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JB_2018

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Angesichts der epidemiologischen Situation in Deutschland<br />

müssen Präventionsmittel und –maßnahmen<br />

insbesondere dort zur Verfügung stehen, wo sie bebar.<br />

Sog. Home-Sampling-Tests gehen in Pilotprojektphasen<br />

u.a.m. Das eröffnet weitere Chancen auf frühe<br />

Diagnosen und mehr und frühere Therapieeinstiege.<br />

Wir wollen uns diesen neuen Optionen stellen und sie<br />

konstruktiv aufgreifen.<br />

rung von<br />

Damit einher geht allerdings ein eher gesteigerter Beratungsbedarf<br />

– und gute Beratung gehört eindeutig zu<br />

unseren Kernkompetenzen – hier sind wir mehr denn<br />

je gefragt und gewillt, diese einzubringen.<br />

Die anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI`s)<br />

sind gleichsam originäre Bestandteile der HIV-Präventionsthemen<br />

geworden und nicht mehr wegzudenken.<br />

Die Bearbeitung der Testbarrieren, wie insbesondere<br />

das enorme Stigmatisierungs- und Diskriminierungspotential<br />

und anderes mehr sind weiterhin „dicke Bretter“<br />

für die Präventionsarbeit. Wir könnten die Liste der<br />

(relativ) neuen thematischen Herausforderungen für<br />

eine „Präventionsarbeit auf aktuellem Anforderungslevel“<br />

noch weiter fortführen, wollen es aber an dieser<br />

Stelle dabei belassen. Es ist einfach viel Bewegung in<br />

der Landschaft – und das macht die Arbeit ja durchaus<br />

auch spannend, nie langweilig und unterstützt uns bei<br />

der motivierten Zielverfolgung von „Kein AIDS für alle!<br />

Bis 2020!“<br />

Auch wenn wir die staatlichen Strukturen nicht aus<br />

ihrer Verantwortung für die pflichtige Arbeit entlassen<br />

wollen, tuen wir gut daran, weiter auch nach entlastenden<br />

Kooperationen oder Ergänzungen unseres Aufgabenspektrums<br />

und/oder nach alternativen Einnahmequellen<br />

Ausschau zu halten.<br />

Vor dem Hintergrund der verbesserten Behandlungsoptionen<br />

und der gestiegenen Lebenserwartung bleibt die<br />

Zahl unserer Begleitungsverhältnisse auf stabil hohem<br />

Niveau. Während uns eindeutig immer mehr Menschen<br />

mit HIV immer weniger „nötig“ haben, wächst leider<br />

auch die Zahl derjenigen Klient*innen, die aufgrund<br />

vielfältiger lebenspraktischer Problemlagen eine besonders<br />

hohe Begleitungs- und Betreuungsintensität<br />

benötigen. Hinzu kommt, dass in der Bevölkerung insgesamt,<br />

aber in unserer Klientel in besonderem Maße<br />

die Zahl und Vielfalt der psychischen (Begleit-) Erkrankungen<br />

wächst. Hier stießen wir zunehmend an<br />

Kapazitäts- und Qualifikationsgrenzen und haben uns<br />

intensiv mit Lösungsmöglichkeiten beschäftigt.<br />

Einen Meilenstein in der jüngeren Geschichte der<br />

AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel stellt die Erweiterung<br />

unseres Angebotsspektrums mit dem Aufbau des<br />

Projektes zum Ambulant Betreuten Wohnen nach § 53<br />

ff SGB XII (Eingliederungshilfe) unter dem Dach der<br />

AIDS-Hilfe dar. Nach vielen Jahren der Beschäftigung<br />

mit der Thematik und der Planung, konnten wir im<br />

März des Berichtsjahres dank der Unterstützung durch<br />

Fördermittel der<br />

mit der Implementie-<br />

beginnen und eine volle Stelle der Fachlichen Leitung<br />

sowie einer ¼-Stelle für die spezifische Verwaltung<br />

einrichten. Nach umfänglichen und aufwendigen Vorbereitungen<br />

erhielten wir zum 01. November <strong>2018</strong> die<br />

Zulassung durch den Landschaftsverband Rheinland<br />

(LVR). Leider zunächst nur für die Stadt Duisburg. Im<br />

Kreis Wesel hätten wir einen (Büro-) Standort vorhalten<br />

müssen. Umso mehr bedauern wir die notwendige<br />

Aufgabe unseres Büros in Wesel Ende 2016. Aber aufgeschoben<br />

ist auch hier nicht aufgehoben. Wir bleiben<br />

dran, das Angebot alsbald auszubauen, denn nach unserer<br />

Beobachtung ist der Bedarf eindeutig da.<br />

Für die Aufrechterhaltung des originären AIDS-Hilfe-Leistungsspektrums<br />

bleibt es allerdings dabei: Ohne<br />

Spenden- und Sponsoring durch verschiedene zivilgesellschaftliche<br />

Gruppierungen und Einzelpersonen wäre<br />

die Aufrechterhaltung unseres regulären Angebotes<br />

schon lange nicht mehr denkbar.<br />

Der vorliegende Jahresbericht wird über eine Vielfalt<br />

von derartigem Engagement Auskunft geben. Da halten<br />

wir es gerne mit Erich Kästner und wollen über<br />

gutes Tun reden (s. 4.).<br />

Um den Ziel der Minimierung von HIV-Neuinfektionen<br />

näher zu kommen, der Umsetzung des Menschenrechtes<br />

auf Gesundheit, Information und Aufklärung gerecht<br />

zu werden und um die adäquate Versorgung von<br />

Menschen mit HIV und AIDS sicher zu stellen, werden<br />

entsprechende Ressourcen benötigt.<br />

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