröffentlichungen) abrufen. n ehem. „Okal"-Werk �� Gewerbeobjekte-ImmobIlIenmarkt WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2012 49
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